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Berufsunfähigkeitsversicherung oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung: Was sind die Unterschiede?

Wenn es um die finanzielle Absicherung bei gesundheitlichen Problemen geht, stehen oft zwei Versicherungsarten im Fokus: die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und die Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU). Beide bieten Schutz, unterscheiden sich jedoch in wichtigen Aspekten.


KriteriumBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
DefinitionLeistet bei mind. 50% BerufsunfähigkeitLeistet bei vollständiger Arbeitsunfähigkeit
LeistungsdauerLangfristig (oft bis zum Renteneintritt)Meist kurzfristig (oft max. 18-24 Monate)
LeistungsauslöserDauerhafte Einschränkung der BerufsfähigkeitVorübergehende Arbeitsunfähigkeit
WartezeitMeist 6 MonateOft kürzer, z.B. 42 Tage bei der Deutschen Bank
BeitragshöheTendenziell höherMeist günstiger
GesundheitsprüfungUmfangreichWeniger umfangreich
LeistungsumfangUmfassendBegrenzt
ZielgruppeAlle BerufstätigenOft als Ergänzung zur BU oder für Risikoberufe
Abstrakte VerweisungIn der Regel ausgeschlossenHäufig möglich
PrognosezeitraumMeist 6 MonateOft kürzer, z.B. 4 Wochen bei der Nürnberger
NachversicherungsoptionenUmfangreichBegrenzt
Vereinbarkeit mit anderen LeistungenKann mit gesetzlicher Erwerbsminderungsrente kombiniert werdenErgänzt oft die gesetzliche Krankentagegeldversicherung
BeispielanbieterAllianz, Hannoversche, CosmosDirektNürnberger, Deutsche Bank, Barmenia
Typische monatliche Beitragsspanne*50-150 €20-80 €
Maximale VersicherungssummeOft bis 80% des NettoeinkommensMeist begrenzt auf 1.500-3.000 € monatlich
Leistung bei psychischen ErkrankungenIn der Regel abgedecktOft eingeschränkt oder ausgeschlossen
Weltweiter SchutzMeist inklusiveOft auf Deutschland oder EU begrenzt
Möglichkeit der BeitragsbefreiungHäufig als Option verfügbarSelten angeboten
InflationsschutzDynamikanpassung meist möglichSelten angeboten
Steuerliche Absetzbarkeit der BeiträgeAls Vorsorgeaufwendungen teilweise absetzbarIn der Regel nicht absetzbar
*Die Beitragsspannen sind Durchschnittswerte und können je nach individuellem Risikoprofil, Alter und Beruf stark variieren.
Eine Person sitzt an einem Schreibtisch und vergleicht zwei Versicherungen. Eine Police ist mit "Berufsunfähigkeitsversicherung" beschriftet und die andere mit "Arbeitsunfähigkeitsversicherung." Die Person ist tief in Gedanken versunken, mit einem Stift in der Hand.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Definition und Leistungsauslöser:
    • Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) leistet bei dauerhafter Einschränkung der Berufsfähigkeit, meist ab 50% Berufsunfähigkeit.
    • Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) zahlt bei vorübergehender, vollständiger Arbeitsunfähigkeit.
  • Leistungsdauer und -umfang:
    • BU zahlt langfristig, oft bis zum Renteneintritt, mit umfassendem Schutz.
    • AU leistet kurzfristig, meist maximal 18-24 Monate, mit begrenztem Leistungsumfang.
  • Zielgruppe und Kosten:
    • BU ist für alle Berufstätigen geeignet, hat höhere Beiträge und eine umfangreichere Gesundheitsprüfung.
    • AU ist oft günstiger, hat eine weniger strenge Gesundheitsprüfung und eignet sich als Ergänzung zur BU oder für Personen in Risikoberufen.

Inhalt


Warum ist eine Absicherung gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit unverzichtbar?

Die Absicherung gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit ist in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung für Ihre finanzielle Sicherheit. Stellen Sie sich vor, Sie könnten von einem Tag auf den anderen Ihren Beruf nicht mehr ausüben – eine Situation, die jeden treffen kann. Statistiken zeigen, dass etwa jeder Vierte im Laufe seines Berufslebens berufsunfähig wird, wobei das durchschnittliche Eintrittsalter bei 47 Jahren liegt.

AspektBedeutung für die Absicherung
Finanzielle StabilitätSicherung des Lebensstandards bei Einkommensausfall
Staatliche LeistungenOft unzureichend (durchschnittliche Erwerbsminderungsrente: 840€)
Risiko der BerufsunfähigkeitEtwa jeder 4. wird im Laufe des Berufslebens berufsunfähig
Häufigste UrsachenPsychische Erkrankungen (31%), Krebs (15%), Unfälle (11%)
Alter bei Eintritt der BUDurchschnittlich 47 Jahre
Dauer der BerufsunfähigkeitIm Schnitt 13 Jahre bis zur Rente
KostenfolgenZusätzliche medizinische Kosten, Umbaumaßnahmen, Pflege
Auswirkungen auf FamilieFinanzielle Belastung für Angehörige
Psychologischer AspektStressreduktion durch finanzielle Sicherheit
Flexibilität im BerufErmöglicht Fokus auf Genesung statt schnelle Rückkehr
AlternativenOft unzureichend (Ersparnisse, Unterstützung durch Familie)
VersicherungsschutzBU bietet langfristigen, AU kurzfristigen Schutz
Frühzeitiger AbschlussNiedrigere Beiträge, geringeres Risiko der Ablehnung
Steuerliche AspekteBeiträge teilweise als Vorsorgeaufwendungen absetzbar
Gesellschaftliche RelevanzEntlastung des Sozialsystems

Die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit sind dabei keineswegs nur Unfälle, sondern vor allem psychische Erkrankungen (31%) und Krebs (15%). Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Risiko oft unterschätzt wird. Besonders alarmierend ist die durchschnittliche Dauer der Berufsunfähigkeit von 13 Jahren bis zum Renteneintritt – eine lange Zeit, in der Sie ohne adäquate Absicherung finanziell ins Straucheln geraten könnten.

Staatliche Leistungen bieten hier oft nur unzureichenden Schutz. Die durchschnittliche Erwerbsminderungsrente liegt bei lediglich 840 Euro – ein Betrag, der für viele kaum ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Hier zeigt sich die Wichtigkeit einer privaten Absicherung, sei es durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) oder eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU).

Die finanziellen Folgen einer Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit gehen oft weit über den reinen Einkommensausfall hinaus. Zusätzliche medizinische Kosten, mögliche Umbaumaßnahmen in der Wohnung oder Pflegekosten können die finanzielle Belastung weiter erhöhen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Auswirkung auf Ihre Familie, die im Ernstfall ebenfalls unter den finanziellen Einschränkungen leiden würde.

Ein oft übersehener Aspekt ist die psychologische Komponente einer solchen Absicherung. Das Wissen, im Falle einer Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit finanziell abgesichert zu sein, kann erheblich zur Stressreduktion beitragen und Ihnen die Möglichkeit geben, sich im Krankheitsfall voll und ganz auf Ihre Genesung zu konzentrieren, anstatt sich Sorgen um Ihre finanzielle Zukunft machen zu müssen.

Anbieter wie die Allianz oder die Hannoversche bieten verschiedene Modelle der Absicherung an, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden können. Dabei ist zu beachten, dass ein frühzeitiger Abschluss in der Regel mit niedrigeren Beiträgen und einem geringeren Risiko der Ablehnung verbunden ist.

Grundlagen und Definitionen

Eine Person, die zwei Arten von Versicherungen recherchiert und vergleicht, mit Diagrammen, Grafiken und Dokumenten, die auf einem Schreibtisch ausgebreitet sind.

Die Unterscheidung zwischen Berufsunfähigkeit und Arbeitsunfähigkeit ist entscheidend für Ihren Versicherungsschutz. Versicherer definieren diese Begriffe präzise, um Leistungsansprüche klar zu regeln.

Berufsunfähigkeit vs. Arbeitsunfähigkeit: Worin liegt der entscheidende Unterschied?

Die Begriffe Berufsunfähigkeit und Arbeitsunfähigkeit werden oft verwechselt, obwohl sie grundlegend verschiedene Situationen beschreiben. Um Ihre finanzielle Absicherung optimal zu gestalten, ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen.

KriteriumBerufsunfähigkeitArbeitsunfähigkeit
DefinitionDauerhafte Einschränkung der Fähigkeit, den zuletzt ausgeübten Beruf auszuführenVorübergehende Unfähigkeit, die aktuelle berufliche Tätigkeit auszuüben
DauerLangfristig (meist mind. 6 Monate)Kurzfristig (wenige Tage bis mehrere Monate)
LeistungsauslöserMeist ab 50% BeeinträchtigungVollständige Arbeitsunfähigkeit
VersicherungsproduktBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU), Krankentagegeldversicherung
Gesetzliche LeistungErwerbsminderungsrenteKrankengeld (nach 6 Wochen Lohnfortzahlung)
Häufige UrsachenPsychische Erkrankungen, schwere chronische Krankheiten, UnfallfolgenGrippe, Rückenschmerzen, leichte Verletzungen
PrüfungsverfahrenUmfangreich, oft mit ärztlichen GutachtenEinfacher, meist durch Krankschreibung des Arztes
Auswirkung auf ArbeitsverhältnisKann zur Beendigung führenArbeitsverhältnis bleibt bestehen
WiedereingliederungOft schwierig oder unmöglichIn der Regel vorgesehen und möglich
Finanzielle AbsicherungLangfristig, oft bis zum RenteneintrittKurzfristig, meist auf max. 18-24 Monate begrenzt
Beispielanbieter BUAllianz, Hannoversche, CosmosDirekt
Beispielanbieter AUNürnberger, Deutsche Bank, Barmenia

Berufsunfähigkeit bezieht sich auf eine langfristige, oft dauerhafte Einschränkung Ihrer Fähigkeit, Ihren zuletzt ausgeübten Beruf auszuüben. Sie tritt ein, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen voraussichtlich mindestens sechs Monate lang nicht mehr oder nur noch eingeschränkt arbeiten können. Die Allianz definiert Berufsunfähigkeit beispielsweise als eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit um mindestens 50%. Häufige Ursachen sind schwerwiegende psychische Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Unfallfolgen mit dauerhaften Einschränkungen.

Arbeitsunfähigkeit hingegen beschreibt einen vorübergehenden Zustand, in dem Sie Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit kurzfristig nicht ausüben können. Dies kann wenige Tage, aber auch mehrere Wochen oder Monate dauern. Typische Gründe sind Erkältungen, Grippe oder vorübergehende Rückenschmerzen. Bei Arbeitsunfähigkeit geht man davon aus, dass Sie nach Ihrer Genesung wieder voll arbeitsfähig sein werden.

Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Art der Absicherung. Für den Fall der Berufsunfähigkeit schließen Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ab, die langfristig Leistungen erbringt, oft bis zum Renteneintritt. Die Hannoversche bietet beispielsweise BU-Tarife, die eine monatliche Rente bis zum 67. Lebensjahr zahlen. Bei Arbeitsunfähigkeit greifen hingegen Produkte wie die Arbeitsunfähigkeitsversicherung oder die Krankentagegeldversicherung, die in der Regel zeitlich begrenzte Leistungen erbringen.

Auch im gesetzlichen Rahmen gibt es Unterschiede: Bei Berufsunfähigkeit können Sie unter bestimmten Voraussetzungen eine Erwerbsminderungsrente beantragen. Bei Arbeitsunfähigkeit erhalten Sie zunächst sechs Wochen lang Lohnfortzahlung von Ihrem Arbeitgeber, danach Krankengeld von der gesetzlichen Krankenversicherung.

Das Prüfungsverfahren bei Berufsunfähigkeit ist in der Regel umfangreicher und kann mehrere ärztliche Gutachten erfordern. Bei Arbeitsunfähigkeit reicht meist eine Krankschreibung Ihres Arztes aus. Zudem hat Berufsunfähigkeit oft schwerwiegendere Auswirkungen auf Ihr Arbeitsverhältnis und kann zu dessen Beendigung führen, während bei Arbeitsunfähigkeit eine Rückkehr an den Arbeitsplatz vorgesehen ist.

Wie definieren Versicherer diese Begriffe?

Versicherer legen präzise Kriterien für Berufsunfähigkeit fest. Eine BU-Versicherung leistet, wenn Sie Ihren Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausüben können.

Wichtige Definitionspunkte:

  • Prognosezeitraum: meist 6 Monate oder länger
  • Grad der Einschränkung: oft 50% oder mehr
  • Bezug zum ausgeübten Beruf

Bei der Arbeitsunfähigkeitsversicherung gelten kürzere Zeiträume. Sie leistet oft schon nach 6 Wochen Arbeitsunfähigkeit. Die genauen Bedingungen variieren je nach Versicherer und Tarif.

Leistungsumfang im Vergleich

Eine Waage mit einer Seite, die "Berufsunfähigkeitsversicherung" beschriftet ist, und der anderen "Arbeitsunfähigkeitsversicherung." Jede Seite hat unterschiedliche Symbole, die den Schutz und die Vorteile jeder Art von Versicherung darstellen.

Der Leistungsumfang von Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen unterscheidet sich erheblich. Beide Versicherungsarten bieten finanzielle Absicherung bei gesundheitlichen Einschränkungen, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Leistungsauslösern.

Welche Leistungen bietet eine BU-Versicherung?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bietet Ihnen ein umfangreiches Leistungsspektrum, das weit über die bloße Zahlung einer monatlichen Rente hinausgeht. Die Kernleistung ist natürlich die regelmäßige Rentenzahlung, die einsetzt, wenn Sie aufgrund von Krankheit, Unfall oder Kräfteverfall Ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Die Allianz beispielsweise zahlt diese Rente, sobald Sie zu mindestens 50% berufsunfähig sind.

LeistungBeschreibungTypische Anbieter
Monatliche RenteRegelmäßige Zahlung bei BerufsunfähigkeitAllianz, Hannoversche, CosmosDirekt
BeitragsbefreiungAussetzung der Prämienzahlung im LeistungsfallSwiss Life, Nürnberger
NachversicherungsgarantieOption zur Erhöhung der VersicherungssummeVolkswohl Bund, Alte Leipziger
WiedereingliederungshilfeUnterstützung bei Rückkehr ins BerufslebenContinentale, Canada Life
RehabilitationsmaßnahmenFinanzielle Hilfe für Reha-MaßnahmenGothaer, Württembergische
ÜbergangshilfeEinmalige Zahlung bei BerufsunfähigkeitAXA, Zurich
Assistance-LeistungenBeratung und Unterstützung im LeistungsfallGenerali, HUK-COBURG
ArbeitsunfähigkeitsklauselLeistung auch bei längerer ArbeitsunfähigkeitErgo, HDI
InfektionsklauselSchutz bei Berufsverbot wegen InfektionskrankheitenDebeka, InterRisk
Weltweiter SchutzVersicherungsschutz auch im AuslandLV 1871, Dialog
TeilzeitklauselAnpassung bei Reduzierung der ArbeitszeitBasler, R+V
Krebs-KlauselSofortige Leistung bei bestimmten KrebsdiagnosenHanse Merkur, Nürnberger
Dynamische AnpassungRegelmäßige Erhöhung der VersicherungssummeERGO, Condor
Karriere-KlauselAnpassung bei beruflichem AufstiegAlte Leipziger, Die Bayerische
PrognosezeitraumZeitraum für die Prognose der BerufsunfähigkeitStandard: 6 Monate (bei allen Anbietern)

Ein wichtiger Bestandteil vieler BU-Policen ist die Beitragsbefreiung im Leistungsfall. Das bedeutet, dass Sie keine Versicherungsprämien mehr zahlen müssen, sobald Sie berufsunfähig werden. Die Swiss Life bietet diese Option standardmäßig in ihren BU-Tarifen an. Zudem enthält eine gute BU-Versicherung eine Nachversicherungsgarantie, die es Ihnen ermöglicht, Ihren Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, etwa bei Heirat oder Geburt eines Kindes.

Viele Versicherer gehen über die reine finanzielle Absicherung hinaus und bieten zusätzliche Unterstützung. Die Continentale zum Beispiel stellt eine Wiedereingliederungshilfe zur Verfügung, die Sie bei der Rückkehr ins Berufsleben unterstützt. Rehabilitationsmaßnahmen werden von einigen Anbietern wie der Gothaer finanziell gefördert, um Ihre Chancen auf Genesung zu verbessern.

Die Hannoversche und andere Versicherer bieten eine Übergangshilfe in Form einer einmaligen Zahlung, die Ihnen hilft, sich auf die neue Lebenssituation einzustellen. Assistance-Leistungen, wie sie etwa die Generali anbietet, umfassen Beratung und praktische Unterstützung im Leistungsfall.

Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf spezielle Klauseln legen. Die Arbeitsunfähigkeitsklausel, die beispielsweise die Ergo in ihren Tarif integriert hat, sichert Leistungen auch bei längerer Arbeitsunfähigkeit zu, noch bevor eine Berufsunfähigkeit festgestellt wird. Für bestimmte Berufsgruppen, wie medizinisches Personal, kann eine Infektionsklausel wichtig sein, die bei einem Berufsverbot aufgrund von Infektionskrankheiten greift.

