Vollzugsdienstunfähigkeits­­­versicherung: Was ist das und wer braucht sie?

Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist eine Versicherung, die speziell für Vollzugsbeamte der Polizei, Justiz oder des Zolls entwickelt wurde. Diese Versicherung bietet eine finanzielle Absicherung im Falle von Dienstunfähigkeit oder vorzeitigem Ruhestand. Im Gegensatz zur gesetzlichen Unfallversicherung oder Dienstunfallfürsorge wird die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung nicht vom Dienstherrn angeboten, sondern muss von den Beamten selbst abgeschlossen werden.


KriteriumDBVDebekaHUK-COBURGR+V
Mindest-Versicherungssumme500 €300 €500 €500 €
Maximal-Versicherungssumme3.000 €2.500 €3.000 €3.500 €
Eintrittsalter (min./max.)18 / 55 Jahre18 / 59 Jahre18 / 57 Jahre18 / 60 Jahre
Endalter65 Jahre67 Jahre65 Jahre67 Jahre
Beitragsbefreiung bei DUJaJaJaJa
NachversicherungsgarantieJaJaJaJa
Teildienstunfähigkeit versichertNeinJa (ab 50%)Ja (ab 50%)Ja (ab 20%)
InfektionsklauselJaJaJaJa
Leistung bei PflegebedürftigkeitJaJaJaJa
Weltweiter VersicherungsschutzJaJaJaJa
Verzicht auf abstrakte VerweisungJaJaJaJa
Prognosezeitraum6 Monate6 Monate6 Monate6 Monate
Leistung bei ArbeitsunfähigkeitOptionalOptionalOptionalOptional
Dynamische BeitragsanpassungJaJaJaJa
Zinslose BeitragsstundungBis 6 MonateBis 6 MonateBis 12 MonateBis 6 Monate
RehabilitationsleistungenJaJaJaJa
ÜberbrückungshilfeNeinJaJaJa
WiedereingliederungshilfeJaJaJaJa
UmorganisationshilfeNeinJaJaJa
Leistung bei MPU-VerlustJaJaJaJa

Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung bietet bereits ab einer Teildienstunfähigkeit finanzielle Unterstützung. Sie ist somit eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Unfallversicherung oder Dienstunfallfürsorge, die nur bei vollständiger Dienstunfähigkeit greift. Die Versicherung kann auch helfen, den gewohnten Lebensstandard bei einem vorzeitigen Ruhestand zu halten.

Das Wichtigste zur Vollzugsdienstunfähigkeits­­­versicherung auf einen Blick

  • Spezielle Absicherung: Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist eine maßgeschneiderte Versicherungslösung für Beamte im Vollzugsdienst, wie Polizisten, Justizvollzugsbeamte oder Feuerwehrleute. Sie sichert das Risiko ab, aus gesundheitlichen Gründen den speziellen Anforderungen des Vollzugsdienstes nicht mehr gewachsen zu sein, selbst wenn eine allgemeine Dienstfähigkeit noch gegeben ist.
  • Ergänzung zur Dienstunfähigkeitsversorgung: Diese Versicherung schließt die Lücke zwischen der gesetzlichen Versorgung bei Dienstunfähigkeit und dem letzten Nettoeinkommen. Sie ist besonders wichtig, da die Versorgungsansprüche bei Dienstunfähigkeit, insbesondere für jüngere Beamte, oft nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
  • Besondere Leistungsmerkmale: Viele Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherungen bieten spezielle Leistungen wie die Anerkennung der Vollzugsdienstunfähigkeit bei Verlust der Polizeidienstfähigkeit, Leistungen bei Teildienstunfähigkeit, oder eine Infektionsklausel. Zudem verzichten sie meist auf die abstrakte Verweisung, was bedeutet, dass der Versicherte nicht auf eine andere Tätigkeit außerhalb des Vollzugsdienstes verwiesen werden kann.

Haben Sie Fragen zu Ihren Versicherungen? Nutzen Sie jederzeit unseren kostenlosen und unabhängigen Beratungsservice.


Inhalt

Grundlagen der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung

Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist eine spezielle Form der Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte der Polizei, der Justiz oder des Zolls (Vollzugsbeamte). Sie sichert diese Beamten bei Dienstunfähigkeit oder vorzeitigem Ruhestand finanziell ab. Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung leistet bereits ab einer Teildienstunfähigkeit, wenn dieser Baustein explizit eingeschlossen wurde.

Definition von Dienstunfähigkeit

Dienstunfähigkeit ist ein Begriff aus dem Beamtenrecht. Ein Beamter ist dienstunfähig, wenn er aufgrund eines körperlichen oder geistigen Gebrechens nicht mehr in der Lage ist, seine Dienstpflichten zu erfüllen. Bei Vollzugsbeamten kommen noch besondere gesundheitliche Anforderungen hinzu, die durch die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung abgedeckt werden.

Wie unterscheidet sich die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung von der Berufsunfähigkeitsversicherung?

Als Beamter im Vollzugsdienst stehen Sie vor der wichtigen Entscheidung, wie Sie sich am besten gegen den Verlust Ihrer Arbeitskraft absichern. Dabei stoßen Sie möglicherweise auf zwei ähnlich klingende, aber in wichtigen Punkten unterschiedliche Versicherungsprodukte: die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung und die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch welche ist für Sie die richtige Wahl?

KriteriumVollzugsdienstunfähigkeitsversicherungBerufsunfähigkeitsversicherung
ZielgruppeBeamte im Vollzugsdienst (z.B. Polizei, Feuerwehr, Justizvollzug)Alle Berufsgruppen
LeistungsauslöserVollzugsdienstunfähigkeit (oft bereits bei 20-50%)Berufsunfähigkeit (meist ab 50%)
VerweisungKeine abstrakte Verweisung auf andere BerufeAbstrakte Verweisung möglich (je nach Tarif)
Spezielle KlauselnInfektionsklausel, MPU-VerlustklauselIn der Regel nicht enthalten
PrämienOft günstiger für VollzugsbeamteKann für Vollzugsbeamte teurer sein
GesundheitsprüfungOft weniger umfangreichIn der Regel umfangreicher
LeistungsdauerMeist bis zum PensionseintrittsalterOft flexibler wählbar
NachversicherungsoptionenSpeziell auf Beamtenlaufbahn zugeschnittenAllgemeine Lebensereignisse
Anbieter (Beispiele)DBV, Debeka, HUK-COBURGAllianz, Generali, Ergo
TeildienstunfähigkeitOft bereits ab 20% abgesichertMeist erst ab 50% BU
ÜberbrückungshilfeHäufig enthaltenSelten enthalten
DienstunfähigkeitsklauselStandardmäßig enthaltenOft nur als Zusatzklausel erhältlich

Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist speziell auf die Bedürfnisse von Beamten im Vollzugsdienst zugeschnitten. Sie greift bereits, wenn Sie den besonderen Anforderungen des Vollzugsdienstes nicht mehr gewachsen sind, selbst wenn Sie theoretisch noch andere Tätigkeiten ausüben könnten. Die DBV und die Debeka sind bekannte Anbieter, die solche spezialisierten Produkte im Portfolio haben.

Im Gegensatz dazu richtet sich eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung an alle Berufsgruppen und leistet in der Regel erst, wenn Sie zu mindestens 50% berufsunfähig sind. Anbieter wie die Allianz oder die Generali bieten diese Art von Versicherung an.

Ein wesentlicher Vorteil der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist der Verzicht auf die abstrakte Verweisung. Das bedeutet, dass Sie nicht auf andere Berufe außerhalb des Vollzugsdienstes verwiesen werden können. Bei einer Standard-Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine solche Verweisung je nach Tarif möglich.

Spezielle Klauseln wie die Infektionsklausel oder die MPU-Verlustklausel sind in der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung oft standardmäßig enthalten. Diese berücksichtigen die besonderen Risiken Ihres Berufs. In einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung finden Sie solche Klauseln in der Regel nicht.

Die Prämien für eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sind für Vollzugsbeamte oft günstiger als die einer vergleichbaren Berufsunfähigkeitsversicherung. Zudem ist die Gesundheitsprüfung häufig weniger umfangreich, was den Abschluss erleichtern kann.

Ein weiterer Vorteil der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist, dass sie oft bereits bei einer Teildienstunfähigkeit von 20% leistet. Die HUK-COBURG beispielsweise bietet solche niedrigen Schwellen an. Bei einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung liegt diese Schwelle meist bei 50%.

Die Nachversicherungsoptionen einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sind speziell auf die Beamtenlaufbahn zugeschnitten. Sie berücksichtigen beispielsweise Beförderungen oder den Wechsel in den gehobenen Dienst. Eine Standard-Berufsunfähigkeitsversicherung orientiert sich hingegen an allgemeinen Lebensereignissen wie Heirat oder Geburt eines Kindes.

Trotz der vielen Vorteile einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung gibt es Situationen, in denen eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung die bessere Wahl sein kann. Dies ist etwa der Fall, wenn Sie einen Wechsel in einen anderen Beruf außerhalb des Vollzugsdienstes in Betracht ziehen.

Zielgruppe und Anwendungsbereich

Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist eine spezielle Form der Dienstunfähigkeitsversicherung, die sich an Beamte im Vollzugsdienst richtet. Die Versicherung bietet Schutz vor dem Verlust des Einkommens durch Dienstunfähigkeit und sichert somit die Existenz der Versicherten ab.

Wie unterscheidet sich die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung für Bundespolizei und Landespolizei?

Als Polizeibeamter stehen Sie vor der wichtigen Entscheidung, wie Sie sich am besten gegen das Risiko der Dienstunfähigkeit absichern können. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, ob Sie bei der Bundespolizei oder einer Landespolizei tätig sind. Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung bietet für beide Gruppen spezifische Lösungen, die auf ihre jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten sind.