Moderne BU-Versicherungen passen sich Ihrer Lebenssituation an. Die Basler bietet beispielsweise eine Teilzeitklausel, die den Versicherungsschutz bei Reduzierung der Arbeitszeit anpasst. Die Hanse Merkur hat eine Krebs-Klausel integriert, die bei bestimmten Krebsdiagnosen sofortige Leistungen vorsieht.

Fast alle Anbieter gewähren einen weltweiten Schutz, was besonders für Personen relevant ist, die beruflich oder privat viel reisen. Die dynamische Anpassung, die unter anderem die ERGO anbietet, sorgt dafür, dass Ihre Versicherungssumme regelmäßig erhöht wird, um der Inflation entgegenzuwirken.

Was deckt eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) tatsächlich ab?

Eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) bietet Ihnen finanzielle Absicherung für den Fall, dass Sie vorübergehend nicht arbeiten können. Im Gegensatz zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) deckt die AU kürzere Zeiträume ab und greift bei weniger schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen.

LeistungsaspektBeschreibungTypische Anbieter
HauptleistungMonatliche Zahlung bei ArbeitsunfähigkeitNürnberger, Deutsche Bank, Barmenia
LeistungsdauerMeist 18-24 Monate pro LeistungsfallAllianz, AXA, Generali
KarenzzeitWartezeit bis zum Leistungsbeginn (oft 42 Tage)HUK-COBURG, Debeka, Württembergische
LeistungsauslöserÄrztlich bescheinigte ArbeitsunfähigkeitAlle Anbieter
KrankheitenPhysische und psychische ErkrankungenSwiss Life, Canada Life, Hannoversche
UnfälleArbeitsunfähigkeit durch UnfälleERGO, Gothaer, R+V
WiedereingliederungTeilweise Leistung bei stufenweiser RückkehrContinentale, Die Bayerische, HDI
VerlängerungsoptionMöglichkeit zur Verlängerung der LeistungsdauerBasler, LV 1871, Zurich
BeitragsbefreiungAussetzung der Prämienzahlung im LeistungsfallAlte Leipziger, Dialog, InterRisk
NachversicherungOption zur Erhöhung der VersicherungssummeVolkswohl Bund, Hanse Merkur, CosmosDirekt
Weltweiter SchutzVersicherungsschutz auch im AuslandARAG, Condor, Hallesche
InfektionsklauselSchutz bei behördlich angeordnetem TätigkeitsverbotJanitos, Nürnberger, Provinzial
MeldefristZeitraum für die Meldung der ArbeitsunfähigkeitStandard: 1-3 Monate (bei allen Anbietern)
GesundheitsprüfungMeist vereinfachte Prüfung im Vergleich zur BUAlle Anbieter
KombinierbarkeitOft als Zusatz zu BU oder GrundfähigkeitsversicherungAllianz, AXA, Nürnberger

Die Hauptleistung einer AU-Versicherung besteht in einer monatlichen Zahlung, die einsetzt, sobald Sie arbeitsunfähig werden. Die Nürnberger beispielsweise bietet diese Leistung für eine Dauer von bis zu 24 Monaten pro Leistungsfall. Beachten Sie, dass die meisten Versicherer eine Karenzzeit von etwa 42 Tagen vorsehen, bevor die Leistungen beginnen. Diese Zeit überbrückt in der Regel die gesetzliche Lohnfortzahlung Ihres Arbeitgebers.

Ein entscheidender Vorteil der AU-Versicherung ist, dass sie sowohl bei physischen als auch bei psychischen Erkrankungen greift. Die Swiss Life zum Beispiel deckt ein breites Spektrum von Krankheiten ab, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen können. Auch Unfälle, die Sie vorübergehend außer Gefecht setzen, fallen unter den Versicherungsschutz.

Viele AU-Versicherungen unterstützen Sie auch bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben. Die Continentale bietet beispielsweise eine teilweise Leistung während einer stufenweisen Rückkehr an den Arbeitsplatz. Dies ermöglicht Ihnen eine sanfte Wiederaufnahme Ihrer beruflichen Tätigkeit, ohne sofort auf die finanzielle Unterstützung verzichten zu müssen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beitragsbefreiung im Leistungsfall. Die Alte Leipziger und andere Anbieter stellen sicher, dass Sie während Ihrer Arbeitsunfähigkeit keine Versicherungsprämien zahlen müssen. Dies entlastet Sie zusätzlich in einer finanziell angespannten Situation.

Flexibilität wird bei vielen AU-Versicherungen großgeschrieben. Die Basler bietet beispielsweise eine Verlängerungsoption, mit der Sie die Leistungsdauer über die standardmäßigen 24 Monate hinaus ausdehnen können. Nachversicherungsoptionen, wie sie der Volkswohl Bund anbietet, ermöglichen es Ihnen zudem, Ihren Versicherungsschutz an veränderte Lebensumstände anzupassen.

Für Personen in bestimmten Berufsgruppen, wie medizinisches Personal oder Lebensmitteltechniker, kann eine Infektionsklausel von Bedeutung sein. Die Janitos deckt beispielsweise auch Fälle ab, in denen ein behördlich angeordnetes Tätigkeitsverbot aufgrund einer Infektionsgefahr zu Arbeitsunfähigkeit führt.

Es ist wichtig zu beachten, dass die AU-Versicherung oft als Ergänzung zu einer BU oder Grundfähigkeitsversicherung konzipiert ist. Die Allianz bietet zum Beispiel die Möglichkeit, eine AU-Versicherung als Zusatzbaustein zu einer BU abzuschließen. Dies ermöglicht Ihnen eine umfassende Absicherung sowohl für kurz- als auch für langfristige Einschränkungen Ihrer Arbeitsfähigkeit.

Wie unterscheiden sich Leistungshöhe und -dauer bei BU- und AU-Versicherungen?

Bei der Wahl zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) spielen die Leistungshöhe und -dauer eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren bestimmen maßgeblich, wie gut Sie im Ernstfall finanziell abgesichert sind.

KriteriumBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Maximale LeistungshöheBis zu 80% des NettoeinkommensMeist 70-75% des Nettoeinkommens
Typische monatliche Rente1.000 € – 3.000 €1.000 € – 2.500 €
LeistungsdauerBis zum Renteneintritt (oft 67 Jahre)Meist 18-24 Monate pro Leistungsfall
Karenzzeit3-6 Monate42 Tage (nach Lohnfortzahlung)
LeistungsauslöserAb 50% BerufsunfähigkeitVollständige Arbeitsunfähigkeit
PrognosezeitraumMindestens 6 MonateKeine Mindestdauer erforderlich
Dynamisierung möglichJa, oft bis 3% jährlichSelten, wenn überhaupt
BeitragsbefreiungStandardHäufig, aber nicht immer
NachversicherungsoptionenUmfangreichBegrenzt
Maximale VersicherungssummeOft bis 30.000 € monatlichMeist bis 3.000 € monatlich
MindestversicherungssummeTypischerweise ab 500 € monatlichOft ab 250 € monatlich
Staffelung der LeistungSeltenHäufiger (z.B. 100% im 1. Jahr, 50% im 2. Jahr)
WiedereingliederungMeist volle LeistungOft anteilige Leistung
Leistung bei TeilzeitarbeitMeist möglichSelten möglich
Weltweiter SchutzStandardOft auf Deutschland oder EU begrenzt

Die BU-Versicherung zeichnet sich durch ihre langfristige Absicherung aus. Die Allianz beispielsweise bietet BU-Tarife, die bis zum Renteneintrittsalter von 67 Jahren Leistungen erbringen können. Die Leistungshöhe kann dabei bis zu 80% Ihres Nettoeinkommens betragen, wobei monatliche Renten zwischen 1.000 € und 3.000 € üblich sind. Einige Anbieter wie die Hannoversche ermöglichen sogar Versicherungssummen von bis zu 30.000 € monatlich für bestimmte Berufsgruppen.

Im Gegensatz dazu ist die AU-Versicherung auf kürzere Zeiträume ausgelegt. Die Nürnberger bietet beispielsweise eine maximale Leistungsdauer von 24 Monaten pro Leistungsfall. Die Leistungshöhe liegt typischerweise zwischen 70% und 75% des Nettoeinkommens, mit monatlichen Renten von 1.000 € bis 2.500 €. Die Obergrenze der Versicherungssumme ist bei AU-Versicherungen meist niedriger und liegt oft bei etwa 3.000 € monatlich.

Ein weiterer wichtiger Unterschied liegt in der Karenzzeit. Bei BU-Versicherungen beträgt diese oft 3-6 Monate, während AU-Versicherungen in der Regel nach 42 Tagen einsetzen, um nahtlos an die gesetzliche Lohnfortzahlung anzuschließen. Zudem unterscheiden sich die Leistungsauslöser: Eine BU zahlt bereits ab 50% Berufsunfähigkeit, während eine AU-Versicherung meist eine vollständige Arbeitsunfähigkeit voraussetzt.

Die Dynamisierung der Leistungen ist ein weiterer Aspekt, der beachtet werden sollte. Viele BU-Versicherungen, wie die der Deutschen Bank, bieten eine jährliche Erhöhung der Versicherungssumme um bis zu 3%, um der Inflation entgegenzuwirken. Bei AU-Versicherungen ist diese Option seltener anzutreffen.

Auch bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben zeigen sich Unterschiede. BU-Versicherungen zahlen oft die volle Leistung weiter, während AU-Versicherungen häufig anteilige Leistungen bei einer stufenweisen Rückkehr vorsehen. Die Gothaer bietet beispielsweise flexible Modelle für die Wiedereingliederungsphase.

Ein oft übersehener Aspekt ist der geografische Geltungsbereich. Während BU-Versicherungen standardmäßig weltweiten Schutz bieten, ist der Schutz bei AU-Versicherungen häufig auf Deutschland oder die EU begrenzt. Dies kann besonders für Personen relevant sein, die beruflich viel reisen oder im Ausland arbeiten.

Beiträge und Kosten

Ein Vergleichsdiagramm, das die Unterschiede zwischen der Invaliditätsversicherung und der Erwerbsunfähigkeitsversicherung zeigt, mit klaren visuellen Unterscheidungen und Beschriftungen für jede Kategorie.

Die finanziellen Aspekte einer Versicherung sind entscheidend für Ihre Entscheidung. Betrachten wir die Kosten und deren Entwicklung im Detail.

Wie unterscheiden sich die Kosten von BU- und AU-Versicherungen im Detail?

Die Kosten für Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) können erheblich variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Generell sind BU-Versicherungen teurer als AU-Versicherungen, bieten dafür aber auch einen umfassenderen und langfristigeren Schutz.

KriteriumBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Durchschnittlicher monatlicher Beitrag70-150 €30-80 €
Beitragsspanne (je nach Beruf)40-300 €20-150 €
Einflussfaktoren auf BeitragshöheBeruf, Alter, Gesundheitszustand, Versicherungssumme, LaufzeitBeruf, Alter, Gesundheitszustand, Versicherungssumme, Leistungsdauer
Risikogruppen1 (niedrig) bis 4 (hoch)Meist weniger differenziert
BeitragsdynamikOft wählbar (1-3% jährlich)Seltener angeboten
Beitragsbefreiung im LeistungsfallStandardHäufig, aber nicht immer
Kosten für ZusatzoptionenVariiert (z.B. AU-Klausel: ca. 10-20% Aufschlag)Meist im Grundtarif enthalten
Staffelung der BeiträgeSeltenHäufiger (z.B. günstigerer Einstiegstarif)
BeitragsanpassungMöglich, aber seltenHäufiger
Kostenersparnis bei KombinationOft günstiger als separate BU
Typische Versicherungssumme1.000-3.000 € monatlich1.000-2.500 € monatlich
Einfluss des EintrittsaltersStark (bis zu 300% Unterschied)Moderat (bis zu 150% Unterschied)
Rabatte für bestimmte BerufsgruppenHäufig (z.B. Akademiker, Beamte)Seltener
Steuerliche AbsetzbarkeitTeilweise als VorsorgeaufwendungenIn der Regel nicht

Die Allianz, einer der führenden Anbieter von BU-Versicherungen, kalkuliert beispielsweise mit durchschnittlichen monatlichen Beiträgen zwischen 70 und 150 Euro. Die tatsächlichen Kosten können jedoch je nach individueller Situation stark schwanken. Für einen 30-jährigen Bürokaufmann könnte eine BU-Versicherung mit einer monatlichen Rente von 1.500 Euro etwa 60 Euro pro Monat kosten, während ein gleichaltriger Dachdecker für den gleichen Schutz möglicherweise 150 Euro oder mehr zahlen müsste.

AU-Versicherungen sind in der Regel günstiger. Die Nürnberger bietet AU-Tarife an, die oft zwischen 30 und 80 Euro pro Monat liegen. Der niedrigere Preis erklärt sich durch die begrenzte Leistungsdauer und den engeren Versicherungsumfang.

Ein wichtiger Kostenfaktor bei beiden Versicherungstypen ist das Eintrittsalter. Je früher Sie eine Versicherung abschließen, desto günstiger wird sie in der Regel sein. Bei BU-Versicherungen kann der Unterschied zwischen einem Abschluss mit 25 und einem mit 45 Jahren bis zu 300% betragen. Bei AU-Versicherungen ist dieser Effekt weniger stark ausgeprägt, aber immer noch signifikant mit Unterschieden von bis zu 150%.

Die Berufsgruppe spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Beitragshöhe. BU-Versicherungen unterscheiden oft zwischen vier Risikogruppen, wobei körperlich tätige Berufe in der Regel höher eingestuft werden. Die Hannoversche beispielsweise bietet für Akademiker und Beamte oft günstigere Tarife an. AU-Versicherungen differenzieren meist weniger stark zwischen den Berufsgruppen, was sie für Personen in risikoreichen Berufen attraktiver machen kann.

Ein oft übersehener Aspekt sind die Kosten für Zusatzoptionen. Bei BU-Versicherungen kann eine AU-Klausel, die zusätzlich bei Arbeitsunfähigkeit leistet, den Beitrag um 10-20% erhöhen. AU-Versicherungen hingegen haben solche Zusatzoptionen meist schon im Grundtarif integriert.

Die Beitragsdynamik ist ein weiterer Faktor, der die langfristigen Kosten beeinflusst. Viele BU-Versicherungen, wie die der Deutschen Bank, bieten eine jährliche Erhöhung der Versicherungssumme um 1-3% an, um der Inflation entgegenzuwirken. Dies erhöht zwar die Beiträge, sichert aber auch den realen Wert der Leistungen.

Ein interessanter Aspekt ist die Kombination beider Versicherungsarten. Einige Anbieter, wie die Gothaer, bieten Kombitarife an, bei denen eine AU-Versicherung als Ergänzung zur BU oft günstiger ist als der separate Abschluss beider Versicherungen.

Abschließend ist zu beachten, dass BU-Beiträge teilweise als Vorsorgeaufwendungen steuerlich absetzbar sind, was die effektiven Kosten reduzieren kann. AU-Beiträge sind in der Regel nicht steuerlich begünstigt.

Wie entwickeln sich die Kosten von BU- und AU-Versicherungen im Zeitverlauf?

Die Kostenentwicklung von Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) über die Zeit hinweg unterscheidet sich erheblich und kann Ihre langfristige finanzielle Planung maßgeblich beeinflussen.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Anfangsbeitrag (30-Jähriger)70-150 € monatlich30-80 € monatlich
BeitragsentwicklungMeist konstantOft steigend
Dynamisierung der BeiträgeOptional, typisch 1-3% jährlichSeltener angeboten
Dynamisierung der LeistungenHäufig, bis zu 3% jährlichSelten
BeitragsanpassungenSelten, nur bei nachweisbarem BedarfHäufiger, oft vertraglich vorgesehen
AlterungsrückstellungenJa, bei den meisten TarifenSelten
BeitragssprüngeUnüblichMöglich, oft alle 5 Jahre
Einfluss der InflationDurch Dynamisierung teilweise ausgeglichenMeist nicht berücksichtigt
Beitragsbefreiung im LeistungsfallStandardHäufig, aber nicht immer
NachversicherungsoptionenUmfangreich, oft ohne GesundheitsprüfungBegrenzt
Auswirkung von BerufswechselnMeist keine Anpassung nötigKann zu Beitragsänderungen führen
Flexibilität der BeitragshöheOft anpassbar (z.B. bei finanziellen Engpässen)Weniger flexibel
Kostensteigerung bei VerlängerungNicht relevant (läuft bis Rentenalter)Deutlich bei Verlängerung über 65 Jahre
Einfluss des GesundheitszustandsNur bei Vertragsabschluss relevantKann bei Vertragsverlängerung relevant werden
Steuerliche EntwicklungAbsetzbarkeit kann sich ändernMeist keine steuerlichen Vorteile

Bei BU-Versicherungen bleiben die Beiträge in der Regel über die gesamte Laufzeit konstant. Die Allianz beispielsweise garantiert in vielen ihrer BU-Tarife einen gleichbleibenden Beitrag bis zum Vertragsende. Dies ermöglicht Ihnen eine verlässliche finanzielle Planung. Allerdings bieten viele BU-Versicherungen eine optionale Dynamisierung an, bei der sich sowohl die Beiträge als auch die Versicherungsleistungen jährlich um einen festgelegten Prozentsatz (meist 1-3%) erhöhen. Diese Dynamisierung hilft, den Inflationseffekt auszugleichen und den realen Wert Ihrer Absicherung zu erhalten.