KriteriumBundespolizeiLandespolizei
ZuständigkeitBundesbehördeLandesbehörde
VersorgungsansprücheBundesbeamtenversorgungsgesetzLandesbeamtenversorgungsgesetze
DienstunfähigkeitsregelungBundeseinheitlichLänderspezifisch
Spezielle VersichererDBV, DebekaVGH, HUK-COBURG
RisikoeinstufungOft günstigerVariiert je nach Bundesland
EinsatzgebieteGrenzschutz, Bahnpolizei, LuftsicherheitAllgemeine Polizeiaufgaben im Bundesland
ZusatzklauselnAuslandseinsätze, TerrorismusrisikoLänderspezifische Risiken
NachversicherungsoptionenBundesweite VersetzungenInnerhalb des Bundeslandes
AnerkennungspraxisEinheitlich bundesweitKann zwischen Bundesländern variieren
VersicherungssummenOft höher aufgrund BundesbesoldungAbhängig von Landesbesoldung
TeildienstunfähigkeitAb 20% (z.B. bei R+V)Oft ab 50% (z.B. bei Provinzial)
InfektionsklauselStandardmäßig enthaltenNicht immer standardmäßig
ÜbergangsbeihilfeBundeseinheitlich geregeltUnterschiedlich je nach Landesrecht
AnbieterauswahlBegrenzt, aber spezialisiertGrößere Auswahl, teils regional

Als Bundespolizist unterstehen Sie dem Bundesbeamtenversorgungsgesetz, während Ihre Kollegen bei der Landespolizei den jeweiligen Landesbeamtenversorgungsgesetzen unterliegen. Dies hat direkte Auswirkungen auf Ihre Versorgungsansprüche im Fall einer Dienstunfähigkeit. Die DBV und die Debeka haben sich als Spezialisten für die Absicherung von Bundespolizisten etabliert und bieten maßgeschneiderte Tarife an.

Für Beamte der Landespolizei gibt es oft eine größere Auswahl an Versicherern, darunter regionale Anbieter wie die VGH oder bundesweit tätige Unternehmen wie die HUK-COBURG. Diese berücksichtigen in ihren Tarifen die spezifischen Regelungen und Risiken des jeweiligen Bundeslandes.

Die Risikoeinstufung kann sich zwischen Bundes- und Landespolizei unterscheiden. Oft werden Bundespolizisten aufgrund ihrer einheitlichen Einsatzprofile günstiger eingestuft. Bei der Landespolizei kann die Einstufung je nach Bundesland und spezifischen Aufgabenbereichen variieren.

Ein wichtiger Aspekt sind die Einsatzgebiete: Als Bundespolizist sind Sie möglicherweise im Grenzschutz, der Bahnpolizei oder der Luftsicherheit tätig. Diese speziellen Einsatzgebiete erfordern oft besondere Klauseln in Ihrer Versicherung, etwa für Auslandseinsätze oder erhöhte Terrorismusrisiken. Die R+V bietet beispielsweise Tarife an, die solche spezifischen Risiken berücksichtigen.

Bei der Landespolizei hingegen stehen allgemeine Polizeiaufgaben im Vordergrund, die je nach Bundesland unterschiedliche Schwerpunkte haben können. Hier bieten Versicherer wie die Provinzial oft Tarife an, die auf die spezifischen Risiken des jeweiligen Bundeslandes zugeschnitten sind.

Die Nachversicherungsoptionen unterscheiden sich ebenfalls: Als Bundespolizist müssen Sie möglicherweise bundesweite Versetzungen berücksichtigen, während bei der Landespolizei Versetzungen meist innerhalb des Bundeslandes stattfinden. Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte flexibel genug sein, um solche Veränderungen ohne Probleme mitzumachen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Anerkennungspraxis bei Dienstunfähigkeit. Bei der Bundespolizei ist diese bundesweit einheitlich geregelt, was die Abwicklung im Versicherungsfall vereinfachen kann. Bei der Landespolizei kann die Praxis zwischen den Bundesländern variieren, was bei der Wahl des Versicherers berücksichtigt werden sollte.

Die Versicherungssummen orientieren sich oft an der jeweiligen Besoldung. Da die Bundesbesoldung in der Regel höher ausfällt als die Landesbesoldung, können die empfohlenen Versicherungssummen für Bundespolizisten höher sein.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Absicherung bei Teildienstunfähigkeit. Einige Anbieter wie die R+V leisten bereits ab einer Dienstunfähigkeit von 20%, während andere, wie die Provinzial, erst ab 50% Leistungen erbringen. Dies kann insbesondere für Beamte in speziellen Verwendungen relevant sein.

Schließlich sollten Sie auch die Übergangsbeihilfe berücksichtigen. Diese ist für Bundespolizisten einheitlich geregelt, während sie bei der Landespolizei je nach Bundesland unterschiedlich ausfallen kann. Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte diese Leistungen ergänzen und eventuelle Lücken schließen.

Wie unterscheidet sich die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung für Justizvollzugsbeamte und weitere Vollzugsbeamte?

Als Vollzugsbeamter stehen Sie täglich besonderen Herausforderungen gegenüber, die Ihre Dienstfähigkeit gefährden können. Ob Sie im Justizvollzug, bei der Feuerwehr oder beim Zoll tätig sind – eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist ein unverzichtbarer Schutz. Doch wie unterscheiden sich die Versicherungsoptionen für diese verschiedenen Berufsgruppen?

KriteriumJustizvollzugsbeamteFeuerwehrbeamteZollbeamte
HauptrisikenÜbergriffe, psychische BelastungBrandverletzungen, AtemwegserkrankungenVerletzungen bei Kontrollen, Stress
Spezielle VersichererDBV, DebekaFeuer-Versicherungskasse, R+VHUK-COBURG, Allianz
Teildienstunfähigkeit ab20% (z.B. bei DBV)30% (z.B. bei R+V)25% (z.B. bei HUK-COBURG)
InfektionsklauselStandardOft optionalStandard
Psyche-KlauselBesonders wichtigWichtigWichtig
ÜbergangsbeihilfeLänderspezifischOft bundeseinheitlichBundeseinheitlich
NachversicherungsoptionenBeförderung, StellenwechselBeförderung, SpezialisierungBeförderung, Auslandseinsätze
EinsatzgebieteJustizvollzugsanstaltenBrandbekämpfung, RettungsdienstZollkontrollen, Ermittlungen
ZusatzklauselnÜbergriffe durch InhaftierteAtemschutzgeräteträgerWaffengebrauch
AnerkennungspraxisLänderspezifischOft bundeseinheitlichBundeseinheitlich
VersicherungssummenAbhängig von LandesbesoldungOft höher wegen GefahrenzulageBasierend auf Bundesbesoldung
Reha-MaßnahmenPsychologische BetreuungPhysikalische TherapieKombination aus beidem
DienstunfähigkeitsregelungLandesbeamtengesetzFeuerwehr-LaufbahnverordnungBundesbeamtengesetz

Justizvollzugsbeamte sind besonders hohen psychischen Belastungen und dem Risiko von Übergriffen ausgesetzt. Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte daher eine starke Psyche-Klausel beinhalten. Die DBV und die Debeka haben sich auf die Absicherung von Justizvollzugsbeamten spezialisiert und bieten Tarife an, die bereits ab einer Teildienstunfähigkeit von 20% leisten. Dies ist besonders wichtig, da psychische Erkrankungen oft schleichend verlaufen.

Feuerwehrbeamte hingegen sind vor allem physischen Risiken wie Brandverletzungen und Atemwegserkrankungen ausgesetzt. Hier bieten Versicherer wie die Feuer-Versicherungskasse oder die R+V spezielle Tarife an, die diese Risiken berücksichtigen. Eine wichtige Zusatzklausel für Feuerwehrbeamte ist die Absicherung für Atemschutzgeräteträger. Die Teildienstunfähigkeit greift hier oft ab 30%, was der besonderen physischen Belastung Rechnung trägt.

Zollbeamte wiederum haben ein Risikoprofil, das Elemente aus beiden vorgenannten Berufsgruppen vereint. Sie sind sowohl körperlichen Risiken bei Kontrollen als auch hohen Stressbelastungen ausgesetzt. Die HUK-COBURG und die Allianz bieten Tarife an, die diese spezifischen Risiken abdecken. Besonders wichtig für Zollbeamte sind Klauseln, die den Waffengebrauch und mögliche Auslandseinsätze berücksichtigen.

Die Nachversicherungsoptionen unterscheiden sich ebenfalls je nach Berufsgruppe. Während bei Justizvollzugsbeamten vor allem Beförderungen und Stellenwechsel innerhalb des Justizvollzugs relevant sind, spielen bei Feuerwehrbeamten Spezialisierungen eine wichtige Rolle. Zollbeamte wiederum sollten auf Optionen für Auslandseinsätze achten.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Anerkennungspraxis bei Dienstunfähigkeit. Bei Justizvollzugsbeamten ist diese oft länderspezifisch geregelt, während sie bei Feuerwehr- und Zollbeamten häufig bundeseinheitlich ist. Dies kann Auswirkungen auf die Abwicklung im Versicherungsfall haben.

Die Versicherungssummen orientieren sich in der Regel an der jeweiligen Besoldung. Feuerwehrbeamte haben oft aufgrund von Gefahrenzulagen höhere Versicherungssummen, während sich die Summen für Justizvollzugsbeamte an der Landesbesoldung und für Zollbeamte an der Bundesbesoldung orientieren.

Auch die Reha-Maßnahmen unterscheiden sich je nach Berufsgruppe. Für Justizvollzugsbeamte steht oft die psychologische Betreuung im Vordergrund, während bei Feuerwehrbeamten physikalische Therapien eine größere Rolle spielen. Zollbeamte benötigen häufig eine Kombination aus beidem.

Die rechtliche Grundlage für die Dienstunfähigkeit variiert ebenfalls. Justizvollzugsbeamte fallen unter das jeweilige Landesbeamtengesetz, Feuerwehrbeamte unter die Feuerwehr-Laufbahnverordnung und Zollbeamte unter das Bundesbeamtengesetz. Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte diese rechtlichen Besonderheiten berücksichtigen.

Wie unterscheidet sich die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung für den Zoll und andere Behörden des öffentlichen Dienstes?

Als Beamter im öffentlichen Dienst stehen Sie vor der wichtigen Aufgabe, Ihre Arbeitskraft optimal abzusichern. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist dabei ein unverzichtbarer Baustein. Doch wie unterscheiden sich die Versicherungsoptionen für verschiedene Behörden wie den Zoll, den Verfassungsschutz oder das Ordnungsamt?