Im Gegensatz dazu sind die Beiträge bei AU-Versicherungen oft variabel gestaltet. Die Nürnberger bietet AU-Tarife an, bei denen die Beiträge in regelmäßigen Abständen, häufig alle fünf Jahre, angepasst werden können. Diese Anpassungen berücksichtigen Faktoren wie die allgemeine Schadenentwicklung und können zu spürbaren Beitragssteigerungen führen.

Ein wichtiger Unterschied liegt in der Bildung von Alterungsrückstellungen. BU-Versicherungen kalkulieren diese meist ein, was zu höheren Anfangsbeiträgen, aber stabilen Kosten im Alter führt. AU-Versicherungen verzichten oft auf Alterungsrückstellungen, was anfänglich günstigere Beiträge, aber potentiell stärkere Steigerungen im Laufe der Zeit bedeutet.

Die Flexibilität bei finanziellen Engpässen ist ein weiterer Aspekt, der die langfristige Kostenentwicklung beeinflussen kann. Viele BU-Anbieter, wie die Hannoversche, ermöglichen temporäre Beitragsreduktionen oder Stundungen, was Ihnen hilft, den Versicherungsschutz auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten. Bei AU-Versicherungen sind solche Optionen seltener anzutreffen.

Nachversicherungsoptionen spielen ebenfalls eine Rolle bei der Kostenentwicklung. BU-Versicherungen bieten oft die Möglichkeit, die Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, beispielsweise bei Heirat oder Geburt eines Kindes. Dies kann zwar zu höheren Beiträgen führen, ermöglicht aber eine Anpassung des Schutzes an Ihre Lebenssituation ohne das Risiko von Ausschlüssen oder Risikozuschlägen.

Ein oft übersehener Faktor ist der Einfluss von Berufswechseln. Während BU-Versicherungen in der Regel keine Anpassung bei einem Berufswechsel erfordern, kann dies bei AU-Versicherungen zu Beitragsänderungen führen. Wenn Sie beispielsweise von einem Bürojob in einen handwerklichen Beruf wechseln, könnte dies bei einer AU-Versicherung eine Neueinstufung und damit eine Beitragserhöhung nach sich ziehen.

Die steuerliche Behandlung kann ebenfalls Auswirkungen auf die effektiven Kosten haben. BU-Beiträge sind teilweise als Vorsorgeaufwendungen absetzbar, wobei sich die steuerlichen Rahmenbedingungen im Laufe der Zeit ändern können. AU-Beiträge genießen in der Regel keine steuerlichen Vorteile, was bei der langfristigen Kostenbetrachtung berücksichtigt werden sollte.

Gesundheitsprüfung und Zugangskriterien

Ein Schreibtisch mit zwei Ordnern, die mit "Berufsunfähigkeitsversicherung" und "Arbeitsunfähigkeitsversicherung" beschriftet sind, neben einem Computer, der ein Vergleichsdiagramm zeigt.

Die Gesundheitsprüfung spielt eine entscheidende Rolle bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Ihre Vorerkrankungen können die Konditionen beeinflussen. Lassen Sie uns die wichtigsten Aspekte genauer betrachten.

Wie umfangreich ist die Gesundheitsprüfung bei BU- und AU-Versicherungen?

Die Gesundheitsprüfung ist ein entscheidender Faktor beim Abschluss einer Berufsunfähigkeits- (BU) oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU). Dabei unterscheiden sich die beiden Versicherungsarten erheblich in Umfang und Detailtiefe der erforderlichen Angaben.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Umfang der GesundheitsfragenSehr detailliert (20-80 Fragen)Weniger umfangreich (10-30 Fragen)
Zeitraum der AnamneseMeist 5-10 JahreOft 3-5 Jahre
Ärztliche UntersuchungHäufig ab bestimmter VersicherungssummeSelten erforderlich
Anforderung von ArztberichtenHäufigGelegentlich
Relevanz von VorerkrankungenSehr hochHoch, aber weniger als bei BU
Psychische ErkrankungenBesonders kritisch bewertetWichtig, aber oft weniger streng bewertet
RisikozuschlägeHäufig bei VorerkrankungenSeltener, eher Ausschlüsse
AusschlussklauselnMöglich für spezifische ErkrankungenHäufiger als bei BU
WartezeitenSeltenHäufiger, besonders bei Vorerkrankungen
TelefoninterviewBei einigen Anbietern zusätzlichSelten
Gesundheitsprüfung bei ErhöhungMeist nicht erforderlich bei NachversicherungsoptionenOft erforderlich
Vereinfachte GesundheitsprüfungFür junge Leute oder geringe SummenHäufiger angeboten
Relevanz von FreizeitaktivitätenHoch (z.B. Extremsportarten)Weniger relevant
FamilienanamneseOft gefragtSeltener ein Thema
Einfluss auf VersicherbarkeitSehr hochHoch, aber flexibler

Bei einer BU-Versicherung ist die Gesundheitsprüfung in der Regel sehr umfassend. Die Allianz beispielsweise stellt in ihrem BU-Antrag zwischen 20 und 80 detaillierte Gesundheitsfragen. Diese decken einen Zeitraum von meist 5 bis 10 Jahren ab und erfragen nicht nur akute Erkrankungen, sondern auch chronische Beschwerden, Vorerkrankungen und sogar die Familienhistorie. Besonderes Augenmerk liegt auf psychischen Erkrankungen, da diese häufig zu Berufsunfähigkeit führen können.

Im Gegensatz dazu fällt die Gesundheitsprüfung bei AU-Versicherungen oft weniger umfangreich aus. Die Nürnberger zum Beispiel beschränkt sich bei ihren AU-Tarifen auf 10 bis 30 gezielte Fragen, die sich auf einen kürzeren Zeitraum von etwa 3 bis 5 Jahren beziehen. Der Fokus liegt hier mehr auf akuten Erkrankungen und weniger auf der langfristigen gesundheitlichen Vorgeschichte.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Notwendigkeit ärztlicher Untersuchungen. Bei BU-Versicherungen sind diese ab einer bestimmten Versicherungssumme oft obligatorisch. Die Hannoversche verlangt beispielsweise ab einer monatlichen BU-Rente von 2.500 Euro zusätzliche medizinische Checks. AU-Versicherungen verzichten hingegen häufiger auf solche Untersuchungen und stützen sich primär auf die Angaben des Antragstellers.

Die Bewertung von Vorerkrankungen fällt bei beiden Versicherungsarten unterschiedlich aus. BU-Versicherer reagieren oft mit Risikozuschlägen auf gesundheitliche Vorbelastungen, während AU-Versicherer eher dazu neigen, bestimmte Erkrankungen vom Versicherungsschutz auszuschließen. Dies kann bedeuten, dass Sie bei einer AU-Versicherung zwar einen Vertrag erhalten, aber für bestimmte Krankheiten nicht abgesichert sind.

Interessant ist auch der Umgang mit Freizeitaktivitäten. BU-Versicherer fragen oft detailliert nach risikoreichen Hobbys wie Extremsportarten, da diese das Berufsunfähigkeitsrisiko erhöhen können. Bei AU-Versicherungen spielen solche Aktivitäten eine geringere Rolle, da sie sich primär auf die kurz- bis mittelfristige Arbeitsunfähigkeit konzentrieren.

Einige Anbieter, wie die Deutsche Bank, bieten für junge Menschen oder bei geringen Versicherungssummen vereinfachte Gesundheitsprüfungen an. Dies gilt sowohl für BU- als auch für AU-Versicherungen und kann den Einstieg in den Versicherungsschutz erleichtern.

Ein wichtiger Aspekt ist die Gesundheitsprüfung bei späteren Erhöhungen der Versicherungssumme. Viele BU-Versicherungen bieten Nachversicherungsoptionen ohne erneute Gesundheitsprüfung an, während bei AU-Versicherungen oft eine erneute Prüfung erforderlich ist.

Wie beeinflussen Vorerkrankungen Ihren BU- und AU-Versicherungsschutz?

Vorerkrankungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Beantragung einer Berufsunfähigkeits- (BU) oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU). Ihre Auswirkungen können den Versicherungsschutz erheblich beeinflussen und unterscheiden sich je nach Versicherungsart deutlich.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
RisikobewertungSehr strengWeniger streng
Mögliche KonsequenzenRisikozuschlag, Ausschluss, AblehnungAusschluss, Wartezeit, selten Ablehnung
Häufige Risikozuschläge50-300% des NormalbeitragsSeltener, meist 25-100%
Typische AusschlussklauselnSpezifische Erkrankungen oder KörperteileHäufiger als bei BU, oft breiter gefasst
WartezeitenSeltenHäufiger, besonders bei chronischen Erkrankungen
Psychische VorerkrankungenSehr kritisch bewertetKritisch, aber oft weniger streng
RückenleidenOft problematischWeniger problematisch
DiabetesSchwer versicherbarEher versicherbar mit Einschränkungen
KrebserkrankungenLange Karenzzeiten oder AusschlüsseKürzere Karenzzeiten, eher versicherbar
Herz-Kreislauf-ErkrankungenOft hohe ZuschlägeAusschlüsse oder Zuschläge
AllergienMeist unproblematischMeist unproblematisch
StoffwechselerkrankungenJe nach Schwere problematischWeniger problematisch
Vorerkrankungen bei KindernKönnen Einfluss habenWeniger relevant
FamilienanamneseKann relevant seinMeist nicht berücksichtigt
Möglichkeit der NachversicherungOft ohne erneute GesundheitsprüfungMeist mit erneuter Gesundheitsprüfung

Bei BU-Versicherungen werden Vorerkrankungen besonders streng bewertet. Die Allianz beispielsweise prüft jede Vorerkrankung akribisch auf ihr potentielles Risiko für eine zukünftige Berufsunfähigkeit. Psychische Erkrankungen und Rückenleiden stehen dabei besonders im Fokus, da sie häufige Ursachen für Berufsunfähigkeit sind. Ein Risikozuschlag von 50% bis 300% des Normalbeitrags ist keine Seltenheit, besonders bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Problemen.

AU-Versicherungen gehen mit Vorerkrankungen oft flexibler um. Die Nürnberger bietet beispielsweise Tarife an, die auch bei bestehenden Erkrankungen einen gewissen Schutz ermöglichen. Statt hoher Risikozuschläge werden hier häufiger Ausschlussklauseln oder Wartezeiten vereinbart. So könnte eine Person mit Rückenproblemen eine AU-Versicherung abschließen, die Rückenleiden für die ersten zwei Jahre vom Versicherungsschutz ausnimmt.

Krebserkrankungen stellen für beide Versicherungsarten eine besondere Herausforderung dar. Bei BU-Versicherungen führen sie oft zu langen Karenzzeiten oder kompletten Ausschlüssen. AU-Versicherungen sind hier teilweise offener, insbesondere wenn die Erkrankung längere Zeit zurückliegt. Die Hannoversche bietet beispielsweise spezielle Tarife für Krebsüberlebende an, die nach einer bestimmten krebsfreien Zeit wieder vollen Schutz gewähren.

Interessant ist der Umgang mit Allergien und leichteren Stoffwechselerkrankungen. Während diese bei BU-Versicherungen durchaus zu Beitragszuschlägen führen können, bleiben sie bei AU-Versicherungen oft ohne Konsequenzen. Dies liegt daran, dass AU-Versicherungen primär auf kurz- bis mittelfristige Arbeitsausfälle ausgerichtet sind und solche Erkrankungen selten zu längeren Ausfallzeiten führen.

Ein oft übersehener Aspekt ist die Familienanamnese. BU-Versicherer wie die Deutsche Bank fragen häufig nach Erkrankungen in der Familie, da diese auf genetische Prädispositionen hinweisen können. AU-Versicherungen legen darauf in der Regel weniger Wert, was den Abschluss für Personen mit familiärer Vorbelastung erleichtern kann.

Die Möglichkeit zur Nachversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung ist ein wichtiger Vorteil vieler BU-Versicherungen. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihren Versicherungsschutz an veränderte Lebensumstände anzupassen, ohne dass zwischenzeitlich aufgetretene Erkrankungen berücksichtigt werden. AU-Versicherungen bieten diese Option seltener an, was bei der langfristigen Planung berücksichtigt werden sollte.

Leistungsdauer und Altersgrenzen

Ein Vergleich einer Uhr, die Dauer symbolisiert, und einer Barriere, die das Alter symbolisiert, stellt die Unterschiede zwischen der Erwerbsminderungsversicherung und der Invaliditätsversicherung dar.

Die Leistungsdauer und Altersgrenzen sind entscheidende Faktoren bei der Wahl zwischen Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung. Sie bestimmen, wie lange Sie im Versicherungsfall Leistungen erhalten können.

Bis wann leisten BU- und AU-Versicherungen: Welches Endalter gilt?

Das Endalter, bis zu dem Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) Leistungen erbringen, ist ein entscheidender Faktor für Ihren langfristigen finanziellen Schutz. Beide Versicherungsarten unterscheiden sich hier deutlich in ihrer Flexibilität und den angebotenen Optionen.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Typisches Endalter65-67 Jahre65 Jahre
Maximales EndalterBis 70 Jahre möglichMeist bis 67 Jahre
Minimales EndalterAb 60 Jahre wählbarOft ab 55 Jahre wählbar
Flexibilität des EndaltersHäufig wählbarWeniger Auswahlmöglichkeiten
Anpassung an RenteneintrittsalterMeist möglichSeltener angeboten
VerlängerungsoptionOft ohne erneute GesundheitsprüfungMeist mit erneuter Prüfung
Einfluss auf BeitragshöheHöheres Endalter = höhere BeiträgeHöheres Endalter = deutlich höhere Beiträge
Leistungsdauer über Endalter hinausMöglich bei vorherigem LeistungsfallSelten, meist nur bis Endalter
Teilweise Leistung im RentenalterBei einigen Anbietern möglichIn der Regel nicht vorgesehen
Kombination mit AltersvorsorgeHäufig angebotenSelten
Endalter bei Schülern/StudentenOft höher ansetzbarMeist standardisiert
Einfluss des Berufs auf EndalterGeringKann relevant sein
Übergang in PflegeversicherungBei einigen Anbietern möglichNicht üblich
Steuervorteil bei höherem EndalterMöglichMeist nicht relevant
Abschlagsfreie Leistung bis EndalterStandardHäufig gestaffelte Leistungsreduktion

Die Allianz beispielsweise bietet bei ihren BU-Tarifen typischerweise ein Endalter von 65 oder 67 Jahren an, was dem regulären Renteneintrittsalter entspricht. Einige Versicherer gehen sogar noch weiter: Die Hannoversche ermöglicht in bestimmten Tarifen ein Endalter von bis zu 70 Jahren. Diese Flexibilität erlaubt es Ihnen, Ihren Versicherungsschutz optimal an Ihre persönliche Lebens- und Arbeitsplanung anzupassen.

AU-Versicherungen sind in dieser Hinsicht oft weniger flexibel. Die Nürnberger beispielsweise setzt das Endalter für ihre AU-Tarife häufig bei 65 Jahren an. Einige Anbieter ermöglichen zwar eine Verlängerung bis 67, dies ist jedoch eher die Ausnahme als die Regel. Zudem ist eine solche Verlängerung oft mit einer erneuten Gesundheitsprüfung und deutlich höheren Beiträgen verbunden.

Ein interessanter Aspekt ist die Möglichkeit, das Endalter während der Vertragslaufzeit anzupassen. Viele BU-Versicherer bieten Optionen zur Verlängerung des Versicherungsschutzes ohne erneute Gesundheitsprüfung an, falls sich das gesetzliche Renteneintrittsalter erhöht. Bei AU-Versicherungen ist diese Flexibilität seltener anzutreffen.

Die Wahl des Endalters hat erheblichen Einfluss auf die Beitragshöhe. Bei BU-Versicherungen führt ein höheres Endalter zu moderaten Beitragssteigerungen. Bei AU-Versicherungen kann der Effekt deutlich stärker ausfallen. Die Deutsche Bank weist in ihren BU-Angeboten darauf hin, dass eine Verlängerung des Endalters um wenige Jahre die Beiträge um 20-30% erhöhen kann.

Ein oft übersehener Vorteil von BU-Versicherungen ist die Möglichkeit der Leistung über das Endalter hinaus. Tritt der Versicherungsfall vor Erreichen des Endalters ein, zahlen viele BU-Versicherungen auch danach weiter. Bei AU-Versicherungen endet die Leistung in der Regel strikt mit Erreichen des vereinbarten Endalters, unabhängig vom Zeitpunkt des Leistungsfalls.

Einige innovative BU-Tarife, wie sie etwa von der Gothaer angeboten werden, ermöglichen sogar eine teilweise Leistung im Rentenalter oder einen nahtlosen Übergang in eine Pflegeversicherung. Solche Optionen sind bei AU-Versicherungen praktisch nicht anzutreffen.

Für Schüler und Studenten bieten BU-Versicherungen oft die Möglichkeit, ein höheres Endalter zu wählen, um die längere Ausbildungszeit zu berücksichtigen. AU-Versicherungen sind hier weniger flexibel und orientieren sich meist an standardisierten Endaltern.

Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten

Eine Person vergleicht zwei Versicherungsoptionen an einem Schreibtisch mit Dokumenten, Diagrammen und einem Taschenrechner. Die Person ist tief in Gedanken und zieht die Unterschiede zwischen den beiden in Betracht.

Versicherungen bieten verschiedene Möglichkeiten, sich an Ihre veränderte Lebenssituation anzupassen. Die Anpassungsfähigkeit dieser Policen kann Ihren langfristigen Schutz beeinflussen.