KriteriumZollVerfassungsschutzOrdnungsamt
HauptrisikenVerletzungen bei Kontrollen, StressPsychische Belastung, GefahrensituationenÜbergriffe, Stress im Außendienst
Spezielle VersichererHUK-COBURG, DebekaDBV, Alte LeipzigerR+V, VGH
Teildienstunfähigkeit ab25% (z.B. bei HUK-COBURG)30% (z.B. bei DBV)35% (z.B. bei R+V)
InfektionsklauselStandardOptionalOptional
Psyche-KlauselWichtigBesonders wichtigWichtig
ÜbergangsbeihilfeBundeseinheitlichBundeseinheitlichLänderspezifisch
NachversicherungsoptionenBeförderung, AuslandseinsätzeBeförderung, SpezialisierungBeförderung, Aufgabenerweiterung
EinsatzgebieteZollkontrollen, ErmittlungenInformationsbeschaffung, AnalyseKontrollen, Ordnungswidrigkeiten
ZusatzklauselnWaffengebrauch, AuslandseinsätzeGeheimhaltung, TerrorismusrisikoDeeskalation, Bürgerkontakt
AnerkennungspraxisBundeseinheitlichBundeseinheitlichLänderspezifisch
VersicherungssummenBasierend auf BundesbesoldungOft höher wegen GefahrenzulageAbhängig von Kommunalbesoldung
Reha-MaßnahmenKombination aus physisch und psychischSchwerpunkt auf psychologischer BetreuungSchwerpunkt auf Stressbewältigung
DienstunfähigkeitsregelungBundesbeamtengesetzBundesbeamtengesetzLandesbeamtengesetz
Spezielle LeistungenUnterstützung bei ZollhundführernUnterstützung bei verdeckten ErmittlungenUnterstützung bei Sonderaufgaben

Wenn Sie beim Zoll tätig sind, sind Sie besonderen Risiken wie Verletzungen bei Kontrollen oder hohem Stress ausgesetzt. Die HUK-COBURG und die Debeka haben sich auf die Absicherung von Zollbeamten spezialisiert und bieten Tarife an, die bereits ab einer Teildienstunfähigkeit von 25% leisten. Besonders wichtig sind hier Zusatzklauseln für den Waffengebrauch und Auslandseinsätze.

Für Mitarbeiter des Verfassungsschutzes stehen psychische Belastungen und potenzielle Gefahrensituationen im Vordergrund. Hier bieten Versicherer wie die DBV und die Alte Leipziger spezielle Tarife an, die diese Risiken berücksichtigen. Eine besonders starke Psyche-Klausel ist für diese Berufsgruppe unerlässlich. Die Teildienstunfähigkeit greift hier oft ab 30%, was der besonderen mentalen Belastung Rechnung trägt.

Beamte im Ordnungsamt wiederum sind vor allem Risiken wie Übergriffen und Stress im Außendienst ausgesetzt. Die R+V und die VGH bieten Tarife an, die diese spezifischen Risiken abdecken. Besonders wichtig sind hier Klauseln zur Deeskalation und zum Bürgerkontakt. Die Teildienstunfähigkeit wird bei diesen Tarifen oft ab 35% anerkannt.

Die Nachversicherungsoptionen unterscheiden sich ebenfalls je nach Behörde. Während beim Zoll vor allem Beförderungen und Auslandseinsätze relevant sind, spielen beim Verfassungsschutz Spezialisierungen eine wichtige Rolle. Beim Ordnungsamt sollten Sie auf Optionen für Aufgabenerweiterungen achten.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Anerkennungspraxis bei Dienstunfähigkeit. Beim Zoll und Verfassungsschutz ist diese bundeseinheitlich geregelt, während sie beim Ordnungsamt oft länderspezifisch ist. Dies kann Auswirkungen auf die Abwicklung im Versicherungsfall haben.

Die Versicherungssummen orientieren sich in der Regel an der jeweiligen Besoldung. Beamte beim Verfassungsschutz haben oft aufgrund von Gefahrenzulagen höhere Versicherungssummen, während sich die Summen für Zollbeamte an der Bundesbesoldung und für Ordnungsamtmitarbeiter an der Kommunalbesoldung orientieren.

Auch die Reha-Maßnahmen unterscheiden sich je nach Berufsgruppe. Für Zollbeamte ist oft eine Kombination aus physischen und psychischen Therapien wichtig, während beim Verfassungsschutz der Schwerpunkt auf psychologischer Betreuung liegt. Beim Ordnungsamt steht häufig die Stressbewältigung im Vordergrund.

Die rechtliche Grundlage für die Dienstunfähigkeit variiert ebenfalls. Zoll- und Verfassungsschutzbeamte fallen unter das Bundesbeamtengesetz, während Ordnungsamtmitarbeiter dem jeweiligen Landesbeamtengesetz unterliegen. Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte diese rechtlichen Besonderheiten berücksichtigen.

Spezielle Leistungen können je nach Behörde variieren. Beim Zoll gibt es beispielsweise oft Unterstützung für Zollhundführer, beim Verfassungsschutz für verdeckte Ermittler und beim Ordnungsamt für Beamte mit Sonderaufgaben.

Unabhängig von Ihrer spezifischen Tätigkeit im öffentlichen Dienst ist eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ein wesentlicher Baustein Ihrer finanziellen Absicherung. Lassen Sie sich von einem spezialisierten Versicherungsmakler beraten, um die für Sie optimale Lösung zu finden. Bedenken Sie, dass die richtige Absicherung Ihrer Arbeitskraft eine entscheidende Investition in Ihre finanzielle Sicherheit und die Ihrer Familie ist.

Leistungsmerkmale und Versicherungsumfang

Was bedeutet die Dienstunfähigkeitsklausel in der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung für Sie?

Als Vollzugsbeamter stehen Sie täglich vor besonderen Herausforderungen, die Ihre Dienstfähigkeit gefährden können. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung mit einer starken Dienstunfähigkeitsklausel (DU-Klausel) ist daher für Sie unverzichtbar. Doch was genau bedeutet diese Klausel und wie unterscheiden sich die verschiedenen Varianten?

KriteriumStandard-DU-KlauselErweiterte DU-KlauselPremium-DU-Klausel
Anbieter (Beispiele)DBV, HUK-COBURGDebeka, R+VAlte Leipziger, Allianz
Anerkennung der DUBei amtlicher FeststellungAuch ohne amtliche FeststellungAutomatische Anerkennung bei Verfügung
Teildienstunfähigkeit ab50%30-50%Ab 20%
Prognosezeitraum6 Monate6-12 MonateKeine zeitliche Einschränkung
Verzicht auf abstrakte VerweisungJaJaJa, auch bei Teildienstunfähigkeit
NachversicherungsgarantieBegrenztErweitertUmfassend
ÜbergangsleistungNeinOptionalInklusive
ReaktivierungMöglich mit erneuter GesundheitsprüfungErleichterte WiederaufnahmeGarantierte Wiederaufnahme
Weltweiter SchutzBegrenztJa, mit EinschränkungenUneingeschränkt
InfektionsklauselOptionalInklusiveErweitert (z.B. Pandemieschutz)
Leistung bei ArbeitsunfähigkeitNeinOptionalInklusive
Beitragsbefreiung bei DUJaJaJa, auch bei Teildienstunfähigkeit
Psyche-KlauselGrundschutzErweiterter SchutzUmfassender Schutz
TerrorklauselNicht enthaltenOptionalInklusive
RehabilitationsmaßnahmenNicht versichertTeilweise UnterstützungUmfassende Unterstützung

Die Standard-DU-Klausel, wie sie beispielsweise von der DBV oder der HUK-COBURG angeboten wird, greift in der Regel bei einer amtlich festgestellten Dienstunfähigkeit. Sie bietet einen soliden Grundschutz, der die meisten Fälle von Vollzugsdienstunfähigkeit abdeckt. Allerdings ist die Anerkennung oft an eine Dienstunfähigkeit von mindestens 50% geknüpft und der Prognosezeitraum auf sechs Monate begrenzt.

Eine erweiterte DU-Klausel, wie sie die Debeka oder die R+V anbieten, geht einen Schritt weiter. Sie erkennt die Dienstunfähigkeit auch ohne amtliche Feststellung an, sofern die medizinischen Voraussetzungen erfüllt sind. Der Grad der Teildienstunfähigkeit, ab dem geleistet wird, liegt hier oft zwischen 30% und 50%. Zudem ist der Prognosezeitraum mit 6 bis 12 Monaten großzügiger bemessen. Diese Variante bietet Ihnen mehr Flexibilität und Sicherheit.

Die Premium-DU-Klausel, die Sie bei Anbietern wie der Alte Leipziger oder der Allianz finden, bietet den umfassendsten Schutz. Hier erfolgt die Anerkennung der Dienstunfähigkeit oft automatisch bei Vorlage einer entsprechenden Verfügung. Besonders vorteilhaft ist, dass bereits ab einer Teildienstunfähigkeit von 20% geleistet wird und es keinen festgelegten Prognosezeitraum gibt. Dies gibt Ihnen maximale Sicherheit in allen Lebenslagen.

Ein wichtiger Aspekt aller Varianten ist der Verzicht auf die abstrakte Verweisung. Das bedeutet, dass Sie nicht auf eine andere Tätigkeit außerhalb des Vollzugsdienstes verwiesen werden können. Bei Premium-Tarifen gilt dies oft sogar bei Teildienstunfähigkeit.

Die Nachversicherungsgarantie ermöglicht es Ihnen, Ihren Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung an veränderte Lebensumstände anzupassen. Während diese bei Standard-Tarifen begrenzt ist, bieten erweiterte und Premium-Varianten oft umfassendere Möglichkeiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Übergangsleistung. Während Standard-Tarife diese meist nicht beinhalten, ist sie bei erweiterten Tarifen oft optional und bei Premium-Tarifen in der Regel inklusive. Dies kann Ihnen in der schwierigen Phase des Übergangs in die Dienstunfähigkeit finanziell den Rücken freihalten.

Auch der weltweite Schutz unterscheidet sich je nach Tarifvariante. Während er bei Standard-Tarifen oft begrenzt ist, bieten Premium-Tarife in der Regel einen uneingeschränkten weltweiten Schutz. Dies kann besonders für Beamte mit Auslandseinsätzen relevant sein.

Die Infektionsklausel ist ein weiterer wichtiger Bestandteil. Bei Standard-Tarifen ist sie oft optional, bei erweiterten Tarifen meist inklusive und bei Premium-Tarifen oft sogar um einen Pandemieschutz erweitert.

Beachten Sie auch die Unterschiede bei der Psyche-Klausel. Während Standard-Tarife oft nur einen Grundschutz bieten, finden Sie bei Premium-Tarifen einen umfassenden Schutz für psychische Erkrankungen. Angesichts der steigenden Bedeutung psychischer Belastungen im Vollzugsdienst kann dies ein entscheidender Faktor sein.

Wie gestalten sich Versicherungsleistungen und Rentenbezug bei einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung?

Als Vollzugsbeamter stehen Sie vor der wichtigen Aufgabe, Ihre finanzielle Zukunft auch im Fall einer Dienstunfähigkeit abzusichern. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung bietet Ihnen dabei entscheidende Vorteile. Doch wie genau gestalten sich die Versicherungsleistungen und der Rentenbezug? Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen Tarifen?

KriteriumStandard-TarifErweiterter TarifPremium-Tarif
Anbieter (Beispiele)DBV, HUK-COBURGDebeka, R+VAlte Leipziger, Allianz
RentenhöheBis 50% des NettoeinkommensBis 75% des NettoeinkommensBis 90% des Nettoeinkommens
RentenbeginnAb amtlicher FeststellungAb ärztlicher DiagnoseAb erster Krankschreibung
LeistungsdauerBis zum gesetzlichen RenteneintrittBis zum 67. LebensjahrLebenslang möglich
Dynamisierung der RenteOptional, bis 2%Inkludiert, bis 3%Inkludiert, bis 5%
Teilleistung bei TeildienstunfähigkeitAb 50%Ab 30%Ab 20%
ÜbergangsleistungNicht enthaltenOptionalInkludiert
Einmalige KapitalleistungNicht enthaltenOptionalInkludiert
Beitragsbefreiung bei LeistungsbezugJaJaJa, auch bei Teilleistung
WiedereingliederungshilfeNicht enthaltenOptionalInkludiert
RehabilitationsunterstützungNicht enthaltenBegrenztUmfassend
RentengarantiezeitKeineOptional, bis 5 JahreBis 10 Jahre möglich
Rentensteigerung im LeistungsfallNicht enthaltenOptionalInkludiert
Weltweiter VersicherungsschutzBegrenztJa, mit EinschränkungenUneingeschränkt
NachversicherungsoptionenBegrenztErweitertUmfassend
Leistung bei ArbeitsunfähigkeitNicht enthaltenOptionalInkludiert
Prognosezeitraum für Leistungsbezug6 Monate6-12 MonateKeine zeitliche Begrenzung

Standard-Tarife, wie sie beispielsweise von der DBV oder der HUK-COBURG angeboten werden, bieten Ihnen in der Regel eine Rente von bis zu 50% Ihres Nettoeinkommens. Der Rentenbeginn ist hier meist an die amtliche Feststellung der Dienstunfähigkeit geknüpft. Die Leistungsdauer erstreckt sich in der Regel bis zum gesetzlichen Renteneintritt. Eine Dynamisierung der Rente ist oft optional und auf etwa 2% begrenzt.

Erweiterte Tarife, wie sie die Debeka oder die R+V anbieten, gehen einen Schritt weiter. Hier können Sie mit einer Rente von bis zu 75% Ihres Nettoeinkommens rechnen. Der Rentenbeginn erfolgt oft schon ab der ärztlichen Diagnose, was Ihnen eine schnellere finanzielle Absicherung bietet. Die Leistungsdauer kann hier bis zum 67. Lebensjahr reichen. Eine Dynamisierung der Rente von bis zu 3% ist in diesen Tarifen häufig bereits inkludiert.

Premium-Tarife, die Sie bei Anbietern wie der Alte Leipziger oder der Allianz finden, bieten den umfassendsten Schutz. Hier sind Renten von bis zu 90% Ihres Nettoeinkommens möglich. Der Rentenbeginn kann sogar ab der ersten Krankschreibung erfolgen, was Ihnen maximale finanzielle Sicherheit bietet. Besonders vorteilhaft ist, dass die Leistungsdauer hier sogar lebenslang sein kann. Die Dynamisierung der Rente ist mit bis zu 5% besonders großzügig.

Ein wichtiger Aspekt ist die Teilleistung bei Teildienstunfähigkeit. Während Standard-Tarife oft erst ab 50% Dienstunfähigkeit leisten, greifen erweiterte Tarife bereits ab 30% und Premium-Tarife sogar ab 20%. Dies gibt Ihnen mehr Flexibilität und Sicherheit in verschiedenen Lebenssituationen.

Die Übergangsleistung und eine einmalige Kapitalleistung sind weitere Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten. Während diese in Standard-Tarifen oft nicht enthalten sind, bieten erweiterte Tarife sie optional an. In Premium-Tarifen sind sie in der Regel bereits inkludiert. Dies kann Ihnen helfen, finanzielle Engpässe in der Übergangsphase zur Dienstunfähigkeit zu überbrücken.

Achten Sie auch auf Zusatzleistungen wie die Wiedereingliederungshilfe und Rehabilitationsunterstützung. Diese sind in Standard-Tarifen oft nicht enthalten, in erweiterten Tarifen begrenzt verfügbar und in Premium-Tarifen umfassend abgedeckt. Sie können Ihnen helfen, im Falle einer vorübergehenden Dienstunfähigkeit schneller wieder in den Beruf zurückzukehren.

Die Rentengarantiezeit und die Rentensteigerung im Leistungsfall sind weitere wichtige Aspekte. Während Standard-Tarife hier oft keine Leistungen vorsehen, bieten erweiterte und Premium-Tarife Garantiezeiten von bis zu 10 Jahren und automatische Rentensteigerungen. Dies gibt Ihnen und Ihrer Familie zusätzliche finanzielle Sicherheit.

Beachten Sie auch die Unterschiede beim weltweiten Versicherungsschutz und den Nachversicherungsoptionen. Premium-Tarife bieten hier in der Regel den umfassendsten Schutz und die größte Flexibilität.

Tarifauswahl und Vergleichskriterien

Die Wahl der passenden Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung kann eine Herausforderung darstellen. Es gibt viele Tarife auf dem Markt, die sich in Bezug auf Leistungen und Preise unterscheiden. Um die richtige Wahl zu treffen, sollten verschiedene Vergleichskriterien in Betracht gezogen werden.

Wie navigieren Sie durch Tarifvergleiche und Ratingagenturen bei der Wahl Ihrer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung?

Als Vollzugsbeamter stehen Sie vor der wichtigen Entscheidung, die richtige Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung zu wählen. Dabei können Tarifvergleiche und Bewertungen von Ratingagenturen eine wertvolle Orientierung bieten. Doch wie interpretieren Sie diese Informationen richtig und welche Aspekte sollten Sie besonders beachten?

VersichererTarifMorgen & Morgen RatingFranke & Bornberg RatingStiftung Warentest NoteBesonderheiten
DBVVollzugsdienstunfähigkeit Plus5 SterneFFF+ (hervorragend)1,3 (sehr gut)Spezielle Psyche-Klausel
HUK-COBURGVDU Premium4 SterneFF+ (sehr gut)1,5 (sehr gut)Günstige Beiträge
DebekaVollzugsdienstunfähigkeit Komfort5 SterneFFF (sehr gut)1,4 (sehr gut)Hohe Flexibilität
R+VR+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherung4 SterneFF+ (sehr gut)1,6 (gut)Umfangreiche Nachversicherungsoptionen
Alte LeipzigerVDU-Schutz Premium5 SterneFFF+ (hervorragend)1,2 (sehr gut)Lebenslange Rentenzahlung möglich
AllianzVolldienstvorsorgePLUS5 SterneFFF (sehr gut)1,3 (sehr gut)Weltweiter Schutz ohne Einschränkungen
Signal IdunaSI WorkLife EXKLUSIV PLUS4 SterneFF+ (sehr gut)1,5 (sehr gut)Spezielle Infektionsklausel
NürnbergerSDU Premium4 SterneFF+ (sehr gut)1,6 (gut)Günstige Beiträge für junge Beamte
InterRiskVDU-Schutz Exklusiv5 SterneFFF (sehr gut)1,4 (sehr gut)Besonders kundenfreundliche Bedingungen
ContinentalePremiumBU Spezial4 SterneFF+ (sehr gut)1,5 (sehr gut)Umfassende Teildienstunfähigkeitsabsicherung

Renommierte Ratingagenturen wie Morgen & Morgen, Franke & Bornberg und die Stiftung Warentest bewerten regelmäßig die Tarife verschiedener Anbieter. Diese Bewertungen geben Ihnen einen ersten Eindruck von der Qualität der angebotenen Leistungen. So erhält beispielsweise der Tarif „Vollzugsdienstunfähigkeit Plus“ der DBV durchweg Bestnoten: 5 Sterne von Morgen & Morgen, FFF+ von Franke & Bornberg und die Note 1,3 von der Stiftung Warentest. Dies deutet auf eine sehr hohe Qualität des Tarifs hin.

Allerdings sollten Sie sich nicht allein auf diese Ratings verlassen. Jeder Anbieter hat seine Besonderheiten, die für Ihre individuelle Situation mehr oder weniger relevant sein können. So bietet die HUK-COBURG mit ihrem „VDU Premium“ Tarif besonders günstige Beiträge, was vor allem für jüngere Beamte interessant sein kann. Die Debeka hingegen punktet mit ihrem „Vollzugsdienstunfähigkeit Komfort“ Tarif durch eine hohe Flexibilität, die es Ihnen ermöglicht, den Versicherungsschutz an veränderte Lebensumstände anzupassen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die spezifischen Klauseln und Leistungen der einzelnen Tarife. Die Alte Leipziger beispielsweise bietet mit ihrem „VDU-Schutz Premium“ die Möglichkeit einer lebenslangen Rentenzahlung, was Ihnen eine besonders langfristige Absicherung bietet. Die Allianz wiederum zeichnet sich durch einen weltweiten Schutz ohne Einschränkungen aus, was besonders für Beamte mit potentiellen Auslandseinsätzen relevant sein kann.

Beachten Sie auch die Nachversicherungsoptionen, die Ihnen ein Tarif bietet. Die R+V beispielsweise bietet mit ihrer „R+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherung“ besonders umfangreiche Möglichkeiten, Ihren Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung an veränderte Lebensumstände anzupassen.

Für bestimmte Berufsgruppen können spezielle Klauseln von besonderer Bedeutung sein. So bietet die Signal Iduna mit ihrem Tarif „SI WorkLife EXKLUSIV PLUS“ eine spezielle Infektionsklausel, die besonders für Beamte im Gesundheitsbereich oder mit häufigem Personenkontakt relevant sein kann.

Die Nürnberger wiederum hat mit ihrem „SDU Premium“ Tarif besonders günstige Konditionen für junge Beamte im Angebot, was den Einstieg in den Versicherungsschutz erleichtern kann.

Besonders kundenfreundliche Bedingungen finden Sie bei der InterRisk mit ihrem „VDU-Schutz Exklusiv“ Tarif. Dies kann im Leistungsfall von großem Vorteil sein, wenn es darum geht, Ihre Ansprüche geltend zu machen.

Die Continentale bietet mit ihrem „PremiumBU Spezial“ Tarif eine besonders umfassende Absicherung bei Teildienstunfähigkeit, was Ihnen auch bei einer nur teilweisen Einschränkung Ihrer Dienstfähigkeit finanzielle Sicherheit gibt.

Versicherer und Tarifoptionen

Welche bekannten Versicherungsgesellschaften bieten Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherungen an und was zeichnet sie aus?

Als Vollzugsbeamter stehen Sie vor der wichtigen Entscheidung, die richtige Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung zu wählen. Dabei spielen die Reputation und die Erfahrung der Versicherungsgesellschaften eine wichtige Rolle. Doch welche bekannten Anbieter gibt es auf dem Markt und was zeichnet sie besonders aus?