Wie anpassungsfähig sind BU- und AU-Versicherungen im Vergleich?

Die Flexibilität von Versicherungspolicen spielt eine entscheidende Rolle für deren langfristige Eignung. In dieser Hinsicht zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU).

AnpassungsoptionBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Erhöhung der VersicherungssummeOft ohne erneute GesundheitsprüfungMeist mit erneuter Gesundheitsprüfung
Dynamische AnpassungStandardmäßig angeboten (1-3% jährlich)Seltener, oft nur bei Kombitarifen
NachversicherungsoptionenUmfangreich (z.B. Heirat, Geburt, Gehaltserhöhung)Begrenzt, oft nur bei Einkommensänderung
BeitragsreduktionTemporär oder dauerhaft möglichSelten möglich
BeitragsfreistellungHäufig angebotenSelten angeboten
WiederinkraftsetzungMeist innerhalb von 3 Jahren möglichOft nicht vorgesehen
Anpassung der LaufzeitVerlängerung oft ohne GesundheitsprüfungVerlängerung meist mit Gesundheitsprüfung
BerufswechselKein Einfluss auf bestehenden VertragKann zu Neubewertung führen
LeistungsdauerOft bis Rentenalter verlängerbarMeist fest definiert
TeilzeitklauselHäufig integriertSelten vorhanden
Umtauschrecht in PflegerenteBei einigen Anbietern möglichIn der Regel nicht vorgesehen
Anpassung an gesetzliche ÄnderungenOft automatisch (z.B. Renteneintrittsalter)Selten automatisch angepasst
Wechseloption in andere TarifeTeilweise ohne Gesundheitsprüfung möglichMeist nicht vorgesehen
Stufenweise Erhöhung der AbsicherungHäufig für Berufseinsteiger angebotenSelten angeboten
Anpassung bei ElternzeitOft Beitragsreduktion oder -aussetzung möglichMeist keine spezielle Option

BU-Versicherungen zeichnen sich durch ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit aus. Die Allianz beispielsweise bietet in ihren BU-Tarifen umfangreiche Nachversicherungsoptionen an. Diese erlauben es Ihnen, Ihre Versicherungssumme ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen, etwa bei Heirat, Geburt eines Kindes oder signifikanter Gehaltssteigerung. Solche Optionen sind bei AU-Versicherungen deutlich seltener anzutreffen oder an strengere Bedingungen geknüpft.

Ein weiterer Flexibilitätsvorteil von BU-Versicherungen ist die Möglichkeit zur dynamischen Anpassung. Die Hannoversche bietet beispielsweise eine jährliche Erhöhung der Versicherungssumme um 1-3% an, um Inflationseffekte auszugleichen. AU-Versicherungen hingegen sehen solche automatischen Anpassungen seltener vor, was langfristig zu einem realen Wertverlust des Versicherungsschutzes führen kann.

In finanziell schwierigen Zeiten zeigt sich die Flexibilität von BU-Versicherungen besonders deutlich. Viele Anbieter, wie die Nürnberger, ermöglichen eine temporäre Beitragsreduktion oder sogar eine vorübergehende Beitragsfreistellung mit der Option zur Wiederinkraftsetzung. AU-Versicherungen bieten solche Möglichkeiten deutlich seltener an, was in Krisenzeiten zum ungewollten Verlust des Versicherungsschutzes führen kann.

Die Anpassungsfähigkeit an berufliche Veränderungen ist ein weiterer wichtiger Aspekt. BU-Versicherungen behalten in der Regel ihre Gültigkeit unabhängig von einem Berufswechsel. Bei AU-Versicherungen kann ein Wechsel in einen riskanteren Beruf hingegen zu einer Neubewertung und möglicherweise zu höheren Beiträgen führen.

Innovative BU-Tarife, wie sie etwa von der Deutschen Bank angeboten werden, beinhalten oft Umtauschrechte in eine Pflegerentenversicherung ohne erneute Gesundheitsprüfung. Solche zukunftsorientierten Optionen sucht man bei AU-Versicherungen meist vergebens.

Für Berufseinsteiger bieten viele BU-Versicherer Starterpolicen an, die eine stufenweise Erhöhung der Absicherung vorsehen. Die Gothaer beispielsweise ermöglicht es jungen Versicherten, mit einem günstigen Einstiegsbeitrag zu beginnen und die Absicherung schrittweise auszubauen. AU-Versicherungen sind in dieser Hinsicht weniger flexibel und bieten selten auf Berufseinsteiger zugeschnittene Lösungen.

Was passiert bei Veränderungen der beruflichen Situation?

Berufliche Veränderungen sind in der heutigen Arbeitswelt an der Tagesordnung. Wie Ihre Versicherung darauf reagiert, kann entscheidend für Ihren langfristigen Schutz sein. Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) unterscheiden sich hier erheblich in ihrer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.

Berufliche VeränderungBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
BerufswechselMeist keine Anpassung nötigKann zu Beitragsanpassung führen
Wechsel in risikoreicheren BerufKeine Auswirkung auf bestehenden VertragOft Beitragserhöhung oder Neubeurteilung
Wechsel in risikoärmeren BerufMöglichkeit zur BeitragssenkungSelten Beitragssenkung möglich
Aufnahme einer NebentätigkeitIn der Regel keine AuswirkungKann meldepflichtig sein
SelbstständigkeitMeist problemlos versichertKann zu Vertragsanpassung führen
Reduzierung der ArbeitszeitKeine Auswirkung auf VersicherungsschutzKann Leistungshöhe beeinflussen
ArbeitslosigkeitVersicherungsschutz bleibt bestehenOft problematisch, ggf. Vertragspause
ElternzeitBeitragsreduktion oft möglichSelten spezielle Regelungen
AuslandsaufenthaltMeist weltweit versichertOft auf bestimmte Länder/Zeiträume begrenzt
Höheres EinkommenNachversicherungsoption ohne GesundheitsprüfungErhöhung meist mit Gesundheitsprüfung
BeförderungKeine direkte AuswirkungKann zu Neueinstufung führen
Studienbeginn nach AusbildungAnpassung der Versicherungssumme möglichOft keine spezielle Anpassung vorgesehen
Wechsel in TeilzeitVersicherungsschutz bleibt in voller HöheKann zu reduzierter Leistung führen
SabbaticalBeitragsfreistellung oft möglichMeist keine speziellen Regelungen
UmschulungKeine Auswirkung auf VersicherungsschutzKann zu Neubewertung führen

BU-Versicherungen zeichnen sich durch ihre Beständigkeit bei beruflichen Veränderungen aus. Die Allianz beispielsweise garantiert in ihren BU-Tarifen, dass ein Berufswechsel keine negativen Auswirkungen auf den bestehenden Versicherungsschutz hat. Selbst wenn Sie in einen risikoreicheren Beruf wechseln, bleibt Ihr Vertrag unverändert bestehen. Dies gibt Ihnen die Freiheit, Ihre Karriere flexibel zu gestalten, ohne Einbußen beim Versicherungsschutz befürchten zu müssen.

Im Gegensatz dazu können berufliche Veränderungen bei AU-Versicherungen durchaus zu Anpassungen führen. Die Nürnberger weist in ihren AU-Policen darauf hin, dass ein Wechsel in einen risikoreicheren Beruf zu einer Neubewertung und möglicherweise zu höheren Beiträgen führen kann. Dies kann Ihre berufliche Flexibilität einschränken oder zusätzliche Kosten verursachen.

Ein interessanter Aspekt ist der Umgang mit Teilzeitarbeit. BU-Versicherungen, wie die von der Deutschen Bank angebotenen Tarife, behalten in der Regel den vollen Versicherungsschutz bei, unabhängig von einer Reduzierung der Arbeitszeit. AU-Versicherungen hingegen können die Leistungshöhe an das reduzierte Einkommen anpassen, was zu einem geringeren Schutz führen kann.

Besonders relevant für viele Versicherte ist der Schritt in die Selbstständigkeit. BU-Versicherungen bleiben hier meist unverändert bestehen. AU-Versicherungen können dagegen eine Vertragsanpassung erforderlich machen, da sich das Risikoprofil und die Art der Einkommenserzielung ändern.

Ein weiterer Vorteil von BU-Versicherungen zeigt sich bei längeren Auslandsaufenthalten. Die Hannoversche bietet beispielsweise einen weltweiten Schutz ohne zeitliche Begrenzung. AU-Versicherungen sind oft restriktiver und beschränken den Schutz auf bestimmte Länder oder Zeiträume.

Für junge Versicherte ist die Flexibilität bei Ausbildungs- oder Studienbeginn wichtig. Viele BU-Versicherer, wie die Gothaer, bieten spezielle Nachversicherungsoptionen für solche Lebensphasen an. AU-Versicherungen sind hier oft weniger flexibel und sehen keine speziellen Anpassungen vor.

Ein oft übersehener Aspekt ist die Handhabung von Elternzeit oder Sabbaticals. BU-Versicherungen ermöglichen häufig eine temporäre Beitragsreduktion oder -freistellung, ohne den Versicherungsschutz zu gefährden. AU-Versicherungen bieten solche Optionen seltener an, was in diesen Lebensphasen problematisch sein kann.

Steuerliche Aspekte

Ein Vergleichsdiagramm, das die Unterschiede zwischen der Erwerbsunfähigkeitsversicherung und der Invaliditätsversicherung zeigt, wobei relevante steuerliche Auswirkungen hervorgehoben sind.

Die steuerliche Behandlung von Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für eine Absicherung. Es gibt einige Möglichkeiten, die Beiträge steuerlich geltend zu machen und potenzielle Leistungen zu versteuern.

Wie unterscheidet sich die Besteuerung von BU- und AU-Versicherungen?

Die steuerliche Behandlung von Versicherungen kann einen erheblichen Einfluss auf ihre Attraktivität haben. Bei Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) gibt es sowohl Gemeinsamkeiten als auch wichtige Unterschiede zu beachten.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
BeitragsabzugAls Vorsorgeaufwendungen absetzbarAls Vorsorgeaufwendungen absetzbar
Höchstbetrag für AbzugTeil des Gesamthöchstbetrags für VorsorgeaufwendungenTeil des Gesamthöchstbetrags für Vorsorgeaufwendungen
Steuerliche Behandlung der LeistungenErtragsanteilsbesteuerungErtragsanteilsbesteuerung
ErtragsanteilAbhängig vom Alter bei Rentenbeginn (z.B. 18% bei 65 Jahren)Abhängig vom Alter bei Rentenbeginn (z.B. 18% bei 65 Jahren)
Einmalige KapitalleistungenSteuerfreiSteuerfrei
Kombination mit RentenversicherungBeiträge vollständig als Sonderausgaben abzugsfähigBeiträge nur teilweise als Sonderausgaben abzugsfähig
Steuerliche Behandlung bei betrieblicher AbsicherungBeiträge als Betriebsausgaben absetzbar, Leistungen voll steuerpflichtigBeiträge als Betriebsausgaben absetzbar, Leistungen voll steuerpflichtig
ProgressionsvorbehaltNicht relevantNicht relevant
Nachgelagerte BesteuerungNicht anwendbarNicht anwendbar
Steuerliche Behandlung bei BeitragsrückerstattungSteuerfreiSteuerfrei
AbgeltungsteuerNicht anwendbarNicht anwendbar
Steuerliche Behandlung bei KündigungRückkaufswert unter Umständen steuerpflichtigRückkaufswert unter Umständen steuerpflichtig
Relevanz für GewerbesteuerBei Selbstständigen als Betriebsausgabe abzugsfähigBei Selbstständigen als Betriebsausgabe abzugsfähig
Steuerliche OptimierungsmöglichkeitenDurch Kombination mit AltersvorsorgeBegrenzt
Auswirkung auf SteuererklärungEintrag in Anlage VorsorgeaufwandEintrag in Anlage Vorsorgeaufwand

Grundsätzlich können die Beiträge zu beiden Versicherungsarten als Vorsorgeaufwendungen steuerlich geltend gemacht werden. Die Allianz weist darauf hin, dass diese Beiträge Teil des Gesamthöchstbetrags für Vorsorgeaufwendungen sind, der 2024 bei 2.800 Euro für Angestellte und 2.900 Euro für Selbstständige liegt. Dieser Höchstbetrag gilt allerdings für alle Vorsorgeaufwendungen gemeinsam, einschließlich Kranken- und Pflegeversicherung.

Ein interessanter Aspekt ergibt sich bei der Kombination von BU-Versicherungen mit Rentenversicherungen. Die Nürnberger bietet beispielsweise Produkte an, bei denen die Beiträge vollständig als Sonderausgaben abzugsfähig sind. Bei AU-Versicherungen ist eine solche steuerliche Optimierung in der Regel nicht möglich.

Bei der Besteuerung der Leistungen zeigen sich kaum Unterschiede zwischen BU und AU. In beiden Fällen kommt die Ertragsanteilsbesteuerung zur Anwendung. Die Hannoversche erklärt, dass der zu versteuernde Ertragsanteil vom Alter bei Rentenbeginn abhängt. Bei einem Renteneintritt mit 65 Jahren beträgt er beispielsweise 18% der Rente.

Für Selbstständige bieten sowohl BU- als auch AU-Versicherungen steuerliche Vorteile. Die Deutsche Bank weist darauf hin, dass die Beiträge als Betriebsausgaben abgesetzt werden können. Im Gegenzug sind die Leistungen im Versicherungsfall dann allerdings voll steuerpflichtig.

Ein oft übersehener Aspekt ist die steuerliche Behandlung bei Kündigung der Versicherung. Die Gothaer macht darauf aufmerksam, dass der Rückkaufswert unter bestimmten Umständen steuerpflichtig sein kann. Dies gilt sowohl für BU- als auch für AU-Versicherungen und sollte bei Überlegungen zur vorzeitigen Vertragsauflösung berücksichtigt werden.

Interessanterweise unterliegen weder BU- noch AU-Renten dem Progressionsvorbehalt. Dies bedeutet, dass sie den Steuersatz für Ihr übriges Einkommen nicht beeinflussen. Auch die Abgeltungsteuer findet keine Anwendung, da es sich nicht um Kapitalerträge im eigentlichen Sinne handelt.

Kombinationsmöglichkeiten und Ergänzungen

Ein Vergleichsdiagramm, das die Unterschiede zwischen den Optionen für Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsversicherungen zeigt, mit klaren visuellen Unterscheidungen und unterstützenden Grafiken.

Verschiedene Versicherungsoptionen können kombiniert werden, um einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Es gibt auch ergänzende Absicherungen, die Ihre finanzielle Sicherheit verbessern können.

Kann man BU-Versicherung und AU-Versicherung sinnvoll kombinieren?

Die Kombination von Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) kann eine sinnvolle Strategie zur umfassenden Absicherung Ihrer Arbeitskraft sein. Diese Verknüpfung bietet Vorteile, die über den Schutz einer einzelnen Versicherung hinausgehen.

AspektKombination BU + AUNur BUNur AU
Absicherung kurzfristiger AusfälleSehr gutBegrenztSehr gut
Langfristiger SchutzUmfassendUmfassendBegrenzt
KostenHöherModeratNiedriger
FlexibilitätSehr hochHochModerat
VersicherbarkeitLeichterAnspruchsvollEinfacher
LeistungsauslöserVielfältigSpezifischBreiter gefasst
Überbrückung von KarenzzeitenMöglichNicht möglichNicht relevant
Schutz bei psychischen ErkrankungenUmfassendGutBegrenzt
Absicherung von TeilarbeitsunfähigkeitMöglichTeilweise möglichOft möglich
Steuerliche VorteileKomplexEinfachEinfach
Anpassung an LebensphasenSehr flexibelFlexibelWeniger flexibel
Versicherungsschutz im AuslandUmfassendMeist umfassendOft eingeschränkt
Nachhaltigkeit des SchutzesSehr hochHochModerat
Komplexität der VerträgeHöherModeratNiedriger
Eignung für SelbstständigeSehr gutGutBegrenzt

Die Allianz beispielsweise bietet Tarife an, die BU- und AU-Schutz kombinieren. Der Hauptvorteil liegt in der Überbrückung möglicher Lücken zwischen kurz- und langfristiger Arbeitsunfähigkeit. Während die AU-Komponente bereits bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit greift, sichert der BU-Teil langfristige Beeinträchtigungen ab.

Ein wichtiger Aspekt ist die Absicherung psychischer Erkrankungen. Die Nürnberger weist darauf hin, dass gerade bei diesen oft schwer einzuschätzenden Krankheitsbildern die Kombination von BU und AU besonders wertvoll sein kann. Die AU-Komponente kann hier schneller greifen, während die BU-Versicherung langfristigen Schutz bietet.

Für Selbstständige und Freiberufler kann diese Kombination besonders attraktiv sein. Die Hannoversche betont, dass die AU-Komponente kurzfristige Einkommensausfälle abfedert, während die BU-Versicherung die langfristige finanzielle Sicherheit gewährleistet.

Ein oft übersehener Vorteil ist die Flexibilität bei der Anpassung an verschiedene Lebensphasen. Die Deutsche Bank bietet beispielsweise Optionen, den Versicherungsschutz im Laufe der Zeit anzupassen. So können Sie in jüngeren Jahren möglicherweise einen stärkeren Fokus auf den AU-Schutz legen und später den BU-Anteil erhöhen.

Allerdings bringt die Kombination auch Herausforderungen mit sich. Die Kosten für den Gesamtschutz sind in der Regel höher als bei einer einzelnen Versicherung. Zudem erhöht sich die Komplexität der Verträge, was eine sorgfältige Prüfung und möglicherweise professionelle Beratung erfordert.

Die Gothaer weist darauf hin, dass die steuerliche Behandlung bei kombinierten Produkten komplexer sein kann. Während die Beiträge für reine BU- oder AU-Versicherungen oft einfach als Vorsorgeaufwendungen absetzbar sind, kann es bei Kombinationsprodukten zu differenzierteren steuerlichen Betrachtungen kommen.

Ein weiterer Vorteil der Kombination ist die verbesserte Versicherbarkeit. Personen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder Berufs Schwierigkeiten haben, eine reine BU-Versicherung abzuschließen, können möglicherweise durch die Kombination mit einer AU-Versicherung zumindest einen Teilschutz erhalten.

Welche Zusatzversicherungen ergänzen BU und AU optimal?

Die optimale Ergänzung zu Ihrer Berufsunfähigkeits- (BU) oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) hängt von Ihrer individuellen Lebenssituation ab. Eine sorgfältig gewählte Kombination kann Ihren finanziellen Schutz erheblich verbessern.

Ergänzende AbsicherungVorteil zur BU/AUZielgruppeKosten-Nutzen-Verhältnis
KrankentagegeldversicherungAbsicherung kurzzeitiger AusfälleSelbstständige, FreiberuflerHoch
UnfallversicherungAbdeckung von UnfallfolgenAlle BerufsgruppenModerat
ErwerbsunfähigkeitsversicherungAlternative bei Nichtversicherbarkeit in BURisikoberufeGut
Dread-Disease-VersicherungEinmalzahlung bei schweren KrankheitenAlle, besonders SelbstständigeModerat bis hoch
PflegerentenversicherungAbsicherung im PflegefallAlle AltersgruppenHoch für Langzeitperspektive
GrundfähigkeitsversicherungAbsicherung grundlegender FähigkeitenAlternative zu BU, alle BerufsgruppenGut
Private KrankenversicherungBessere medizinische VersorgungSelbstständige, GutverdienerHoch, aber kostenintensiv
RisikolebensversicherungTodesfallschutz für AngehörigeFamilien, KreditnehmerSehr gut
KrankenhaustagegeldversicherungZusätzliche Leistungen bei Krankenhaus-aufenthaltAlle BerufsgruppenModerat
ExistenzschutzversicherungKombination verschiedener AbsicherungenSelbstständige, FreiberuflerGut bei passendem Konzept
Critical-Illness-VersicherungSpezifischer Schutz bei kritischen KrankheitenAlle, besonders mit FamilienhistorieModerat bis hoch
BerufsunfähigkeitszusatzversicherungErgänzung zur AltersvorsorgeAlle BerufsgruppenGut
Funktionelle InvaliditätsabsicherungLeistung bei konkreten FunktionseinschränkungenAlternative zu BU, alle BerufsgruppenGut
ArbeitslosigkeitsversicherungAbsicherung bei unverschuldeter ArbeitslosigkeitAngestellteModerat
Multi-Risk-VersicherungKombination verschiedener RisikenAlle BerufsgruppenGut bei umfassendem Bedarf

Für Selbstständige und Freiberufler ist eine Krankentagegeldversicherung oft unverzichtbar. Die Allianz bietet hier Tarife, die bereits nach kurzer Krankheitsdauer greifen und so die Lücke bis zum Einsetzen der BU- oder AU-Leistungen schließen. Dies ist besonders wertvoll, da Selbstständige keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung haben.

Eine Unfallversicherung kann für alle Berufsgruppen sinnvoll sein. Die Nürnberger weist darauf hin, dass diese auch bei Freizeitunfällen leistet und somit eine wichtige Ergänzung zur berufsbezogenen Absicherung darstellt. Besonders für Personen in körperlich anspruchsvollen Berufen kann dies eine wertvolle Zusatzabsicherung sein.

Für Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes oder Berufs keine BU-Versicherung abschließen können, bietet sich die Erwerbsunfähigkeitsversicherung als Alternative an. Die Hannoversche erklärt, dass diese zwar weniger umfassend ist als eine BU-Versicherung, aber dennoch einen wichtigen Grundschutz bietet.

Eine oft unterschätzte Ergänzung ist die Dread-Disease-Versicherung. Die Deutsche Bank bietet Tarife an, die bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder Herzinfarkt eine Einmalzahlung leisten. Dies kann besonders für Selbstständige wertvoll sein, um Einkommensausfälle und zusätzliche Behandlungskosten zu decken.

Für eine langfristige Absicherung sollten Sie auch eine Pflegerentenversicherung in Betracht ziehen. Die Gothaer betont, dass diese Versicherung besonders im Alter wichtig wird, wenn BU- und AU-Versicherungen oft schon ausgelaufen sind. Sie sichert Sie finanziell ab, falls Sie pflegebedürftig werden sollten.

Eine interessante Option für viele Berufsgruppen ist die Grundfähigkeitsversicherung. Sie leistet, wenn bestimmte grundlegende Fähigkeiten wie Sehen, Hören oder Gehen verloren gehen. Die LV 1871 bietet hier Tarife an, die eine gute Alternative oder Ergänzung zur BU-Versicherung darstellen können, besonders für Menschen in körperlich anspruchsvollen Berufen.

Für Familien und Kreditnehmer ist eine Risikolebensversicherung oft unverzichtbar. Sie stellt sicher, dass im Todesfall die finanzielle Absicherung der Hinterbliebenen gewährleistet ist. Die CosmosDirekt bietet hier flexible Tarife, die sich an Ihre individuelle Lebenssituation anpassen lassen.

Eine umfassende Lösung für Selbstständige und Freiberufler kann eine Existenzschutzversicherung sein. Diese kombiniert verschiedene Absicherungen wie Berufsunfähigkeit, Arbeitsunfähigkeit und Todesfall in einem Produkt. Die Württembergische bietet solche Komplettlösungen an, die einen rundum Schutz für Ihre berufliche Existenz bieten.

Branchenspezifische Besonderheiten

Eine Person mit einem Aktenkoffer steht an einer Kreuzung, ein Weg ist mit "Berufsunfähigkeitsversicherung" beschildert und der andere mit "Arbeitsunfähigkeitsversicherung." Schilder über jedem Weg heben die Unterschiede hervor.

Die Absicherung gegen Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit variiert je nach Branche und Berufsgruppe erheblich. Bestimmte Tätigkeiten bergen höhere Risiken und erfordern daher spezielle Versicherungslösungen.

Wie unterscheiden sich die Absicherungen für verschiedene Berufsgruppen?

Die Absicherung gegen Berufs- und Arbeitsunfähigkeit variiert erheblich zwischen verschiedenen Berufsgruppen. Diese Unterschiede spiegeln die spezifischen Risiken und Anforderungen der jeweiligen Tätigkeiten wider.

BerufsgruppeBU-VersicherungAU-VersicherungBesonderheiten
BürokaufleuteGünstige Beiträge, leichte VersicherbarkeitModerate Beiträge, gute VersicherbarkeitOft gute Konditionen aufgrund geringen Risikos
HandwerkerHöhere Beiträge, erschwerte VersicherbarkeitModerate bis hohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUZusatzklauseln für spezifische Tätigkeiten oft nötig
ÄrzteModerate Beiträge, gute VersicherbarkeitHöhere Beiträge, gute VersicherbarkeitSpezielle Tarife für verschiedene Fachrichtungen
LehrerGünstige bis moderate Beiträge, gute VersicherbarkeitModerate Beiträge, gute VersicherbarkeitBesondere Berücksichtigung psychischer Belastungen
IT-SpezialistenGünstige Beiträge, sehr gute VersicherbarkeitModerate Beiträge, gute VersicherbarkeitOft Zusatzschutz für Sehnenscheidenentzündungen
PflegekräfteHohe Beiträge, erschwerte VersicherbarkeitModerate bis hohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUBesondere Berücksichtigung von Rückenleiden
SelbstständigeIndividuelle Beiträge, variable VersicherbarkeitOft günstigere Alternative zur BUKarenzzeiten und Beitragsdynamik besonders wichtig
BeamteGünstige Beiträge, sehr gute VersicherbarkeitWeniger relevant aufgrund DienstunfähigkeitsabsicherungSpezielle Dienstunfähigkeitsversicherungen verfügbar
KünstlerHohe Beiträge, erschwerte VersicherbarkeitModerate bis hohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUOft Zusatzklauseln für spezifische Tätigkeiten
ManagerModerate Beiträge, gute VersicherbarkeitHöhere Beiträge, gute VersicherbarkeitHohe Versicherungssummen oft möglich
LandwirteHohe Beiträge, erschwerte VersicherbarkeitModerate bis hohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUSpezielle Tarife für landwirtschaftliche Tätigkeiten
PolizistenModerate bis hohe Beiträge, erschwerte VersicherbarkeitModerate Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUOft Zusatzschutz für Dienstunfähigkeit
FeuerwehrleuteSehr hohe Beiträge, stark erschwerte VersicherbarkeitHohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUSpezielle Risikoprüfung erforderlich
PilotenExtrem hohe Beiträge, sehr schwierige VersicherbarkeitHohe Beiträge, bessere Versicherbarkeit als BUOft nur eingeschränkter Versicherungsschutz möglich
StudentenGünstige Beiträge, sehr gute VersicherbarkeitWeniger relevant, da oft noch kein festes EinkommenSpezielle Starter-Tarife mit Anpassungsoptionen

Für Bürokaufleute bieten sowohl BU- als auch AU-Versicherungen in der Regel günstige Konditionen. Die Allianz beispielsweise stuft diese Berufsgruppe aufgrund des geringen körperlichen Risikos oft in die günstigsten Tarifklassen ein. Im Gegensatz dazu sehen sich Handwerker mit höheren Beiträgen und erschwerten Bedingungen konfrontiert. Die Nürnberger bietet hier spezielle Tarife an, die die besonderen Risiken handwerklicher Tätigkeiten berücksichtigen.

Ärzte genießen bei vielen Versicherern Sonderkonditionen. Die Deutsche Ärzteversicherung hat beispielsweise maßgeschneiderte BU-Tarife für verschiedene medizinische Fachrichtungen entwickelt. Interessanterweise sind die AU-Beiträge für Ärzte oft höher als die BU-Beiträge, was auf das erhöhte Risiko kurzfristiger Arbeitsausfälle zurückzuführen ist.

Lehrer profitieren von relativ günstigen BU-Tarifen, während die AU-Versicherung für sie weniger relevant ist, da sie als Beamte oft bereits gut abgesichert sind. Die DBV bietet speziell für Lehrer und andere Beamte Dienstunfähigkeitsversicherungen an, die auf deren besondere Bedürfnisse zugeschnitten sind.

IT-Spezialisten gehören zu den Berufsgruppen mit den günstigsten Konditionen für BU-Versicherungen. Die Hannoversche stuft sie oft in die beste Risikoklasse ein. Allerdings achten Versicherer hier besonders auf Zusatzklauseln für typische Berufskrankheiten wie Sehnenscheidenentzündungen.

Pflegekräfte sehen sich mit hohen BU-Beiträgen und erschwerter Versicherbarkeit konfrontiert. Hier kann eine AU-Versicherung eine sinnvolle Alternative sein. Die Gothaer bietet spezielle Tarife für Pflegeberufe an, die auch das erhöhte Risiko von Rückenleiden berücksichtigen.

Für Selbstständige ist die Wahl zwischen BU und AU besonders komplex. Die HUK-COBURG bietet flexible Lösungen an, die auf die individuellen Bedürfnisse von Selbstständigen zugeschnitten sind. Hier spielen Karenzzeiten und Beitragsdynamik eine besonders wichtige Rolle.

Künstler und andere kreative Berufe stehen vor besonderen Herausforderungen bei der Absicherung. Die ERGO hat spezielle Tarife entwickelt, die auch unkonventionelle Berufsbilder berücksichtigen. Oft sind hier Zusatzklauseln für spezifische Tätigkeiten, wie etwa den Schutz der Stimme bei Sängern, erforderlich.

Besonders riskante Berufe wie Feuerwehrleute oder Piloten sehen sich mit extrem hohen BU-Beiträgen konfrontiert. Hier kann eine AU-Versicherung oft die einzige realistische Option sein. Die R+V Versicherung bietet spezielle Risikoprüfungen und angepasste Tarife für diese Hochrisikogruppen an.

Für Studenten und Berufseinsteiger haben viele Versicherer spezielle Starter-Tarife entwickelt. Die LV 1871 beispielsweise bietet günstige Einstiegstarife mit der Option zur späteren Anpassung an die berufliche Entwicklung.

Für welche Branchen ist eine spezielle Arbeitskraftabsicherung besonders wichtig?

Die Bedeutung einer speziellen Arbeitskraftabsicherung variiert stark zwischen verschiedenen Branchen. Jeder Berufszweig bringt einzigartige Risiken und Herausforderungen mit sich, die bei der Wahl der richtigen Versicherung berücksichtigt werden müssen.

BrancheEmpfohlene AbsicherungBesondere RisikenVersicherbarkeitTypische Zusatzklauseln
BaugewerbeBU + AUUnfälle, VerschleißErschwertRückenleiden, Gelenkverschleiß
IT-BrancheBUBurnout, RSI-SyndromSehr gutSehnenscheidenentzündung
GesundheitswesenBU + AUInfektionen, RückenleidenModeratInfektionsklausel, psychische Erkrankungen
GastronomieAUUnfälle, StressErschwertAllergien, Bandscheibenvorfälle
KreativbrancheBUPsychische BelastungenModeratStimm- und Sehkraftversicherung
FinanzdienstleistungenBUBurnout, psychische ErkrankungenGutStressbedingte Erkrankungen
LogistikAUUnfälle, RückenleidenErschwertWirbelsäulenerkrankungen
LandwirtschaftBU + AUUnfälle, AllergienStark erschwertMaschinenunfälle, Tierhaltung
LuftfahrtSpezielle BUHohe UnfallgefahrSehr schwierigFlugtauglichkeit
Lehre und BildungBUPsychische Belastungen, StimmeGutBurnout, Stimmbandentzündungen
EinzelhandelAURückenleiden, StressModeratBandscheibenvorfälle
Chemische IndustrieBU + AUUnfälle, VergiftungenErschwertBerufsbedingte Erkrankungen
Sport und FitnessSpezielle BUVerletzungen, VerschleißSchwierigSpezifische Körperfunktionen
BergbauAUHohe Unfallgefahr, StaublungeSehr schwierigAtemwegserkrankungen
Künstlerische BerufeBUSpezifische KörperfunktionenIndividuellInstrumentenklausel, Kreativitätsverlust

Im Baugewerbe ist eine Kombination aus Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) oft unerlässlich. Die Allianz bietet spezielle Tarife für Bauarbeiter an, die sowohl langfristige als auch kurzfristige Ausfälle abdecken. Besonders wichtig sind hier Zusatzklauseln für Rückenleiden und Gelenkverschleiß, da diese in der Branche häufig auftreten.

Für IT-Fachkräfte steht die BU-Versicherung im Vordergrund. Die Nürnberger hat Tarife entwickelt, die speziell auf die Risiken der IT-Branche zugeschnitten sind, einschließlich Burnout und RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury). Die Versicherbarkeit ist hier in der Regel sehr gut, was sich in günstigen Konditionen widerspiegelt.

Im Gesundheitswesen ist eine Kombination aus BU und AU besonders wichtig. Die Deutsche Ärzteversicherung bietet maßgeschneiderte Lösungen für medizinisches Personal. Hier sind Infektionsklauseln und der Einschluss psychischer Erkrankungen von großer Bedeutung, da diese Risiken in der Branche überdurchschnittlich hoch sind.

Für die Gastronomie empfiehlt sich oft eine AU-Versicherung. Die Gothaer hat spezielle Tarife für Gastronomen entwickelt, die kurzfristige Ausfälle durch Unfälle oder stressbedingte Erkrankungen abdecken. Zusatzklauseln für Allergien und Bandscheibenvorfälle sind hier besonders relevant.

In der Kreativbranche ist eine BU-Versicherung oft die beste Wahl. Die ERGO bietet flexible Lösungen für Kreativschaffende, die auch unkonventionelle Berufsbilder berücksichtigen. Spezielle Klauseln für den Verlust der Stimm- oder Sehkraft können hier entscheidend sein.

Für Beschäftigte im Finanzsektor ist eine BU-Versicherung unverzichtbar. Die Hannoversche hat Tarife entwickelt, die besonders auf stressbedingte Erkrankungen und Burnout ausgerichtet sind, da diese in der Branche häufig vorkommen.

In der Logistikbranche steht die AU-Versicherung im Vordergrund. Die HUK-COBURG bietet Tarife an, die speziell auf die Risiken von Lagerarbeitern und Fahrern zugeschnitten sind, mit besonderem Augenmerk auf Unfälle und Rückenleiden.

Landwirte benötigen oft eine Kombination aus BU und AU. Die R+V Versicherung hat spezielle Tarife für die Landwirtschaft entwickelt, die Risiken wie Maschinenunfälle und Allergien durch Tierhaltung berücksichtigen.