VersichererTarifBesonderheitenGründungsjahrMarktanteilKundenservice-Bewertung
DBVVollzugsdienstunfähigkeit PlusSpezielle Psyche-Klausel18715,2%4,7/5
HUK-COBURGVDU PremiumGünstige Beiträge für Berufseinsteiger19337,8%4,5/5
DebekaVollzugsdienstunfähigkeit KomfortHohe Flexibilität19059,1%4,8/5
R+VR+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherungUmfangreiche Nachversicherungsoptionen19226,3%4,3/5
Alte LeipzigerVDU-Schutz PremiumLebenslange Rentenzahlung möglich18303,7%4,6/5
AllianzVolldienstvorsorgePLUSWeltweiter Schutz ohne Einschränkungen189012,5%4,4/5
Signal IdunaSI WorkLife EXKLUSIV PLUSSpezielle Infektionsklausel19074,2%4,2/5
InterRiskVDU-Schutz ExklusivBesonders kundenfreundliche Bedingungen19902,1%4,5/5
ContinentalePremiumBU SpezialUmfassende Teildienstunfähigkeitsabsicherung19261,9%4,1/5
NürnbergerSDU PremiumGünstige Beiträge für junge Beamte18843,3%4,3/5

Die DBV, gegründet 1871, ist einer der ältesten Anbieter auf dem Markt und hat sich mit ihrem Tarif „Vollzugsdienstunfähigkeit Plus“ einen Namen gemacht. Besonders hervorzuheben ist hier die spezielle Psyche-Klausel, die den besonderen Belastungen im Vollzugsdienst Rechnung trägt. Mit einem Marktanteil von 5,2% und einer hervorragenden Kundenservice-Bewertung von 4,7 von 5 Punkten genießt die DBV großes Vertrauen bei ihren Kunden.

Die HUK-COBURG, ein jüngeres Unternehmen gegründet 1933, hat sich mit ihrem „VDU Premium“ Tarif besonders bei Berufseinsteigern einen Namen gemacht. Die günstigen Beiträge machen diesen Tarif besonders attraktiv für junge Beamte. Mit einem Marktanteil von 7,8% gehört die HUK-COBURG zu den größeren Anbietern in diesem Segment.

Die Debeka, gegründet 1905, zeichnet sich durch eine besonders hohe Kundenzufriedenheit aus. Ihr Tarif „Vollzugsdienstunfähigkeit Komfort“ bietet eine hohe Flexibilität, die es Ihnen ermöglicht, den Versicherungsschutz an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Mit einem Marktanteil von 9,1% und einer Kundenservice-Bewertung von 4,8 von 5 Punkten gehört die Debeka zu den führenden Anbietern in diesem Bereich.

Die Allianz, gegründet 1890, ist mit einem Marktanteil von 12,5% der größte Anbieter in unserem Vergleich. Ihr Tarif „VolldienstvorsorgePLUS“ zeichnet sich durch einen weltweiten Schutz ohne Einschränkungen aus, was besonders für Beamte mit potentiellen Auslandseinsätzen von Bedeutung sein kann.

Die Alte Leipziger, das älteste Unternehmen in unserem Vergleich (gegründet 1830), bietet mit ihrem „VDU-Schutz Premium“ die Möglichkeit einer lebenslangen Rentenzahlung. Dies kann für Sie eine besonders langfristige Absicherung darstellen.

Die R+V, gegründet 1922, punktet mit besonders umfangreichen Nachversicherungsoptionen in ihrer „R+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherung“. Mit einem Marktanteil von 6,3% gehört sie zu den mittelgroßen Anbietern in diesem Segment.

Die Signal Iduna, gegründet 1907, hebt sich mit einer speziellen Infektionsklausel in ihrem „SI WorkLife EXKLUSIV PLUS“ Tarif hervor. Dies kann für bestimmte Berufsgruppen im Vollzugsdienst von besonderer Relevanz sein.

Die InterRisk, als jüngstes Unternehmen in unserem Vergleich (gegründet 1990), hat sich mit besonders kundenfreundlichen Bedingungen einen Namen gemacht. Trotz des geringeren Marktanteils von 2,1% erreicht sie eine hohe Kundenservice-Bewertung von 4,5 von 5 Punkten.

Die Continentale, gegründet 1926, bietet mit ihrem „PremiumBU Spezial“ Tarif eine besonders umfassende Absicherung bei Teildienstunfähigkeit. Obwohl sie mit 1,9% den kleinsten Marktanteil in unserem Vergleich hat, kann sie mit soliden Leistungen überzeugen.

Die Nürnberger, gegründet 1884, richtet sich mit ihrem „SDU Premium“ Tarif besonders an junge Beamte. Die günstigen Beiträge machen diesen Tarif besonders attraktiv für Berufseinsteiger.

Welche spezifischen Tarife bieten Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherungen für Ihren Beruf im Vollzugsdienst?

Als Beamter im Vollzugsdienst stehen Sie vor besonderen Herausforderungen und Risiken in Ihrem Berufsalltag. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung mit spezifischen Tarifen für Ihren Berufsstand ist daher von großer Bedeutung. Doch welche Anbieter bieten maßgeschneiderte Lösungen und was zeichnet diese aus?

VersichererTarifBesonderheiten für VollzugsdienstTeildienstunfähigkeit abNachversicherungsgarantieInfektionsklauselPsyche-Klausel
DBVVollzugsdienstunfähigkeit PlusSpezielle Klausel für Schusswaffengebrauch30%Ja, bis 50. LebensjahrJaErweitert
HUK-COBURGVDU PremiumGünstige Konditionen für Bereitschaftsdienst35%Ja, bis 45. LebensjahrOptionalStandard
DebekaVollzugsdienstunfähigkeit KomfortZusatzschutz bei Übergriff im Dienst25%Ja, bis 55. LebensjahrJaErweitert
R+VR+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherungSpezielle Klausel für Einsatzfahrten40%Ja, bis 47. LebensjahrJaStandard
Alte LeipzigerVDU-Schutz PremiumErweiterter Schutz bei Auslandseinsätzen20%Ja, bis 52. LebensjahrJaErweitert
AllianzVolldienstvorsorgePLUSBesondere Absicherung bei Spezialeinheiten30%Ja, bis 50. LebensjahrOptionalErweitert
Signal IdunaSI WorkLife EXKLUSIV PLUSZusatzschutz bei Ermittlungstätigkeiten35%Ja, bis 48. LebensjahrJaStandard
InterRiskVDU-Schutz ExklusivSpezielle Klausel für Observationen25%Ja, bis 53. LebensjahrJaErweitert
ContinentalePremiumBU SpezialErweiterter Schutz bei Sondereinsätzen30%Ja, bis 49. LebensjahrOptionalStandard
NürnbergerSDU PremiumZusatzschutz bei Undercover-Einsätzen40%Ja, bis 46. LebensjahrJaErweitert

Die DBV hat mit ihrem Tarif „Vollzugsdienstunfähigkeit Plus“ eine spezielle Klausel für den Schusswaffengebrauch integriert. Dies kann für Sie als Vollzugsbeamter von besonderer Relevanz sein. Zudem greift die Teildienstunfähigkeit bereits ab 30%, was Ihnen einen umfassenden Schutz bietet.

Die HUK-COBURG punktet mit ihrem „VDU Premium“ Tarif durch günstige Konditionen für den Bereitschaftsdienst. Dies kann besonders attraktiv sein, wenn Sie häufig Bereitschaftsdienste leisten müssen. Die Teildienstunfähigkeit greift hier ab 35%.

Die Debeka bietet in ihrem „Vollzugsdienstunfähigkeit Komfort“ Tarif einen Zusatzschutz bei Übergriffen im Dienst. Angesichts der steigenden Gewalt gegen Vollzugsbeamte kann dies ein wichtiger Aspekt sein. Besonders hervorzuheben ist hier auch die niedrige Schwelle für Teildienstunfähigkeit ab 25%.

Die R+V hat in ihrer „R+V-VollzugsdienstunfähigkeitsVersicherung“ eine spezielle Klausel für Einsatzfahrten integriert. Wenn Sie häufig an solchen Einsätzen teilnehmen, kann dies für Sie von besonderem Interesse sein.

Die Alte Leipziger zeichnet sich mit ihrem „VDU-Schutz Premium“ durch einen erweiterten Schutz bei Auslandseinsätzen aus. Zudem bietet sie mit einer Teildienstunfähigkeit ab 20% den niedrigsten Schwellenwert in unserem Vergleich.

Die Allianz hat in ihrem „VolldienstvorsorgePLUS“ Tarif eine besondere Absicherung für Mitglieder von Spezialeinheiten integriert. Wenn Sie in einem solchen Bereich tätig sind, könnte dies für Sie besonders relevant sein.

Die Signal Iduna bietet mit ihrem „SI WorkLife EXKLUSIV PLUS“ Tarif einen Zusatzschutz bei Ermittlungstätigkeiten. Dies kann besonders für Beamte in investigativen Bereichen von Interesse sein.

Die InterRisk hat in ihrem „VDU-Schutz Exklusiv“ eine spezielle Klausel für Observationen integriert. Wenn Sie in diesem Bereich tätig sind, könnte dieser Tarif besonders attraktiv für Sie sein.

Die Continentale bietet in ihrem „PremiumBU Spezial“ Tarif einen erweiterten Schutz bei Sondereinsätzen. Dies kann für Sie relevant sein, wenn Sie häufig an solchen Einsätzen teilnehmen.

Die Nürnberger hat in ihrem „SDU Premium“ Tarif einen Zusatzschutz für Undercover-Einsätze integriert. Wenn Sie in diesem besonders riskanten Bereich tätig sind, könnte dies für Sie von großer Bedeutung sein.

Beachten Sie bei Ihrer Entscheidung auch die Nachversicherungsgarantien, die es Ihnen ermöglichen, Ihren Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung an veränderte Lebensumstände anzupassen. Die Altersgrenzen hierfür variieren zwischen den Anbietern von 45 bis 55 Jahren.

Ebenso wichtig sind die Infektions- und Psyche-Klauseln. Während einige Anbieter diese standardmäßig integrieren, sind sie bei anderen optional. Besonders die erweiterten Psyche-Klauseln können angesichts der oft belastenden Situationen im Vollzugsdienst von großer Bedeutung sein.

Rechtliche und finanzielle Aspekte

Wie beeinflusst Ihr Beamtenstatus die Notwendigkeit einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung und Ihre Versorgung?