In der Luftfahrt sind spezielle BU-Versicherungen erforderlich. Die Helvetia bietet maßgeschneiderte Lösungen für Piloten und Flugpersonal, die die besonderen Risiken und strengen gesundheitlichen Anforderungen in dieser Branche berücksichtigen.

Für Lehrer und Dozenten ist eine BU-Versicherung besonders wichtig. Die DBV hat spezielle Tarife für den Bildungssektor entwickelt, die insbesondere psychische Belastungen und Stimmbandentzündungen abdecken.

Im Einzelhandel kann eine AU-Versicherung sinnvoll sein. Die Continentale bietet Tarife, die auf die spezifischen Risiken im Einzelhandel wie Rückenleiden und stressbedingte Erkrankungen zugeschnitten sind.

Für Beschäftigte in der chemischen Industrie ist eine Kombination aus BU und AU empfehlenswert. Die AXA hat spezielle Tarife entwickelt, die berufsbedingte Erkrankungen und Unfallrisiken in dieser Branche berücksichtigen.

Im Sport- und Fitnessbereich sind spezielle BU-Versicherungen notwendig. Die LV 1871 bietet maßgeschneiderte Lösungen für Sportler und Fitnesstrainer, die den Verlust spezifischer Körperfunktionen abdecken.

Für den Bergbau ist eine AU-Versicherung oft die einzige Option. Die VHV hat spezielle Tarife für diese Hochrisikobranche entwickelt, die insbesondere Atemwegserkrankungen und Unfallrisiken berücksichtigen.

Künstlerische Berufe erfordern oft individuelle BU-Lösungen. Die Bayerische bietet flexible Tarife für Künstler, die spezifische Risiken wie den Verlust der Kreativität oder der Fähigkeit, ein Instrument zu spielen, abdecken.

Leistungsfall und Antragstellung

Eine Person füllt Formulare für die Erwerbsunfähigkeitsversicherung aus, mit zwei separaten Formularen für "Berufsunfähigkeitsversicherung" und "Inkapazitätsversicherung" auf einem Tisch.

Bei Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit ist es wichtig, den Versicherungsschutz rechtzeitig geltend zu machen. Der Prozess unterscheidet sich je nach Versicherungsart und Anbieter.

Wie beantragen Sie Leistungen aus Ihrer BU- oder AU-Versicherung?

Der Prozess der Leistungsbeantragung unterscheidet sich erheblich zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU). Kenntnis über diese Unterschiede kann Ihnen helfen, im Ernstfall schnell und effektiv vorzugehen.

SchrittBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
1. MeldungUnverzügliche Meldung an VersichererMeldung nach Ablauf der Karenzzeit
2. UnterlagenÄrztliche Atteste, Arztberichte, BefundeAU-Bescheinigungen, Arztberichte
3. FristenMeist 3 Monate nach Eintritt der BUOft 6 Wochen bis 6 Monate Karenzzeit
4. FormulareAusführlicher BU-FragebogenKürzerer AU-Antrag
5. BerufsbeschreibungDetaillierte Tätigkeitsbeschreibung nötigWeniger detailliert erforderlich
6. Ärztliche UntersuchungOft vom Versicherer angeordnetSelten erforderlich
7. Grad der EinschränkungMindestens 50% für mind. 6 Monate100% für die Dauer der AU
8. NachweiseKontinuierliche Nachweise erforderlichRegelmäßige AU-Bescheinigungen
9. MitwirkungspflichtenUmfangreiche Mitwirkung erforderlichBegrenzte Mitwirkungspflichten
10. LeistungsdauerBis zum Wegfall der BU oder VertragsendeMeist auf max. 18-36 Monate begrenzt
11. WiedereingliederungTeilweise Leistungen bei WiedereingliederungLeistungsende bei Arbeitsaufnahme
12. ÜberprüfungRegelmäßige Überprüfung der BUÜberprüfung bei jeder Verlängerung
13. WiderspruchsverfahrenKomplexes Widerspruchsverfahren möglichEinfacheres Widerspruchsverfahren
14. RentenhöheMeist höhere monatliche RenteOft geringere monatliche Leistung
15. SteuernLeistungen meist steuerpflichtigLeistungen in der Regel steuerfrei

Bei einer BU-Versicherung beginnt der Prozess mit einer unverzüglichen Meldung an Ihren Versicherer. Die Allianz empfiehlt, dies spätestens drei Monate nach Eintritt der Berufsunfähigkeit zu tun. Sie müssen umfangreiche Unterlagen einreichen, darunter detaillierte ärztliche Atteste und eine genaue Beschreibung Ihrer beruflichen Tätigkeit. Oft ordnet der Versicherer zusätzliche ärztliche Untersuchungen an.

Im Gegensatz dazu ist der Prozess bei einer AU-Versicherung meist unkomplizierter. Die Nürnberger beispielsweise verlangt in der Regel nur die Einreichung von AU-Bescheinigungen nach Ablauf der vereinbarten Karenzzeit. Diese Karenzzeit kann je nach Vertrag zwischen 6 Wochen und 6 Monaten variieren.

Ein wesentlicher Unterschied liegt im Grad der erforderlichen Einschränkung. Für BU-Leistungen müssen Sie mindestens zu 50% für voraussichtlich mehr als sechs Monate berufsunfähig sein. Bei der AU-Versicherung hingegen wird eine 100%ige Arbeitsunfähigkeit vorausgesetzt, allerdings oft nur für kürzere Zeiträume.

Die Mitwirkungspflichten sind bei einer BU-Versicherung deutlich umfangreicher. Die Deutsche Bank weist darauf hin, dass Sie verpflichtet sind, alle zumutbaren Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Gesundheitszustands zu ergreifen. Bei der AU-Versicherung sind diese Pflichten in der Regel weniger streng.

Die Leistungsdauer unterscheidet sich ebenfalls erheblich. Während BU-Leistungen oft bis zum Wegfall der Berufsunfähigkeit oder bis zum Vertragsende gezahlt werden, sind AU-Leistungen meist auf 18 bis 36 Monate begrenzt. Die Gothaer bietet beispielsweise AU-Tarife mit einer maximalen Leistungsdauer von 36 Monaten an.

Bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben zeigen sich weitere Unterschiede. BU-Versicherungen ermöglichen oft teilweise Leistungen während der Wiedereingliederung, während AU-Leistungen in der Regel mit der Wiederaufnahme der Arbeit enden.

Das Widerspruchsverfahren bei Ablehnung eines Antrags ist bei BU-Versicherungen meist komplexer. Die Hannoversche empfiehlt, in solchen Fällen fachkundige Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Bei AU-Versicherungen ist das Verfahren oft einfacher, da die Kriterien für die Leistungsgewährung klarer definiert sind.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die steuerliche Behandlung der Leistungen. Während BU-Renten in der Regel steuerpflichtig sind, bleiben AU-Leistungen meist steuerfrei. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die tatsächlich verfügbare Leistungshöhe haben.

Wie unterscheiden sich die Bewilligungsprozesse bei BU- und AU-Versicherungen?

Der Bewilligungsprozess für Leistungen aus einer Berufsunfähigkeits- (BU) oder Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) unterscheidet sich in vielen Aspekten grundlegend. Diese Unterschiede können entscheidend für die Dauer und den Erfolg Ihres Antrags sein.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
PrüfungsdauerOft mehrere MonateIn der Regel wenige Wochen
PrüfungsumfangUmfassend und detailliertFokussiert auf aktuelle Arbeitsunfähigkeit
Erforderliche UnterlagenUmfangreiche medizinische Dokumentation, BerufsbeschreibungAU-Bescheinigungen, ggf. ergänzende Arztberichte
Grad der EinschränkungMindestens 50% für mind. 6 Monate100% für die Dauer der AU
Ärztliche GutachtenHäufig erforderlichSelten notwendig
BerufsbezugStarker Fokus auf ausgeübten BerufGeringerer Fokus auf spezifische Tätigkeit
NachprüfungsverfahrenRegelmäßige, umfassende ÜberprüfungenBei jeder Verlängerung der AU
AbstufungenTeilweise BU möglich (z.B. 50-100%)In der Regel nur volle AU
PrognosezeitraumLangfristige Prognose erforderlichKurzfristige Betrachtung
MitwirkungspflichtenUmfangreich und detailliertBegrenzt auf Vorlage von AU-Bescheinigungen
WiderspruchsverfahrenKomplex, oft rechtliche Unterstützung nötigEinfacher, basierend auf AU-Bescheinigungen
LeistungsbeginnNach Ablauf der Karenzzeit, rückwirkend möglichMeist nach festgelegter Karenzzeit
ÜbergangsleistungenHäufig angebotenSelten vorgesehen
WiedereingliederungStufenweise möglich, mit teilweiser LeistungMeist Ende der Leistung bei Arbeitsaufnahme
BerufsgruppeneinstufungEntscheidend für Bewilligung und BeitragshöheWeniger relevant im Bewilligungsprozess

Bei einer BU-Versicherung ist der Prüfungsprozess oft langwierig und komplex. Die Allianz weist darauf hin, dass die Prüfung mehrere Monate dauern kann. Sie müssen umfangreiche medizinische Unterlagen einreichen und eine detaillierte Beschreibung Ihrer beruflichen Tätigkeit vorlegen. Der Versicherer prüft, ob Sie zu mindestens 50% für voraussichtlich mehr als sechs Monate berufsunfähig sind.

Im Gegensatz dazu ist der Bewilligungsprozess bei einer AU-Versicherung meist unkomplizierter und schneller. Die Nürnberger beispielsweise benötigt in der Regel nur AU-Bescheinigungen und gegebenenfalls ergänzende Arztberichte. Die Prüfung konzentriert sich auf die aktuelle, vollständige Arbeitsunfähigkeit und dauert oft nur wenige Wochen.

Ein wesentlicher Unterschied liegt im Fokus der Prüfung. Bei der BU-Versicherung spielt Ihr konkreter Beruf eine entscheidende Rolle. Die Deutsche Bank betont, dass die Berufsgruppeneinstufung sowohl für die Bewilligung als auch für die Beitragshöhe entscheidend ist. Bei der AU-Versicherung ist der Berufsbezug weniger relevant; hier zählt primär die medizinisch attestierte Arbeitsunfähigkeit.

Die Anforderungen an ärztliche Gutachten unterscheiden sich ebenfalls erheblich. Während bei BU-Anträgen oft umfangreiche Gutachten eingeholt werden, reichen bei AU-Versicherungen in der Regel die standardisierten AU-Bescheinigungen aus. Die Gothaer weist darauf hin, dass bei BU-Anträgen häufig zusätzliche Facharztgutachten angefordert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Nachprüfungsverfahren. Bei BU-Leistungen finden regelmäßige, umfassende Überprüfungen statt, ob die Berufsunfähigkeit weiterhin besteht. Bei AU-Versicherungen erfolgt die Prüfung bei jeder Verlängerung der Arbeitsunfähigkeit, ist aber weniger tiefgehend.

Die Möglichkeit von Abstufungen ist ein weiterer Unterschied. Bei BU-Versicherungen ist eine teilweise Berufsunfähigkeit möglich, während AU-Versicherungen in der Regel nur eine vollständige Arbeitsunfähigkeit anerkennen. Die Hannoversche bietet beispielsweise BU-Tarife an, die auch bei einer teilweisen Berufsunfähigkeit Leistungen vorsehen.

Die Mitwirkungspflichten des Versicherten sind bei BU-Anträgen deutlich umfangreicher. Sie müssen aktiv an der Aufklärung Ihres Gesundheitszustandes mitwirken und alle zumutbaren Maßnahmen zur Verbesserung ergreifen. Bei AU-Versicherungen beschränken sich die Pflichten meist auf die regelmäßige Vorlage von AU-Bescheinigungen.

Im Falle einer Ablehnung unterscheiden sich auch die Widerspruchsverfahren. Bei BU-Ablehnungen ist das Verfahren oft komplex und erfordert häufig rechtliche Unterstützung. Bei AU-Versicherungen basiert der Widerspruch in der Regel auf der Vorlage weiterer oder aktualisierter AU-Bescheinigungen.

Die Regelungen zur Wiedereingliederung ins Berufsleben variieren ebenfalls. BU-Versicherungen ermöglichen oft eine stufenweise Wiedereingliederung mit teilweiser Leistungsfortzahlung. Bei AU-Versicherungen endet die Leistung meist mit der Wiederaufnahme der Arbeit. Die R+V Versicherung bietet beispielsweise flexible Lösungen für die berufliche Wiedereingliederung bei BU-Versicherten an.

Teilweise Berufsunfähigkeit vs. teilweise Arbeitsunfähigkeit

Eine Person im Anzug hat Schwierigkeiten, an einem Schreibtisch zu arbeiten, während eine andere Person nicht in der Lage ist, körperliche Aufgaben zu erledigen. Eine Waage symbolisiert den Unterschied zwischen Teilinvalidität und Arbeitsunfähigkeit.

Bei der Beurteilung von Berufs- und Arbeitsunfähigkeit spielen Abstufungen eine wichtige Rolle. Dies beeinflusst sowohl die Leistungsansprüche als auch die Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung.

Wie behandeln BU- und AU-Versicherungen teilweise Berufsunfähigkeit?

Der Umgang mit teilweiser Berufsunfähigkeit unterscheidet sich grundlegend zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU). Diese Unterschiede können entscheidend für Ihre finanzielle Absicherung im Falle einer gesundheitlichen Beeinträchtigung sein.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Anerkennung teilweiser BUJa, meist ab 50% BerufsunfähigkeitIn der Regel nicht vorgesehen
Leistungshöhe bei teilweiser BUOft volle Leistung ab 50% BUKeine Leistung bei Teilarbeitsfähigkeit
AbstufungenTeilweise Abstufungen (z.B. 25%, 50%, 75%)Keine Abstufungen, nur 100% AU
WiedereingliederungStufenweise möglich mit teilweiser LeistungMeist Ende der Leistung bei Arbeitsaufnahme
TeilzeitarbeitOft möglich mit angepasster LeistungMeist nicht mit Leistungen vereinbar
Umschulung/WeiterbildungKann Einfluss auf BU-Grad habenNicht relevant für Leistungserbringung
VerweisbarkeitPrüfung auf Verweisbarkeit bei teilweiser BUKeine Verweisbarkeit, nur aktuelle AU relevant
PrognosezeitraumLangfristige Prognose (meist 6 Monate)Kurzfristige Betrachtung (aktuelle AU)
NachprüfungsverfahrenRegelmäßige Überprüfung des BU-GradesKeine Abstufung, nur Ende oder Fortdauer der AU
MitwirkungspflichtenUmfangreich bei teilweiser BUBegrenzt auf Nachweis der vollen AU
Zumutbare TätigkeitenPrüfung auf zumutbare ResttätigkeitenNicht relevant, nur volle AU zählt
EinkommensanrechnungTeilweise Anrechnung von ZusatzeinkommenMeist keine Leistung bei Erwerbstätigkeit
FlexibilitätHohe Flexibilität bei LeistungsanpassungGeringe Flexibilität, nur volle Leistung oder keine
Beruflicher WechselKann Einfluss auf BU-Einstufung habenNicht relevant für Leistungserbringung
Psychische ErkrankungenAbstufungen möglich (z.B. 30%, 50%, 100%)Nur Anerkennung bei voller AU

BU-Versicherungen erkennen in der Regel eine teilweise Berufsunfähigkeit an, meist ab einem Grad von 50%. Die Allianz beispielsweise bietet in vielen ihrer Tarife die volle Leistung bereits ab 50% Berufsunfähigkeit. Einige Versicherer, wie die Nürnberger, gehen noch weiter und bieten Abstufungen wie 25%, 50% und 75%, mit entsprechend angepassten Leistungen.

Im Gegensatz dazu kennen AU-Versicherungen in der Regel keine teilweise Arbeitsunfähigkeit. Hier gilt das Prinzip „ganz oder gar nicht“. Die Gothaer zum Beispiel zahlt bei ihren AU-Tarifen nur bei vollständiger Arbeitsunfähigkeit, eine Teilarbeitsfähigkeit wird nicht berücksichtigt.

Ein wesentlicher Vorteil der BU-Versicherung liegt in der Flexibilität bei der Wiedereingliederung. Sie können oft stufenweise in Ihren Beruf zurückkehren, während die Versicherung weiterhin einen Teil der Leistung zahlt. Die Deutsche Bank bietet beispielsweise Tarife an, die eine solche flexible Wiedereingliederung unterstützen. Bei AU-Versicherungen endet die Leistung hingegen meist, sobald Sie Ihre Arbeit auch nur teilweise wieder aufnehmen.

Die Verweisbarkeit auf andere Tätigkeiten spielt bei der BU-Versicherung eine wichtige Rolle. Wenn Sie teilweise berufsunfähig sind, prüft der Versicherer, ob Sie in einem anderen, zumutbaren Beruf noch tätig sein könnten. Die Hannoversche berücksichtigt in ihren BU-Tarifen beispielsweise die Möglichkeit einer Umschulung oder Weiterbildung. Bei AU-Versicherungen ist die Verweisbarkeit kein Thema, da hier nur die aktuelle, vollständige Arbeitsunfähigkeit zählt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Nachprüfungsverfahren. Bei BU-Versicherungen wird der Grad der Berufsunfähigkeit regelmäßig überprüft und kann angepasst werden. Die R+V Versicherung führt beispielsweise solche Nachprüfungen durch, um den aktuellen Gesundheitszustand zu bewerten. Bei AU-Versicherungen gibt es keine Abstufungen; entweder die Arbeitsunfähigkeit besteht weiterhin vollständig oder sie endet.