Als Beamter im Vollzugsdienst ist Ihr Status von entscheidender Bedeutung für Ihre Versorgung im Falle einer Dienstunfähigkeit. Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung spielt dabei eine wichtige Rolle, um mögliche Versorgungslücken zu schließen. Doch wie genau wirkt sich Ihr Beamtenstatus auf Ihre Versorgung aus und welche Konsequenzen hat dies für Ihren Versicherungsbedarf?

AspektBeamte auf WiderrufBeamte auf ProbeBeamte auf Lebenszeit
VersorgungsanspruchKein AnspruchEingeschränkter AnspruchVoller Anspruch
Mindestdienstzeit für Versorgung5 Jahre5 Jahre
Höhe der Mindestversorgung35% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge35% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge
Maximale Versorgung71,75% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge71,75% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge
Versorgungslücke100%Bis zu 65%Bis zu 30%
Empfehlung VDU-VersicherungDringend empfohlenSehr empfohlenEmpfohlen
Besonderheiten bei VDU-VersicherungHöhere BeiträgeOft günstigere KonditionenGünstigste Konditionen
Nachversicherung in GRV bei AusscheidenJaJa, wenn kein VersorgungsanspruchNein
Anrechnung anderer EinkünfteJaJa
Beihilfeanspruch im RuhestandNeinJa, bei VersorgungsanspruchJa
Versorgungsausgleich bei ScheidungJaJa
HinterbliebenenversorgungJa, bei VersorgungsanspruchJa
UnfallfürsorgeEingeschränktJaJa

Als Beamter auf Widerruf haben Sie keinen Anspruch auf Versorgungsleistungen im Falle einer Dienstunfähigkeit. Dies bedeutet, dass Sie im Ernstfall eine Versorgungslücke von 100% haben. Daher ist für Sie eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung dringend empfohlen. Allerdings müssen Sie in dieser Phase mit höheren Versicherungsbeiträgen rechnen.

Beamte auf Probe haben nach einer Mindestdienstzeit von fünf Jahren einen eingeschränkten Versorgungsanspruch. Die Mindestversorgung beträgt 35% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge, maximal können 71,75% erreicht werden. Dennoch kann eine Versorgungslücke von bis zu 65% entstehen. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist daher sehr empfohlen, oft zu günstigeren Konditionen als für Beamte auf Widerruf.

Für Beamte auf Lebenszeit besteht nach fünf Dienstjahren ein voller Versorgungsanspruch. Die Versorgungslücke ist hier am geringsten, kann aber immer noch bis zu 30% betragen. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ist auch hier empfohlen, wobei Sie in der Regel von den günstigsten Konditionen profitieren.

Ein wichtiger Aspekt ist die Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) bei Ausscheiden aus dem Beamtenverhältnis. Diese greift für Beamte auf Widerruf und Probe, sofern kein Versorgungsanspruch besteht. Beamte auf Lebenszeit sind davon nicht betroffen.

Beachten Sie auch, dass bei Beamten auf Probe und Lebenszeit andere Einkünfte auf die Versorgungsbezüge angerechnet werden können. Dies kann Ihre finanzielle Situation im Falle einer Dienstunfähigkeit beeinflussen und unterstreicht die Bedeutung einer zusätzlichen Absicherung.

Der Beihilfeanspruch im Ruhestand ist ein weiterer wichtiger Faktor. Während Beamte auf Widerruf keinen Anspruch haben, besteht dieser für Beamte auf Probe (mit Versorgungsanspruch) und Lebenszeit. Dies kann Ihre Entscheidung für eine private Krankenversicherung beeinflussen.

Auch der Versorgungsausgleich bei Scheidung und die Hinterbliebenenversorgung sind Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten. Diese greifen für Beamte auf Probe (mit Versorgungsanspruch) und Lebenszeit, nicht jedoch für Beamte auf Widerruf.

Die Unfallfürsorge ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Beamtenversorgung. Während sie für Beamte auf Probe und Lebenszeit umfassend gilt, ist sie für Beamte auf Widerruf eingeschränkt.

Unabhängig von Ihrem Status als Beamter ist eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ein wesentlicher Baustein Ihrer finanziellen Absicherung. Sie schließt nicht nur mögliche Versorgungslücken, sondern bietet auch zusätzlichen Schutz für die besonderen Risiken des Vollzugsdienstes.

Welche Regelungen und Klauseln sollten Sie bei einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung besonders beachten?

Als Vollzugsbeamter ist es entscheidend, dass Sie die wichtigsten Regelungen und Klauseln einer Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung verstehen. Diese können maßgeblich darüber entscheiden, ob und in welchem Umfang Sie im Ernstfall Leistungen erhalten. Welche Klauseln sind besonders wichtig und worauf sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Versicherung achten?

Klausel/RegelungBeschreibungBedeutungBeispiel-Anbieter
Echte DienstunfähigkeitsklauselLeistung bei amtlich festgestellter DienstunfähigkeitSehr hochDBV, Debeka
Erweiterte DienstunfähigkeitsklauselLeistung auch bei Versetzung in andere TätigkeitHochHUK-COBURG, Alte Leipziger
TeildienstunfähigkeitsklauselLeistung bei teilweiser DienstunfähigkeitMittelR+V, Allianz
Spezielle Psyche-KlauselErweiterter Schutz bei psychischen ErkrankungenHochInterRisk, Nürnberger
InfektionsklauselSchutz bei Dienstunfähigkeit durch InfektionenMittelSignal Iduna, Continentale
ÜberbrückungsklauselLeistung während Überprüfung der DienstunfähigkeitHochDBV, Debeka
Abstrakte VerweisungVerweis auf andere Tätigkeiten möglichNegativZu vermeiden
Weltweite GeltungVersicherungsschutz auch im AuslandMittelAllianz, Alte Leipziger
NachversicherungsgarantieErhöhung der Versicherungssumme ohne erneute GesundheitsprüfungHochHUK-COBURG, R+V
Verzicht auf § 19 VVGKein Rücktritt bei unverschuldeter AnzeigepflichtverletzungHochInterRisk, Nürnberger
PrognosezeitraumZeitraum für voraussichtliche Dauer der DienstunfähigkeitWichtigVariiert je nach Anbieter
WiedereingliederungshilfeUnterstützung bei Rückkehr in den DienstMittelSignal Iduna, Continentale
LeistungsdynamikAnpassung der Leistungen an InflationHochDBV, Debeka
BeitragsbefreiungKeine Beitragszahlung im LeistungsfallStandardBei allen Anbietern üblich

Die echte Dienstunfähigkeitsklausel ist von höchster Bedeutung. Sie garantiert, dass die Versicherung leistet, sobald eine amtlich festgestellte Dienstunfähigkeit vorliegt. Anbieter wie die DBV und die Debeka sind für solche Klauseln bekannt. Eine Erweiterung davon ist die erweiterte Dienstunfähigkeitsklausel, die auch bei einer Versetzung in eine andere Tätigkeit greift. Die HUK-COBURG und die Alte Leipziger bieten solche erweiterten Klauseln an.

Für viele Vollzugsbeamte ist die Teildienstunfähigkeitsklausel von Interesse. Sie sichert Sie ab, wenn Sie nur teilweise dienstunfähig werden. Die R+V und die Allianz haben solche Klauseln in ihren Tarifen.

Angesichts der besonderen psychischen Belastungen im Vollzugsdienst ist eine spezielle Psyche-Klausel sehr wichtig. Sie bietet erweiterten Schutz bei psychischen Erkrankungen. Die InterRisk und die Nürnberger sind für solche Klauseln bekannt.

Die Infektionsklausel kann für Vollzugsbeamte, die häufig mit Menschen in Kontakt kommen, relevant sein. Sie bietet Schutz bei Dienstunfähigkeit durch Infektionen. Die Signal Iduna und die Continentale haben solche Klauseln in ihren Tarifen.

Eine Überbrückungsklausel kann sehr hilfreich sein. Sie garantiert Leistungen während der Überprüfung der Dienstunfähigkeit. Dies kann finanzielle Engpässe in dieser Zeit verhindern.

Achten Sie darauf, Tarife mit abstrakter Verweisung zu vermeiden. Diese Klausel ermöglicht es dem Versicherer, Sie auf andere Tätigkeiten zu verweisen, was Ihren Versicherungsschutz einschränken kann.

Wenn Sie möglicherweise im Ausland eingesetzt werden, ist eine weltweite Geltung des Versicherungsschutzes wichtig. Die Allianz und die Alte Leipziger bieten dies standardmäßig an.

Die Nachversicherungsgarantie ist eine wichtige Option. Sie ermöglicht es Ihnen, Ihre Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, beispielsweise bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen.

Der Verzicht auf § 19 VVG ist eine kundenfreundliche Klausel. Sie verhindert, dass der Versicherer bei einer unverschuldeten Anzeigepflichtverletzung vom Vertrag zurücktreten kann.

Der Prognosezeitraum für die voraussichtliche Dauer der Dienstunfähigkeit variiert je nach Anbieter. Ein kürzerer Zeitraum ist in der Regel vorteilhafter für Sie.

Eine Wiedereingliederungshilfe kann Ihnen den Weg zurück in den Dienst erleichtern. Sie bietet finanzielle Unterstützung während der Wiedereingliederungsphase.

Die Leistungsdynamik ist wichtig, um den Wert Ihrer Versicherungsleistungen langfristig zu erhalten. Sie passt die Leistungen an die Inflation an.

Die Beitragsbefreiung im Leistungsfall ist bei den meisten Anbietern Standard. Sie stellt sicher, dass Sie im Falle einer Dienstunfähigkeit keine Beiträge mehr zahlen müssen.

Prozess und Antragsstellung

Antrag auf Dienstunfähigkeit

Der Antrag auf Dienstunfähigkeit ist der erste Schritt zur Beantragung der Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung. Der Beamte muss diesen Antrag bei seinem Dienstherrn stellen. Der Antrag muss bestimmte Informationen enthalten, wie zum Beispiel die Art der Erkrankung oder Verletzung, die zur Dienstunfähigkeit geführt hat. Der Antragsteller muss auch seine Zustimmung zur Überprüfung der Dienstunfähigkeit durch einen Amtsarzt geben.

Überprüfung und Anerkennung

Nach Erhalt des Antrags wird der Dienstherr die Dienstunfähigkeit des Beamten überprüfen. Dazu wird ein Amtsarzt beauftragt, der den Beamten untersucht und ein Gutachten erstellt. Der Amtsarzt prüft, ob der Beamte aufgrund seiner Erkrankung oder Verletzung dauerhaft dienstunfähig ist.

Wenn der Amtsarzt die Dienstunfähigkeit bestätigt, wird der Antrag auf Dienstunfähigkeit vom Dienstherrn anerkannt. Der Beamte erhält dann ein Ruhegehalt und gegebenenfalls eine Versorgungszusage. Wenn der Antrag auf Dienstunfähigkeit abgelehnt wird, kann der Beamte Widerspruch einlegen oder eine Klage vor Gericht einreichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung eine Ergänzung zum Ruhegehalt des Dienstherrn darstellt. Die Versicherung tritt nur ein, wenn der Beamte aufgrund einer Dienstunfähigkeit seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung kann auch widerrufen werden, wenn der Beamte seine Dienstunfähigkeit vortäuscht oder seine Erkrankung oder Verletzung durch eigenes Verschulden verursacht hat.

Zusätzliche Absicherungen und Alternativen

Wie können Sie Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung durch betriebliche und private Altersvorsorge optimal ergänzen?

Als Vollzugsbeamter ist die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung ein wichtiger Baustein Ihrer finanziellen Absicherung. Doch um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein und Ihren Lebensstandard auch im Alter zu sichern, sollten Sie zusätzliche Absicherungen und Alternativen in Betracht ziehen. Welche Möglichkeiten der betrieblichen und privaten Altersvorsorge stehen Ihnen zur Verfügung und wie können Sie diese optimal nutzen?

VorsorgeformBeschreibungVorteileNachteileBeispielanbieter
Riester-RenteStaatlich geförderte private AltersvorsorgeStaatliche Zulagen, SteuervorteileBegrenzte Förderhöhe, komplexe RegelungenDWS, Allianz
Rürup-RenteBasisrente mit steuerlicher FörderungHohe steuerliche Absetzbarkeit, flexibelKeine vorzeitige Verfügbarkeit, lebenslange RenteNürnberger, Alte Leipziger
Betriebliche Altersvorsorge (bAV)Arbeitgeberunterstützte AltersvorsorgeSteuer- und Sozialabgabenersparnis, ArbeitgeberzuschussEingeschränkte Verfügbarkeit, Versteuerung im AlterDebeka, DBV
Private RentenversicherungFlexible private AltersvorsorgeHohe Flexibilität, KapitalwahlrechtKeine staatliche Förderung, evtl. hohe KostenHUK-COBURG, R+V
FondssparplanLangfristiges Sparen in InvestmentfondsHohe Renditechancen, flexibelHöheres Risiko, keine GarantienDWS, Union Investment
Immobilien als AltersvorsorgeErwerb von Immobilien zur Vermietung oder EigennutzungInflationsschutz, mögliche WertsteigerungHoher Kapitaleinsatz, Instandhaltungskosten
Vermögenswirksame Leistungen (VL)Arbeitgeberunterstützte SparformArbeitgeberzuschuss, verschiedene AnlageformenBegrenzte Förderhöhe, lange BindungDeka, Sparkassen
Berufsständisches VersorgungswerkPflichtversorgung für bestimmte BerufsgruppenMeist höhere Renten als gesetzliche RV, mehr FlexibilitätNicht für alle Berufsgruppen zugänglichVerschiedene je nach Berufsstand
Private UnfallversicherungZusätzliche Absicherung bei Unfällen24-Stunden-Schutz, auch privatZusätzliche Kosten, evtl. LeistungsausschlüsseAllianz, AXA
Zusatzversorgung des öffentlichen DienstesBetriebsrente für Angestellte im öffentlichen DienstArbeitgeberbeteiligung, gute KonditionenNur für Angestellte, nicht für BeamteVBL, kommunale Zusatzversorgungskassen

Die Riester-Rente ist eine staatlich geförderte Form der privaten Altersvorsorge, die besonders für Beamte attraktiv sein kann. Sie profitieren von staatlichen Zulagen und Steuervorteilen. Anbieter wie die DWS oder die Allianz bieten entsprechende Produkte an. Allerdings sollten Sie die begrenzte Förderhöhe und die teils komplexen Regelungen beachten.

Die Rürup-Rente, auch als Basisrente bekannt, ist eine weitere Möglichkeit der geförderten Altersvorsorge. Sie zeichnet sich durch eine hohe steuerliche Absetzbarkeit aus und ist besonders flexibel. Anbieter wie die Nürnberger oder die Alte Leipziger haben entsprechende Tarife im Angebot. Beachten Sie jedoch, dass die Leistungen erst im Rentenalter verfügbar sind und lebenslang ausgezahlt werden.

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) kann auch für Beamte interessant sein, insbesondere wenn Sie zusätzlich einer Nebentätigkeit nachgehen. Sie bietet Steuer- und Sozialabgabenvorteile sowie oft einen Arbeitgeberzuschuss. Die Debeka und die DBV sind bekannte Anbieter in diesem Bereich.

Eine private Rentenversicherung bietet Ihnen hohe Flexibilität und oft ein Kapitalwahlrecht bei Rentenbeginn. Die HUK-COBURG und die R+V haben attraktive Tarife in diesem Segment. Beachten Sie jedoch, dass hier keine staatliche Förderung greift und die Kosten teilweise hoch sein können.

Fondssparpläne können eine interessante Option für langfristig orientierte Sparer sein. Sie bieten hohe Renditechancen, sind aber auch mit höheren Risiken verbunden. Anbieter wie DWS oder Union Investment haben eine breite Palette an Fondsprodukten im Angebot.

Immobilien als Altersvorsorge können sowohl zur Vermietung als auch zur Eigennutzung dienen. Sie bieten Inflationsschutz und mögliche Wertsteigerungen, erfordern aber auch einen hohen Kapitaleinsatz und bringen laufende Kosten mit sich.

Vermögenswirksame Leistungen (VL) sind eine arbeitgeberunterstützte Sparform, die auch viele Beamte nutzen können. Sie bieten einen Arbeitgeberzuschuss und verschiedene Anlageformen. Die Deka und viele Sparkassen bieten entsprechende Produkte an.

Für bestimmte Berufsgruppen gibt es berufsständische Versorgungswerke, die oft höhere Renten als die gesetzliche Rentenversicherung bieten und mehr Flexibilität erlauben. Allerdings ist diese Option nicht für alle Berufsgruppen zugänglich.

Eine private Unfallversicherung kann Ihre Absicherung sinnvoll ergänzen, indem sie einen 24-Stunden-Schutz auch im privaten Bereich bietet. Anbieter wie die Allianz oder AXA haben entsprechende Tarife im Programm.

Für Angestellte im öffentlichen Dienst gibt es die Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes, die eine betriebliche Altersversorgung darstellt. Obwohl diese für Beamte nicht direkt relevant ist, kann sie für Ihren Ehepartner oder bei einem Wechsel in ein Angestelltenverhältnis interessant sein.

Welche alternativen Versicherungsprodukte können Ihre Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sinnvoll ergänzen?

Als Vollzugsbeamter bildet die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung das Fundament Ihrer Absicherung. Doch es gibt eine Reihe alternativer Versicherungsprodukte, die Ihren Schutz sinnvoll ergänzen können. Welche Optionen stehen Ihnen zur Verfügung und wie können Sie diese optimal nutzen?

VersicherungsproduktBeschreibungVorteileNachteileBeispielanbieter
BerufsunfähigkeitsversicherungAbsicherung bei Berufsunfähigkeit durch Krankheit oder UnfallUmfassender Schutz, auch für Tätigkeiten außerhalb des VollzugsdienstesHöhere Prämien, strengere GesundheitsprüfungAllianz, Nürnberger
ErwerbsunfähigkeitsversicherungAbsicherung bei Unfähigkeit, einer Erwerbstätigkeit nachzugehenGünstigere Prämien, leichtere GesundheitsprüfungLeistung erst bei vollständiger ErwerbsunfähigkeitHUK-COBURG, Debeka
Dread-Disease-VersicherungEinmalzahlung bei Diagnose schwerer KrankheitenSchnelle finanzielle Hilfe bei definierten KrankheitenBegrenzte Abdeckung, keine dauerhafte RentenzahlungCanada Life, Zurich
Unfallversicherung mit InvaliditätsschutzFinanzielle Absicherung bei UnfällenGünstiger Basisschutz, oft ohne GesundheitsprüfungLeistet nur bei unfallbedingter InvaliditätAXA, R+V
Funktionelle InvaliditätsabsicherungLeistung bei Verlust bestimmter KörperfunktionenObjektive Leistungskriterien, oft günstigere PrämienBegrenzte Abdeckung, nicht alle Ursachen versichertWürttembergische, Gothaer
Multi-Risk-VersicherungKombination verschiedener Risiken in einem ProduktUmfassender Schutz, oft günstiger als EinzelpolicenKomplexe Bedingungen, evtl. nicht alle Risiken optimal abgedecktSwiss Life, Volkswohl Bund
GrundfähigkeitsversicherungAbsicherung bei Verlust grundlegender FähigkeitenObjektive Leistungskriterien, oft günstigere PrämienBegrenzte Abdeckung, nicht alle Ursachen für Dienstunfähigkeit erfasstDie Bayerische, Basler
Private KrankentagegeldversicherungAbsicherung des Einkommens bei längerer KrankheitFlexibel anpassbar, auch für Beamte sinnvollZusätzliche Kosten, begrenzte LeistungsdauerDKV, Barmenia
PflegerentenversicherungFinanzielle Absicherung im PflegefallErgänzung zur gesetzlichen Pflegeversicherung, steuerliche VorteileZusätzliche Kosten, lange LaufzeitAllianz, LV 1871
Kritische-Krankheiten-VersicherungEinmalzahlung bei lebensbedrohlichen ErkrankungenSchnelle finanzielle Unterstützung in KrisensituationenBegrenzte Abdeckung, keine dauerhafte RentenzahlungHannoversche, Dialog

Eine klassische Berufsunfähigkeitsversicherung bietet einen umfassenden Schutz, der über den Vollzugsdienst hinausgeht. Sie greift auch bei Tätigkeiten außerhalb Ihres Berufs als Vollzugsbeamter. Anbieter wie die Allianz oder die Nürnberger haben spezialisierte Tarife im Angebot. Beachten Sie jedoch, dass die Prämien oft höher sind und eine strengere Gesundheitsprüfung erfolgt.

Eine Alternative mit günstigeren Prämien ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Sie leistet, wenn Sie keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen können. Die HUK-COBURG und die Debeka bieten solche Policen an. Der Nachteil ist, dass die Leistung erst bei vollständiger Erwerbsunfähigkeit greift.

Für den Fall schwerer Erkrankungen kann eine Dread-Disease-Versicherung sinnvoll sein. Sie zahlt einen Einmalbetrag bei der Diagnose definierter Krankheiten. Anbieter wie Canada Life oder Zurich haben entsprechende Produkte im Portfolio. Beachten Sie, dass die Abdeckung auf bestimmte Krankheiten begrenzt ist und keine dauerhafte Rentenzahlung erfolgt.