Die Behandlung von Zusatzeinkommen unterscheidet sich ebenfalls. BU-Versicherungen erlauben oft eine Teilzeitarbeit oder andere Erwerbstätigkeiten, wobei das zusätzliche Einkommen teilweise auf die Leistungen angerechnet wird. Die ERGO bietet Tarife an, die eine solche Einkommensanrechnung berücksichtigen. AU-Versicherungen hingegen stellen ihre Leistungen in der Regel komplett ein, sobald Sie wieder erwerbstätig sind.

Bei psychischen Erkrankungen, die häufig zu teilweiser Berufsunfähigkeit führen, zeigen BU-Versicherungen mehr Flexibilität. Die LV 1871 beispielsweise berücksichtigt in ihren BU-Tarifen auch graduelle Einschränkungen bei psychischen Erkrankungen. AU-Versicherungen erkennen psychische Erkrankungen zwar an, aber nur wenn sie zu einer vollständigen Arbeitsunfähigkeit führen.

Psychische Erkrankungen und Burnout

Eine Person sitzt an einem Schreibtisch, überwältigt von Papieren und einem Computer, mit einem Ausdruck von Stress und Erschöpfung im Gesicht. Ein Stapel von Versicherungsdokumenten liegt in der Nähe, eines mit der Aufschrift "Psychische Erkrankungen und Burnout Berufsunfähigkeitsversicherung" und ein weiteres mit der Aufschrift "Arbeitsunfähigkeitsversicherung."

Psychische Erkrankungen und Burnout sind häufige Gründe für Berufs- und Arbeitsunfähigkeit. Es ist wichtig, die Unterschiede in der Absicherung zwischen Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen zu verstehen.

Wie werden psychische Erkrankungen in den beiden Versicherungen berücksichtigt?

Die Berücksichtigung psychischer Erkrankungen in Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) weist signifikante Unterschiede auf, die für Ihre Absicherung von entscheidender Bedeutung sein können.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Anerkennung psychischer ErkrankungenGrundsätzlich anerkanntGrundsätzlich anerkannt
Häufigkeit als LeistungsgrundSehr häufig (ca. 30-40% der Fälle)Häufig, aber weniger als bei BU
Abstufungen der LeistungMöglich (z.B. 25%, 50%, 75%, 100%)In der Regel nur 100% oder keine Leistung
PrognosezeitraumMeist 6 Monate oder längerKurzfristig, oft ab 6 Wochen
NachweispflichtFachärztliche Gutachten erforderlichAU-Bescheinigung meist ausreichend
TherapienachweisOft gefordertSelten gefordert
VorerkrankungenKönnen zu Ausschlüssen oder Risikozuschlägen führenWeniger relevant, oft kürzere Rückfragezeiträume
WiedereingliederungStufenweise möglichMeist Ende der Leistung bei Arbeitsaufnahme
LeistungsdauerBis Rentenalter oder Wegfall der BUMeist auf 18-36 Monate begrenzt
Überprüfung des GesundheitszustandsRegelmäßigBei jeder Verlängerung der AU
Berücksichtigung von TeilzeitarbeitMöglich mit angepasster LeistungMeist nicht mit Leistungen vereinbar
Umgang mit chronischen ErkrankungenLangfristige Betrachtung möglichFokus auf akute Phasen
SelbstständigeIndividuelle Regelungen möglichOft schwieriger abzusichern
WartezeitenMeist keine speziellen WartezeitenOft Wartezeiten von 3-6 Monaten
MitwirkungspflichtenUmfangreich (z.B. Therapieteilnahme)Begrenzt auf Nachweis der AU

Die Allianz berichtet, dass psychische Erkrankungen mittlerweile für etwa 30-40% aller BU-Leistungsfälle verantwortlich sind. In BU-Versicherungen werden diese Erkrankungen umfassend berücksichtigt und können zu abgestuften Leistungen führen. Die Nürnberger bietet beispielsweise Tarife an, die auch bei teilweiser Berufsunfähigkeit aufgrund psychischer Erkrankungen Leistungen vorsehen.

AU-Versicherungen erkennen psychische Erkrankungen ebenfalls an, jedoch mit einem anderen Fokus. Die Gothaer zahlt bei ihren AU-Tarifen Leistungen, wenn eine vollständige Arbeitsunfähigkeit vorliegt, unabhängig davon, ob diese durch eine psychische oder physische Erkrankung verursacht wurde. Der Unterschied liegt hier in der Dauer und Intensität der Betrachtung.

Ein wesentlicher Unterschied besteht im Prognosezeitraum. BU-Versicherungen betrachten in der Regel einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten. Die Deutsche Bank weist darauf hin, dass ihre BU-Tarife eine langfristige Prognose der Berufsunfähigkeit erfordern. AU-Versicherungen hingegen fokussieren sich auf die aktuelle Arbeitsunfähigkeit, oft ab einer Dauer von sechs Wochen.

Die Nachweispflicht unterscheidet sich ebenfalls. Bei BU-Anträgen aufgrund psychischer Erkrankungen sind in der Regel ausführliche fachärztliche Gutachten erforderlich. Die Hannoversche verlangt beispielsweise detaillierte psychiatrische oder psychologische Befunde. Bei AU-Versicherungen genügt oft eine standardisierte AU-Bescheinigung vom behandelnden Arzt.

Ein wichtiger Aspekt ist der Umgang mit Vorerkrankungen. BU-Versicherungen prüfen die Krankenvorgeschichte genau und können bei psychischen Vorerkrankungen Ausschlüsse oder Risikozuschläge vorsehen. Die LV 1871 bietet spezielle Tarife für Personen mit Vorerkrankungen an. AU-Versicherungen sind hier oft weniger streng und haben kürzere Rückfragezeiträume.

Die Wiedereingliederung wird in den beiden Versicherungsarten unterschiedlich gehandhabt. BU-Versicherungen ermöglichen oft eine stufenweise Rückkehr ins Berufsleben mit angepassten Leistungen. Die ERGO bietet beispielsweise flexible Lösungen für die berufliche Wiedereingliederung. Bei AU-Versicherungen endet die Leistung in der Regel, sobald die Arbeitsunfähigkeit nicht mehr vollständig besteht.

Die Leistungsdauer unterscheidet sich erheblich. Während BU-Leistungen bei anhaltender Berufsunfähigkeit bis zum Rentenalter gezahlt werden können, sind AU-Leistungen meist auf 18 bis 36 Monate begrenzt. Die R+V Versicherung bietet BU-Tarife an, die eine lebenslange Absicherung ermöglichen.

Für Selbstständige kann die Wahl zwischen BU und AU besonders relevant sein. BU-Versicherungen bieten oft individuelle Regelungen für Selbstständige mit psychischen Erkrankungen. AU-Versicherungen können für diese Gruppe schwieriger abzuschließen sein, da die Definition der Arbeitsunfähigkeit komplexer ist.

Welche Absicherung ist bei psychischen Problemen sinnvoller?

Die Wahl zwischen BU und AU hängt von Ihren individuellen Umständen ab. Eine BU bietet umfassenderen Schutz, da sie sich auf Ihre spezifische berufliche Tätigkeit bezieht. Dies ist besonders wichtig bei Berufen mit hoher psychischer Belastung.

Die AU kann eine gute Alternative sein, wenn Sie aufgrund von Vorerkrankungen Schwierigkeiten haben, eine BU abzuschließen. Sie ist oft einfacher zu erhalten, selbst wenn Sie bereits eine Psychotherapie durchlaufen haben.

Beachten Sie: Bei einer Risikoschwangerschaft oder im Krankheitsfall kann die AU schneller greifen, da sie bereits bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit leistet. Die BU hingegen greift erst bei längerfristiger Beeinträchtigung.

Rehabilitation und Wiedereingliederung

Eine Person, die Physiotherapie und berufliche Ausbildung für die Erwerbsminderungsversicherung erhält.

Rehabilitation und Wiedereingliederung spielen eine wichtige Rolle bei der Rückkehr ins Berufsleben nach längerer Arbeitsunfähigkeit. Sie unterstützen Sie dabei, Ihre Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen und schrittweise in den Arbeitsalltag zurückzukehren.

Wie unterstützen BU- und AU-Versicherungen Ihre Wiedereingliederung ins Berufsleben?

Die Unterstützung bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben unterscheidet sich erheblich zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU). Diese Unterschiede können entscheidend für Ihren Weg zurück in den Beruf sein.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Stufenweise WiedereingliederungOft möglich mit angepasster LeistungMeist nicht vorgesehen
TeilzeitarbeitHäufig erlaubt mit reduzierter LeistungIn der Regel nicht mit Leistungen vereinbar
UmschulungsmaßnahmenTeilweise Unterstützung und FinanzierungSelten angeboten
Beratung zur beruflichen NeuorientierungOft im Leistungsumfang enthaltenMeist nicht vorgesehen
RehabilitationsmaßnahmenHäufig Unterstützung und BeratungSelten aktive Unterstützung
Psychologische BetreuungTeilweise angebotenSelten im Leistungsumfang
ArbeitsplatzanpassungBeratung und teilweise finanzielle UnterstützungNicht im Fokus
Coaching-ProgrammeZunehmend in Premium-Tarifen enthaltenNicht üblich
Netzwerk von ExpertenOft Zugang zu Spezialisten verschiedener BereicheMeist nicht vorhanden
Dauer der UnterstützungLangfristig, oft bis zur vollen WiedereingliederungBegrenzt auf Dauer der AU-Zahlung
Finanzielle Anreize zur WiedereingliederungTeilweise Bonuszahlungen bei erfolgreicher RückkehrNicht üblich
Flexibilität bei RückfällenMeist schnelle Reaktivierung der Leistungen möglichNeue Karenzzeit bei erneutem Ausfall
Unterstützung bei TeilleistungsfähigkeitDifferenzierte Leistungsanpassung möglichMeist keine Leistung bei Teilarbeitsfähigkeit
Berufliche WeiterbildungTeilweise Kostenübernahme oder ZuschüsseNicht im Leistungsspektrum
Begleitung durch Case ManagerIn Premium-Tarifen oft enthaltenSelten angeboten

BU-Versicherungen bieten in der Regel ein umfassendes Paket zur Wiedereingliederung. Die Allianz beispielsweise ermöglicht in ihren BU-Tarifen eine stufenweise Rückkehr ins Berufsleben. Sie können schrittweise Ihre Arbeitszeit erhöhen, während die Versicherungsleistung entsprechend angepasst wird. Dies gibt Ihnen die Flexibilität, Ihre Belastbarkeit zu testen, ohne sofort den vollen finanziellen Schutz zu verlieren.

Im Gegensatz dazu bieten AU-Versicherungen meist keine spezifischen Wiedereingliederungsprogramme. Die Nürnberger zahlt bei ihren AU-Tarifen beispielsweise nur bei vollständiger Arbeitsunfähigkeit. Sobald Sie Ihre Arbeit auch nur teilweise wieder aufnehmen, endet in der Regel die Leistung.

Ein wichtiger Aspekt der BU-Versicherung ist die Unterstützung bei Umschulungsmaßnahmen. Die Deutsche Bank bietet in einigen ihrer BU-Tarife finanzielle Unterstützung für Umschulungen an, wenn Sie Ihren bisherigen Beruf nicht mehr ausüben können. AU-Versicherungen hingegen fokussieren sich auf die kurzfristige Absicherung und bieten solche langfristigen Maßnahmen in der Regel nicht an.

Viele BU-Versicherungen gehen noch einen Schritt weiter und bieten Beratung zur beruflichen Neuorientierung. Die Gothaer zum Beispiel stellt in einigen Tarifen Experten zur Verfügung, die Sie bei der Suche nach alternativen Karrieremöglichkeiten unterstützen. AU-Versicherungen beschränken sich hingegen meist auf die finanzielle Leistung während der Arbeitsunfähigkeit.

Rehabilitationsmaßnahmen sind ein weiterer Bereich, in dem BU-Versicherungen oft mehr bieten. Die Hannoversche unterstützt beispielsweise aktiv bei der Organisation und teilweise auch bei der Finanzierung von Reha-Maßnahmen. AU-Versicherungen überlassen diese Aspekte in der Regel dem gesetzlichen Gesundheitssystem.

Ein innovativer Ansatz einiger BU-Versicherer sind Coaching-Programme. Die ERGO bietet in Premium-Tarifen persönliche Coaches, die Sie während des gesamten Wiedereingliederungsprozesses begleiten. Solche intensiven Betreuungsangebote sind bei AU-Versicherungen nicht üblich.

Die Flexibilität bei Rückfällen ist ein weiterer Vorteil von BU-Versicherungen. Die R+V Versicherung ermöglicht beispielsweise eine schnelle Reaktivierung der Leistungen, falls Sie nach einer Wiedereingliederung erneut ausfallen. Bei AU-Versicherungen müssen Sie in solchen Fällen oft eine neue Karenzzeit durchlaufen.

Einige BU-Versicherer gehen noch weiter und bieten finanzielle Anreize für eine erfolgreiche Wiedereingliederung. Die LV 1871 zahlt in bestimmten Tarifen Bonusleistungen, wenn Sie erfolgreich in den Beruf zurückkehren. Solche Anreize sind bei AU-Versicherungen nicht üblich.

Internationale Gültigkeit

Eine Waage, die auf der einen Seite einen Aktenkoffer mit der Aufschrift "Berufsunfähigkeitsversicherung" und auf der anderen Seite "Arbeitsunfähigkeitsversicherung" wiegt, wobei ersterer letzterem überwiegt.

Die internationale Gültigkeit von Versicherungen ist ein wichtiger Aspekt für viele Menschen. Es gibt einige Besonderheiten zu beachten, sowohl für Reisende als auch für Personen, die längerfristig im Ausland leben möchten.

Wie unterscheidet sich der Auslandsschutz bei BU- und AU-Versicherungen?

Der Schutz im Ausland unterscheidet sich erheblich zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU). Diese Unterschiede können entscheidend sein, wenn Sie im Ausland arbeiten oder längere Zeit dort verbringen möchten.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Weltweiter SchutzMeist unbegrenztOft zeitlich begrenzt (z.B. 6-12 Monate)
Dauerhafte AuslandsaufenthalteIn der Regel abgedecktHäufig nur mit Einschränkungen
Leistungserbringung im AuslandWeltweit möglichOft auf bestimmte Länder beschränkt
Nachweis der Berufs-/ArbeitsunfähigkeitInternationale Gutachten akzeptiertMeist deutsche Ärzte erforderlich
Einfluss auf BeitragshöheKein Einfluss bei den meisten AnbieternKann zu Beitragsanpassungen führen
Meldepflicht bei AuslandsaufenthaltMeist erst ab 6-12 MonatenOft sofortige Meldepflicht
Einschränkungen in KrisengebietenTeilweise LeistungsausschlüsseHäufig kompletter Schutzwegfall
Berücksichtigung lokaler ArbeitsbedingungenIndividuell geprüftSelten berücksichtigt
Währung der LeistungsauszahlungIn der Regel in EuroMeist nur in Euro
Anpassung an lokale LebenshaltungskostenSelten vorgesehenNicht üblich
Unterstützung bei medizinischer VersorgungTeilweise Assistance-LeistungenSelten im Leistungsumfang
Regelungen für ExpatriatesOft spezielle Tarife verfügbarWeniger flexible Optionen
Fortführung bei Rückkehr nach DeutschlandProblemlos möglichKann Neuabschluss erfordern
Berücksichtigung ausländischer SozialversicherungenIndividuell geprüftSelten berücksichtigt
Unterstützung bei RücktransportIn Premium-Tarifen teilweise enthaltenNicht im Leistungsumfang

Die Allianz bietet in ihren BU-Tarifen beispielsweise einen weltweiten und zeitlich unbegrenzten Schutz. Sie können sich darauf verlassen, dass Ihre BU-Versicherung auch bei einem dauerhaften Auslandsaufenthalt greift. Im Gegensatz dazu beschränken viele AU-Versicherungen, wie etwa die Nürnberger, den Schutz im Ausland oft auf 6 bis 12 Monate.

Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Leistungserbringung. BU-Versicherungen zahlen in der Regel weltweit, während AU-Versicherungen die Leistung häufig auf bestimmte Länder beschränken. Die Deutsche Bank weist in ihren BU-Tarifen explizit auf die weltweite Gültigkeit hin, was besonders für international mobile Arbeitnehmer von Vorteil ist.

Der Nachweis der Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit gestaltet sich im Ausland unterschiedlich. BU-Versicherungen akzeptieren meist internationale ärztliche Gutachten. Die Gothaer beispielsweise erkennt Atteste ausländischer Ärzte an, solange sie den deutschen Standards entsprechen. AU-Versicherungen hingegen bestehen oft auf Nachweisen deutscher Ärzte, was im Ausland problematisch sein kann.

Interessanterweise hat der Auslandsaufenthalt bei den meisten BU-Versicherungen keinen Einfluss auf die Beitragshöhe. Die Hannoversche behält beispielsweise die Beiträge unabhängig vom Aufenthaltsort bei. AU-Versicherungen können hingegen Beitragsanpassungen vornehmen, wenn Sie sich längere Zeit im Ausland aufhalten.

Die Meldepflicht bei Auslandsaufenthalten variiert ebenfalls. Während BU-Versicherungen oft erst ab einem Aufenthalt von 6-12 Monaten eine Meldung verlangen, fordern AU-Versicherungen häufig eine sofortige Mitteilung. Die ERGO beispielsweise verlangt in ihren BU-Tarifen eine Meldung erst ab einem geplanten Aufenthalt von mehr als 6 Monaten.

Ein wichtiger Aspekt ist der Schutz in Krisengebieten. BU-Versicherungen haben hier oft differenziertere Regelungen. Die R+V Versicherung beispielsweise prüft den Einzelfall und kann den Schutz in bestimmten Regionen einschränken. AU-Versicherungen neigen dazu, den Schutz in Krisengebieten komplett auszuschließen.

Für Expatriates bieten einige BU-Versicherer spezielle Tarife an. Die LV 1871 hat beispielsweise Optionen für langfristige Auslandsaufenthalte in ihrem Portfolio. AU-Versicherungen sind in dieser Hinsicht oft weniger flexibel und bieten seltener maßgeschneiderte Lösungen für Expatriates.

Ein weiterer Vorteil von BU-Versicherungen ist die problemlose Fortführung bei der Rückkehr nach Deutschland. AU-Versicherungen können hingegen einen Neuabschluss erfordern, was besonders bei fortgeschrittenem Alter oder gesundheitlichen Veränderungen nachteilig sein kann.

Worauf müssen Expatriates und Auswanderer bei BU- und AU-Versicherungen achten?

Als Expatriate oder Auswanderer stehen Sie vor besonderen Herausforderungen, wenn es um Ihre Absicherung gegen Berufs- oder Arbeitsunfähigkeit geht. Die Unterschiede zwischen Berufsunfähigkeits- (BU) und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen (AU) sind hier besonders relevant.

AspektBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Weltweiter SchutzMeist unbegrenztOft zeitlich begrenzt (z.B. 6-12 Monate)
Dauerhafte AuslandsaufenthalteIn der Regel abgedecktHäufig nur mit Einschränkungen
Meldepflicht bei AuswanderungMeist erforderlichOft Beendigung des Vertrags nötig
Anpassung an lokale ArbeitsbedingungenIndividuell möglichSelten berücksichtigt
Anerkennung ausländischer ÄrzteMeist akzeptiertOft nur deutsche Ärzte anerkannt
Währung der LeistungsauszahlungIn der Regel in EuroMeist nur in Euro
Anpassung an lokale LebenshaltungskostenSelten vorgesehenNicht üblich
Spezielle Expatriate-TarifeBei vielen Anbietern verfügbarSelten angeboten
Fortführung bei Rückkehr nach DeutschlandProblemlos möglichKann Neuabschluss erfordern
Berücksichtigung lokaler SozialversicherungenIndividuell prüfbarSelten berücksichtigt
Leistungserbringung in KrisengebietenTeilweise eingeschränktOft ausgeschlossen
Unterstützung bei medizinischer VersorgungTeilweise Assistance-LeistungenSelten im Leistungsumfang
Beitragsanpassung bei AuslandsaufenthaltMeist unverändertKann zu Erhöhungen führen
Kündigung bei dauerhafter AuswanderungSelten erforderlichHäufig notwendig
Optionen für vorübergehende BeitragsfreistellungOft möglichSelten angeboten

Die Allianz bietet in ihren BU-Tarifen beispielsweise einen weltweiten und zeitlich unbegrenzten Schutz, was für Expatriates und Auswanderer von großem Vorteil ist. Sie können Ihren Versicherungsschutz unabhängig vom Aufenthaltsort aufrechterhalten. Im Gegensatz dazu beschränken viele AU-Versicherungen, wie etwa die Nürnberger, den Schutz im Ausland oft auf 6 bis 12 Monate, was für langfristige Auslandsaufenthalte problematisch sein kann.

Ein wichtiger Aspekt für Auswanderer ist die Meldepflicht bei einem dauerhaften Umzug ins Ausland. Bei BU-Versicherungen ist eine Meldung in der Regel ausreichend, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Die Deutsche Bank ermöglicht in ihren BU-Tarifen beispielsweise eine einfache Anpassung an den neuen Lebensmittelpunkt. AU-Versicherungen hingegen erfordern oft eine Beendigung des Vertrags bei dauerhafter Auswanderung.

Die Anpassung an lokale Arbeitsbedingungen ist ein weiterer wichtiger Punkt. BU-Versicherungen bieten hier mehr Flexibilität. Die Gothaer beispielsweise ermöglicht in einigen Tarifen eine individuelle Anpassung an die neue berufliche Situation im Ausland. AU-Versicherungen berücksichtigen solche Änderungen selten.

Für Expatriates ist die Anerkennung ausländischer Ärzte von großer Bedeutung. Die Hannoversche akzeptiert in ihren BU-Tarifen in der Regel Atteste ausländischer Ärzte, solange diese den deutschen Standards entsprechen. AU-Versicherungen bestehen hingegen oft auf Nachweisen deutscher Ärzte, was im Ausland problematisch sein kann.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Währung der Leistungsauszahlung. Die meisten BU- und AU-Versicherungen zahlen in Euro aus, was bei einem Leben im Ausland zu Wechselkursrisiken führen kann. Die ERGO bietet in einigen ihrer internationalen BU-Tarife die Möglichkeit, die Auszahlungswährung anzupassen, was für Auswanderer von Vorteil sein kann.

Spezielle Expatriate-Tarife sind ein wichtiger Faktor. Die R+V Versicherung hat beispielsweise maßgeschneiderte BU-Lösungen für Expatriates im Angebot, die auf die besonderen Bedürfnisse von im Ausland arbeitenden Personen zugeschnitten sind. Solche spezialisierten Tarife sind bei AU-Versicherungen seltener zu finden.

Die Fortführung der Versicherung bei einer Rückkehr nach Deutschland ist ein weiterer wichtiger Punkt. BU-Versicherungen ermöglichen in der Regel eine problemlose Weiterführung. Die LV 1871 beispielsweise garantiert in ihren BU-Tarifen die Fortführung des Vertrags bei Rückkehr, ohne erneute Gesundheitsprüfung. Bei AU-Versicherungen kann ein Neuabschluss erforderlich sein, was besonders bei gesundheitlichen Veränderungen nachteilig sein kann.

Die Berücksichtigung lokaler Sozialversicherungssysteme ist ebenfalls relevant. Einige BU-Versicherer, wie die Continentale, bieten die Möglichkeit, die Versicherungsleistungen an die Gegebenheiten des Gastlandes anzupassen. AU-Versicherungen berücksichtigen solche Aspekte in der Regel nicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass BU-Versicherungen für Expatriates und Auswanderer in der Regel besser geeignet sind als AU-Versicherungen. Sie bieten mehr Flexibilität, einen umfassenderen weltweiten Schutz und bessere Anpassungsmöglichkeiten an die spezifischen Bedürfnisse von Menschen, die im Ausland leben und arbeiten.

Als Expatriate oder Auswanderer sollten Sie bei der Wahl Ihrer Versicherung besonders auf folgende Punkte achten: weltweite Gültigkeit ohne zeitliche Begrenzung, Anpassungsmöglichkeiten an lokale Arbeitsbedingungen, Anerkennung ausländischer Ärzte, flexible Währungsoptionen und spezielle Expatriate-Tarife. Zudem ist es wichtig, die Meldepflichten und Fortführungsmöglichkeiten bei einer eventuellen Rückkehr nach Deutschland zu berücksichtigen.

Fazit und Empfehlung

Die Wahl zwischen Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherung hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Beide Versicherungen bieten wichtige Absicherungen, unterscheiden sich aber in ihren Leistungen und Zielgruppen.

BU oder AU: Welche Versicherung passt besser zu Ihnen?

Die Entscheidung zwischen einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) und einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) hängt von Ihrer individuellen Lebenssituation, Ihrem Beruf und Ihren finanziellen Möglichkeiten ab. Für Akademiker und Führungskräfte ist eine BU in der Regel die bessere Wahl. Die Allianz bietet beispielsweise maßgeschneiderte BU-Tarife für diese Zielgruppe an, die den oft komplexen Berufsbildern gerecht werden.

PersonengruppeBerufsunfähigkeitsversicherung (BU)Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU)
Akademiker und FührungskräfteSehr empfehlenswertWeniger geeignet
Handwerker und körperlich ArbeitendeEmpfehlenswert, aber oft teuerGute Alternative
BerufseinsteigerIdeal, da günstige KonditionenMöglich, aber weniger umfassend
SelbstständigeSehr empfehlenswertNur bedingt geeignet
Arbeitnehmer mit hohem EinkommenStark empfohlenErgänzend sinnvoll
Personen mit VorerkrankungenOft schwierig, aber wichtigLeichter zu erhalten
TeilzeitbeschäftigteIndividuell zu prüfenOft gute Option
BeamteWeniger relevantKann sinnvoll sein
Personen kurz vor der RenteMeist zu teuerKann kurzfristig sinnvoll sein
StudentenFrühzeitig empfehlenswertWeniger relevant
Eltern in ElternzeitWichtig zur AbsicherungErgänzend möglich
Expatriates und AuswandererSehr empfehlenswertMeist nicht ausreichend
Personen in RisikoberufenWichtig, aber oft teuerGute Alternative
GeringverdienerWichtig, aber oft zu teuerKostengünstige Option
Personen mit psychischen VorerkrankungenSchwierig, aber sehr wichtigOft leichter zu erhalten

Handwerker und körperlich Arbeitende profitieren ebenfalls von einer BU, allerdings können die Beiträge hier recht hoch ausfallen. In solchen Fällen kann eine AU eine gute Alternative sein. Die Nürnberger hat spezielle AU-Tarife im Angebot, die auf die Bedürfnisse dieser Berufsgruppen zugeschnitten sind.

Für Berufseinsteiger ist eine BU besonders attraktiv, da sie in jungen Jahren oft zu günstigen Konditionen abgeschlossen werden kann. Die Deutsche Bank bietet beispielsweise Einstiegstarife für junge Berufstätige an, die mit dem Einkommen mitwachsen können.

Selbstständige sollten auf jeden Fall eine BU in Betracht ziehen, da sie im Falle einer Berufsunfähigkeit oft keine staatliche Absicherung haben. Die Gothaer hat spezielle BU-Tarife für Selbstständige, die auch Liquiditätsengpässe berücksichtigen.

Für Personen mit Vorerkrankungen kann der Abschluss einer BU schwierig sein. Hier bietet eine AU oft eine gute Alternative. Die Hannoversche hat AU-Tarife im Programm, die auch für Menschen mit Vorerkrankungen zugänglich sind.

Teilzeitbeschäftigte sollten individuell prüfen, welche Versicherung für sie sinnvoller ist. Eine AU kann hier oft eine kostengünstige Option sein. Die ERGO bietet flexible Tarife an, die sich an unterschiedliche Beschäftigungsmodelle anpassen lassen.

Für Expatriates und Auswanderer ist eine BU meist die bessere Wahl, da sie einen weltweiten Schutz bietet. Die R+V Versicherung hat spezielle Expatriate-Tarife im Angebot, die auf die Bedürfnisse von im Ausland arbeitenden Personen zugeschnitten sind.

Personen in Risikoberufen sollten trotz höherer Kosten eine BU in Betracht ziehen. Ist diese zu teuer, kann eine AU eine gute Alternative sein. Die LV 1871 bietet beispielsweise sowohl BU- als auch AU-Tarife an, die auf verschiedene Berufsgruppen zugeschnitten sind.

Für Geringverdiener kann eine AU oft die sinnvollere Option sein, da sie kostengünstiger ist. Die Continentale hat beispielsweise AU-Tarife im Angebot, die auch für Menschen mit geringerem Einkommen erschwinglich sind.

Personen mit psychischen Vorerkrankungen sollten, wenn möglich, eine BU abschließen, da psychische Erkrankungen häufig zu Berufsunfähigkeit führen. Ist dies nicht möglich, kann eine AU eine Alternative sein. Die Württembergische bietet beispielsweise BU-Tarife an, die auch bei bestimmten psychischen Vorerkrankungen abgeschlossen werden können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine BU für die meisten Personengruppen die umfassendere und empfehlenswertere Absicherung darstellt. Sie bietet einen langfristigen Schutz und berücksichtigt die individuellen beruflichen Anforderungen. Eine AU kann jedoch in bestimmten Situationen eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung sein, insbesondere wenn eine BU aufgrund von Vorerkrankungen, hohen Kosten oder speziellen beruflichen Risiken nicht möglich oder zu teuer ist.

Bei der Entscheidung sollten Sie Ihre persönliche Situation, Ihren Gesundheitszustand, Ihre beruflichen Perspektiven und Ihre finanziellen Möglichkeiten sorgfältig abwägen. Es empfiehlt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und sich von einem unabhängigen Versicherungsexperten beraten zu lassen. Dieser kann Ihnen helfen, die für Sie optimale Lösung zu finden, die Ihren individuellen Bedürfnissen und Ihrer Lebenssituation am besten entspricht.

Bedenken Sie auch, dass eine frühzeitige Absicherung in der Regel günstiger ist und Sie vor unerwarteten finanziellen Risiken schützt. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine BU oder AU entscheiden, ist eine Absicherung gegen den Verlust der Arbeitskraft in der heutigen Zeit ein wesentlicher Bestandteil einer umfassenden finanziellen Vorsorge.

Häufig gestellte Fragen

Berufsunfähigkeits- und Arbeitsunfähigkeitsversicherungen werfen viele Fragen auf. Es ist wichtig, die Unterschiede und Leistungen genau zu verstehen, um die richtige Wahl zu treffen.

Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung vorteilhafter?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist in der Regel vorteilhafter als eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung (EU). Die BU greift bereits, wenn Sie Ihren aktuellen Beruf zu 50% nicht mehr ausüben können, während die EU erst leistet, wenn Sie gar keiner Erwerbstätigkeit mehr nachgehen können. Die BU bietet also einen umfassenderen Schutz und sichert Ihren konkreten Beruf ab. Sie ist besonders für Akademiker, Fachkräfte und Selbstständige empfehlenswert. Die EU kann jedoch eine Alternative sein, wenn eine BU aus gesundheitlichen Gründen oder wegen hoher Beiträge nicht möglich ist.

Welche Leistungen sind in der Berufsunfähigkeitsversicherung enthalten?

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet typischerweise folgende Leistungen:

  • Monatliche Rentenzahlung bei Berufsunfähigkeit (meist ab 50% Berufsunfähigkeit)
  • Beitragsbefreiung während der Leistungsphase
  • Oft Rehabilitationsmaßnahmen und Umschulungsunterstützung
  • Teilweise Wiedereingliederungshilfen
  • Bei einigen Anbietern zusätzliche Services wie psychologische Beratung oder Karriere-Coaching
  • Weltweiter Schutz (bei den meisten Anbietern)
  • Möglichkeit zur Anpassung der Versicherungssumme an Lebensumstände (Nachversicherungsgarantie)

Unter welchen Bedingungen zahlt die Arbeitsunfähigkeitsversicherung?

Eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung (AU) zahlt unter folgenden Bedingungen:

  • Bei ärztlich bescheinigter Arbeitsunfähigkeit
  • Nach Ablauf der vereinbarten Karenzzeit (oft 42 Tage)
  • Unabhängig davon, ob die Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall verursacht wurde
  • Solange die Arbeitsunfähigkeit andauert, meist bis zu einer maximalen Leistungsdauer (z.B. 18 oder 24 Monate)
  • Unabhängig vom ausgeübten Beruf
  • Auch bei wiederholter Arbeitsunfähigkeit, sofern diese auf der gleichen Ursache beruht

Welche Kosten sind mit einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung verbunden?

Die Kosten einer Arbeitsunfähigkeitsversicherung variieren je nach Anbieter und individuellen Faktoren, sind aber in der Regel niedriger als bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Folgende Faktoren beeinflussen die Kosten:

  • Alter bei Vertragsabschluss (je jünger, desto günstiger)
  • Beruf und damit verbundenes Risiko
  • Gesundheitszustand
  • Höhe der versicherten Leistung
  • Länge der Karenzzeit (je länger, desto günstiger)
  • Maximale Leistungsdauer
  • Zusätzliche Leistungen oder Optionen

Typischerweise liegen die monatlichen Beiträge zwischen 20 und 100 Euro, können aber je nach individueller Situation auch darüber oder darunter liegen.

Welche Rolle spielt die Arbeitsunfähigkeitsversicherung bei Kreditaufnahmen?

Eine Arbeitsunfähigkeitsversicherung kann bei Kreditaufnahmen eine wichtige Rolle spielen:

  • Sie kann als Sicherheit für den Kreditgeber dienen, da sie das Risiko eines Zahlungsausfalls aufgrund von Arbeitsunfähigkeit mindert
  • Bei manchen Kreditanbietern kann der Abschluss einer AU zu besseren Kreditkonditionen führen
  • Sie bietet dem Kreditnehmer Sicherheit, auch bei längerer Arbeitsunfähigkeit die Kreditraten bedienen zu können
  • Einige Kreditversicherungen beinhalten eine AU-Komponente
  • Im Gegensatz zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung greift sie auch bei vorübergehender Arbeitsunfähigkeit
  • Sie kann eine kostengünstigere Alternative zu einer umfassenden Restschuldversicherung sein

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine AU nicht immer vom Kreditgeber akzeptiert wird und dass die Bedingungen und der Leistungsumfang sorgfältig geprüft werden sollten.

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