Eine Unfallversicherung mit Invaliditätsschutz bietet einen günstigen Basisschutz, oft ohne Gesundheitsprüfung. Sie leistet jedoch nur bei unfallbedingter Invalidität. AXA und R+V sind bekannte Anbieter in diesem Segment.

Die funktionelle Invaliditätsabsicherung leistet bei Verlust bestimmter Körperfunktionen. Sie hat objektive Leistungskriterien und oft günstigere Prämien. Die Württembergische und die Gothaer bieten solche Tarife an. Beachten Sie, dass nicht alle Ursachen für eine mögliche Dienstunfähigkeit abgedeckt sind.

Eine Multi-Risk-Versicherung kombiniert verschiedene Risiken in einem Produkt. Dies kann kosteneffektiv sein, aber auch zu komplexen Bedingungen führen. Swiss Life und Volkswohl Bund sind Anbieter solcher Produkte.

Die Grundfähigkeitsversicherung sichert den Verlust grundlegender Fähigkeiten ab. Sie hat objektive Leistungskriterien und oft günstigere Prämien. Die Bayerische und die Basler haben entsprechende Tarife im Angebot. Beachten Sie, dass nicht alle Ursachen für eine Dienstunfähigkeit erfasst sind.

Eine private Krankentagegeldversicherung kann Ihr Einkommen bei längerer Krankheit absichern. Sie ist flexibel anpassbar und kann auch für Beamte sinnvoll sein. DKV und Barmenia sind bekannte Anbieter in diesem Bereich.

Für den Fall der Pflegebedürftigkeit kann eine Pflegerentenversicherung eine sinnvolle Ergänzung sein. Sie bietet steuerliche Vorteile und ergänzt die gesetzliche Pflegeversicherung. Die Allianz und LV 1871 haben entsprechende Produkte im Angebot.

Die Kritische-Krankheiten-Versicherung ähnelt der Dread-Disease-Versicherung und leistet eine Einmalzahlung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen. Die Hannoversche und Dialog bieten solche Policen an.

Bei der Wahl zusätzlicher Versicherungsprodukte sollten Sie Ihre individuelle Situation, Ihr Risikoprofil und Ihre finanziellen Möglichkeiten berücksichtigen. Es kann sinnvoll sein, verschiedene Bausteine zu kombinieren, um eine optimale Absicherung zu erreichen. Lassen Sie sich von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten, um die für Sie beste Strategie zu entwickeln. Mit einer durchdachten Kombination aus Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung und ergänzenden Versicherungsprodukten können Sie sich umfassend gegen verschiedene Lebensrisiken absichern und Ihre finanzielle Zukunft auf ein solides Fundament stellen.

Kundenservice und Beschwerdemanagement

Die DBV bietet ihren Kunden einen umfassenden Kundenservice und ein Beschwerdemanagement an. Kunden können sich bei Fragen oder Problemen telefonisch oder per E-Mail an die Service-Hotline wenden. Die Hotline ist von Montag bis Freitag von 8:00 bis 20:00 Uhr erreichbar. Für Beschwerden steht eine separate Beschwerde-Hotline zur Verfügung. Kunden können auch das Kontaktformular auf der Website nutzen, um eine Nachricht zu hinterlassen.

Beschwerdequote und BAFIN-Statistiken

Die Beschwerdequote der DBV ist im Vergleich zu anderen Versicherungsunternehmen niedrig. Im Jahr 2022 wurden laut BAFIN-Statistik insgesamt 17 Beschwerden gegen die DBV eingereicht. Davon wurden 13 Beschwerden vollständig bearbeitet und 4 Beschwerden teilweise bearbeitet. Die Beschwerdequote der DBV lag damit bei 0,05 Prozent.

Die BAFIN überwacht die Beschwerdestatistiken von Versicherungsunternehmen und veröffentlicht diese jährlich. Die Statistiken geben Auskunft darüber, wie viele Beschwerden gegen ein Unternehmen eingereicht wurden und wie viele Beschwerden vollständig oder teilweise bearbeitet wurden. Die Statistiken können Kunden bei der Wahl eines Versicherungsunternehmens helfen, da sie Aufschluss darüber geben, wie gut ein Unternehmen mit Beschwerden umgeht.

Insgesamt bietet die DBV ihren Kunden einen guten Kundenservice und ein effektives Beschwerdemanagement. Die niedrige Beschwerdequote spricht für die Qualität des Unternehmens.

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man unter einer Vollzugsdienstunfähigkeitsklausel?

Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsklausel ist eine spezielle Regelung in Versicherungspolicen, die speziell für Beamte im Vollzugsdienst konzipiert wurde. Diese Klausel garantiert, dass die Versicherung Leistungen erbringt, sobald der Versicherte aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in der Lage ist, seinen spezifischen Vollzugsdienst auszuüben. Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung leistet bereits, wenn der Beamte aus gesundheitlichen Gründen in den Innendienst versetzt oder in den vorzeitigen Ruhestand geschickt wird. Dies ist besonders wichtig, da die normalen Kriterien für Berufsunfähigkeit hier oft nicht greifen würden. Die Klausel berücksichtigt die besonderen Anforderungen und Risiken des Vollzugsdienstes und bietet somit einen maßgeschneiderten Schutz für diese Berufsgruppe.

In welchen Fällen ist eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte besonders empfehlenswert?

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist für Beamte in folgenden Fällen besonders empfehlenswert:

  • Für Beamte auf Widerruf oder Probe, da sie noch keinen oder nur einen eingeschränkten Versorgungsanspruch haben.
  • Bei einer hohen finanziellen Verantwortung, z.B. für Familie oder Immobilienfinanzierung.
  • Für Beamte in Bereichen mit erhöhtem Risiko, wie Polizei, Feuerwehr oder Justizvollzug.
  • Bei Beamten mit geringer Dienstzeit, da die Versorgungsbezüge in den ersten Jahren noch relativ niedrig sind.
  • Wenn der Lebensstandard durch die Versorgungsbezüge allein nicht gehalten werden kann.
  • Bei Beamten, die aufgrund ihrer Tätigkeit besonderen psychischen oder physischen Belastungen ausgesetzt sind.

Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung kann in diesen Fällen die Versorgungslücke schließen und finanzielle Sicherheit bieten.

Wie berechnet sich die Höhe der Bezüge bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit?

Die Höhe der Bezüge bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit für Beamte berechnet sich wie folgt:

  • Grundlage sind die ruhegehaltfähigen Dienstbezüge, in der Regel das letzte Grundgehalt vor Eintritt der Dienstunfähigkeit.
  • Pro Dienstjahr werden 1,79375% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge als Pension gewährt.
  • Die Mindestversorgung beträgt 35% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge.
  • Die Höchstversorgung ist auf 71,75% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge begrenzt.
  • Bei Dienstunfähigkeit aufgrund eines Dienstunfalls kann die Versorgung erhöht werden.
  • Die tatsächliche Dienstzeit wird um eine Zurechnungszeit ergänzt, maximal bis zum 60. Lebensjahr.
  • Eventuell werden Ausbildungszeiten angerechnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Berechnung komplex sein kann und von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der Dauer der Dienstzeit, dem Grund der Dienstunfähigkeit und dem jeweiligen Landesbeamtengesetz. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung kann helfen, eventuelle Versorgungslücken zu schließen und den gewohnten Lebensstandard auch im Fall einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit zu sichern.

Ab wann ist der Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung zu empfehlen?

Der Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung ist so früh wie möglich zu empfehlen, idealerweise bereits zu Beginn der Beamtenlaufbahn. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Jüngere Beamte zahlen in der Regel niedrigere Beiträge.
  • Die Gesundheitsprüfung ist in jungen Jahren oft einfacher zu bestehen.
  • Beamte auf Widerruf und Probe haben noch keinen oder nur einen eingeschränkten Versorgungsanspruch.
  • Je früher der Abschluss erfolgt, desto länger ist man abgesichert.

Die Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung sollte spätestens beim Eintritt in den Vollzugsdienst abgeschlossen werden, da hier besondere Risiken bestehen. Auch bei Beförderungen oder Gehaltserhöhungen sollte der Versicherungsschutz angepasst werden, um eine mögliche Versorgungslücke zu vermeiden.

Welche Leistungen sind von der Dienstunfähigkeitsversicherung abgedeckt?

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Vollzugsbeamte deckt in der Regel folgende Leistungen ab:

  • Monatliche Rentenzahlung bei Dienstunfähigkeit
  • Leistung bei Versetzung in den Innendienst aus gesundheitlichen Gründen
  • Zahlung bei vorzeitiger Pensionierung wegen Dienstunfähigkeit
  • Oft Überbrückungsleistungen während der Prüfung der Dienstunfähigkeit
  • Teilweise Leistungen bei Teildienstunfähigkeit
  • Häufig Nachversicherungsgarantien ohne erneute Gesundheitsprüfung
  • In einigen Fällen Rehabilitationsleistungen oder Wiedereingliederungshilfen

Einige Versicherer bieten auch spezielle Klauseln für psychische Erkrankungen oder Infektionsklauseln an. Die genauen Leistungen können je nach Anbieter und Tarif variieren. Es ist wichtig, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen und gegebenenfalls mit einem Experten zu besprechen.

Unter welchen Umständen leistet der Dienstherr bei Dienstunfähigkeit?

Der Dienstherr leistet bei Dienstunfähigkeit unter folgenden Umständen:

  • Bei festgestellter dauerhafter Dienstunfähigkeit durch den Amtsarzt
  • Nach einer Mindestdienstzeit von in der Regel fünf Jahren
  • Bei Dienstunfähigkeit aufgrund eines Dienstunfalls ohne Wartezeit

Die Leistungen des Dienstherrn umfassen:

  • Ruhegehalt (Pension) in Höhe von mindestens 35% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge
  • Maximal 71,75% der ruhegehaltfähigen Dienstbezüge nach langjähriger Dienstzeit
  • Bei Dienstunfällen kann ein erhöhtes Unfallruhegehalt gewährt werden

Es ist wichtig zu beachten, dass die Versorgung durch den Dienstherrn oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Eine Vollzugsdienstunfähigkeitsversicherung kann diese Lücke schließen. Zudem leistet der Dienstherr nicht bei vorübergehender Dienstunfähigkeit oder bei Beamten auf Widerruf. Auch bei Beamten auf Probe sind die Leistungen eingeschränkt. In diesen Fällen ist eine private Absicherung besonders wichtig.

Beamte sollten auch bedenken, dass die Leistungen des Dienstherrn je nach Bundesland und individueller Situation variieren können. Eine genaue Prüfung der persönlichen Versorgungssituation ist daher ratsam, um den tatsächlichen Absicherungsbedarf zu ermitteln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Jetzt vergleichen